Fletchers-Corner

Hallo zusammen,

sorry für die vielleicht dumme Frage: Welche Art Stahl ist  besser? 440er oder 420er?

Spiele mit dem Gedanken mir ein Nieto Pilon zu kaufen. Hat vielleicht von euch jemand Erfahrungen an denen er mich teilhaben kann?

Vielen Dank im Voraus und Viele Grüße
Marco

Moin,
beides sind gängige Stahllegierungen für handelsübliche Messer. Ein "Besser" gibt es eigentlich nicht, denn beide haben halt geringfügig unterschiedliche Eigenschaften. Beide sind rostfrei, der eine ist ewas flexibler, der andere etwas härter. Beide Werte sind aber nur im Messverfahren, nicht im Alltagsgebrauch zu unterscheiden.

Für den Nicht-Fanatiker kommt es bei der Unterscheidung für Messerstähle eher darauf an, ob es sich um einen (jeweils hochwertigen) rostfreien oder rostenden Stahl handelt. Der Rostfreie ist nicht ganz so scharf, dafür pflegeleichter, der Rostende kann geringfügig schärfer geschliffen werden muss aber sorfältig geölt werden.

Für mehr Details kannst du dich online in diversen Foren informieren, allerdings habe ich den Eindruck, Messersammler haben eine deutlich schlimmere Vollmeise, als Bogenfreaks sie gemeinhin haben ;-))

Um welchen 440er geht es?
der A ist dem 420 sehr ähnlich , B eine Nummer besser und der C deutlich besser. Vorausgesetzt es handelt sich um ein normales Messer und nicht um ein Haumesser/Machete

Edit: gerade gesehen , es ist ein Folder in 440c . Dürfte für den Preis ganz O.K sein.

Hallo Marco,

ich würde bei diesen beiden Alternativen ein Messer aus 440C bevorzugen.

Bei Messerstählen sind die beiden Eigenschaften Härte und Biegsamkeit wichtig.
Beide Eigenschaften in einem Stahl zu vereinen ist das Ziel/Problem der Klingenhersteller
Harte Klingen sind standfest, d.h. sie bleiben lange scharf,  sind jedoch spröde. (Vgl. Keramikklingen [natürlich kein Stahl], die bleiben "ewig" scharf, können aber beim Fall auf einen Steinboden zerspringen.)
Weiche Klingen sind sehr biegsam, brechen daher nicht leicht. Dafür werden sie schneller stumpf.

Ein guter Messerstahl ist also ein Kompromiss zwischen beiden Eigenschaften. Der 440C der bessere als der 420.

Die weicheren 420er Klingen finden sich öfter an billigen Messern. Ein Händler hat mir in einem Verkaufsgespräch zum 420er geraten,  da er "unterwegs leichter nachzuschärfen" sei. So kann man es natürlich auch sehen.

Ich dagegen rate dir, den 440C zu nehmen, da du dir das Messer ja zum Schneiden und nicht zum Schärfen kaufen willst.

Zur Biegsamkeit: Sie ist bei einem feststehenden Messer bestimmt ein Kriterium. Bei einem Klappmesser dagegen willst du sicher nichts aufhebeln - da ist die Klingenachse ja schon ein Schwachpunkt.

Wenn du dein Messer vor allen Dingen dazu brauchst die Pfeilspitzen aus Holz herauszubekommen, wäre auch noch die Form der Spitze eine Frage.

Zur Firma: Das Nieto ist sicher eine Empfehlung wert. Diese Firma fällt durch ein gutes Preis Leistungsverhältnis auf. Das einzig Negative, was ich dazu finden konnte, waren die Kundenbewertungen bei globetrotter.de

(Und ein bischen Off-Topic: Bist du sicher, dass du ein Messer mit Backlock kaufen möchtest, statt ein Einhandmesser?)

Viele Grüße
tom

@Squid: Deinen Eindruck bzgl. Messersammler teile ich.