Wir sind ja nun schon seit Donnerstag wieder im Ländle, aber trotzdem noch nicht so richtig da. Die Reise und die vielen Erlebnisse steckt mir noch in den Knochen - ab 20:00Uhr falle ich regelmäßig in ein Jetlag Koma, aus dem ich kaum wiederzubeleben bin.
In Korea haben wir mit etwa 20 Koreanern und 10 internationalen Gästen einen Wettkampf bestritten und berittenenes Bogenschiessen vom Feinsten erlebt. Es wird dort nicht nach ungarischen Regeln gekämpft, sondern es gibt vier Varianten, den single shot, double shot und 5 - multiple shot Variante, sowie das atemberaubende Moguspiel.
Die Pferde sind ausnahmslos recht schnell unterwegs, ein Vergleich fällt mir schwer aber ich denke alles wenigstens 10 Sekünder auf der 90m Bahn. Ist bei der ungarischen Variante der Rhythmus beim Schiessen entscheident, so ist es bei den koreanischen Regeln, der gut gezielte Treffer. Jeder hat nur zwei Chancen, will er oder sie vorne mit dabei sein, muß ein handtellergroßes Ziel (Tigerkopf) getroffen werden. Die Scheiben stehen ungefähr 4m von der Bahn entfernt.
Der Pfeil muß aus dem Köcher, einem Gürtel oder den Stiefeln gezogen werden. Beim multiple Shot ist das eine Herausforderung für sich. Die besseren Koreaner sind dabei nicht unerheblich langsamer als unsereins mit der Pfeil-am-Bogen- Haltetechnik. Uns hat man gestattet nach der Ungarnvariante zu schiessen, andernfalls hätte ich sicher kläglich versagt und habe so trotzdem nur den Dritten Platz geholt.
Denn wie gesagt Treffen ist bei so einer kleinen Fläche mit diesen flinken Pferden wirklich schwer. Beim multiple Shot hat der 69 jährige Holm Neumann aus den Staaten gesiegt, er war lange Zeit unter den weltbesten Revolverschützen. Er wurde nicht müde uns seine verscheidensten Übungen zur Verbesserung der Ziel- und Sehtechnik zu erklären.
Überhaupt haben wir in Korea nicht nur im berittenen Bogenschiessen, sondern auch in den anderen Martial Arts vom Pferd wahre Meister kennengelernt. Lee, der Zweite im Wettkampf ist der Meister mit der Lanze. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit wirbelt er die Lanze um sich und sein schnell galoppierendes Pferd herum um sie dann zielsicher im Vorbeireiten nach rückwärts mit großer Wucht in den Zielpunkt zu stossen. Meister Anh Ju springt auf alle nur erdenklichen Arten von, über und neben seinem galoppierenden Pferd herum. Wir kennen das auch von Gerd, nur ist Anh Ju und sein Pferd so schnell dass man kaum sieht, was er da eigentlich macht.
Kim ist Meister im Schwertkampf vom Pferd und druchtrennt auf alle erdenklichen Arten mit seinem rasiermesserscharfen Samureischert oberschenkeldicke Strohpfähle, als wären es Streichhölzer.
Am zweiten Wettkampftag haben wir dann Mogu gespielt. Dabei wird ein 50cm großer weiß ummanteleter Ball aus Weidenstöcken an einer 5mlangen Leine hinter einem Pferd hergezogen. Zwei, oder vier Reiter kämpfen gegeneinander und versuchen mit Bluntpfeilen dein Ball zu treffen. Eine wirklich Chance zu einem sicheren Treffer hat nur der, dem es gelingt, bei dem rasenden Tempo sein Pferd naben den Ball zu lenken.
Diese Spiel hat Suchtcharakter!
http://www.ihaf.net/bbs/data/albuma/ihc_12.jpg
Doch worin Koreaner, so wie alle Asiaten wirkliche Größe besitzen, sie können aus einem einfachen Wettkampf ein farbenprächtiges, wunderschönes, Fest machen, mit traditionelles Tänzen und Orchestern, Fahnen, Zelten, Trommeln, , Gewändern, Aufmärschen, Shows und offiziellen Ansprachen, das einem einfach die Spucke wegbleibt. Sie sind die unbestrittenen Meister der schönen Form!
Hier ine paar Wettkampfbilder:
http://www.ihaf.net/bbs/zboard.php?id=albuma