ungewöhnliche Zielhilfe am Reiterbogen???

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Markus
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ungewöhnliche Zielhilfe am Reiterbogen???

Beitrag von Markus » 05.10.2004, 19:04

Hallo Reiterbogenspezis,

Freunde von mir waren vor kurzem in der Mongolei und haben mir immerhin eine Karte geschickt (leider keinen Bogen mitgebracht ;()

die Karte:
Bild

Die rechte Schützin hat an ihrem Bogen eine wie ich finde sehr ungewöhnliche Vorrichtung, bei der ich mir nicht sicher bin, was sie bedeuten soll. Zielhilfe? mehr Bogenstabilität? ? ? ?

Bild

Wenn Ihr Ideen habt, was das sein könnte oder was das ist, dann her damit.

Gruß,
Markus
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Taran
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Tolles Bild!

Beitrag von Taran » 05.10.2004, 19:14

Ich bin mir ziemlich sicher, was das ist.
Für ein Visier ist es natürlich auf der falschen Seite.

Der Bogen hat sich wahrscheinlich "verbogen", nach links, so dass die Sehne links vom Griffstück lag.

Also wird am oberen und unteren Fadeout ein Hebel angebracht, dazwischen eine verdrehte Schnur, die über's Eindrehen so stark gespannt werden kann, bis die Wurfarme wieder fluchten, weil sie nach rechts gebogen werden (bzw. das Mittelstück wird zurechtgebogen).

Auch an den Siyahs sind bei solchen Bögen oft "Verstrebungen" angewickelt.
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Dicke sehne??

Beitrag von Archiv » 05.10.2004, 19:31

Hallo

vielleicht siehts auf dem Bild ja nur so aus,
aber die Sehne ist wohl recht mächtig....oder?

passt zum Pfeil, der so von der Optik her schon was von nem 12 er Dübelstab hat..

Gibts dort sowas??

und wozu ist es gut??
Daß man nicht so weit laufen muß um die Pfeile zu holen?

Wenn man die Schützin so anschaut ist das doch mit hoher Wahrscheinlichkeit kein 85 Pfund -Bogen.

Oder gibts irgenwie Trainingsmethoden für die man sowas braucht??

Matz

William
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Beitrag von William » 05.10.2004, 19:47

Ich hab im letzten Jahr auf der Ronneburg mal solche einen Mongolenbogen im Original sehen.Das war genau so ein Prügel wie auf den Foto.Auch die Pfeile.War aber eben aus der Mongolei.Vielleicht haben wir da etwas andere Vorstellungen, durch Bögen wie von Kassai oder Grozer.Müßte man mal vor Ort ermitteln.:D

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Ermitteln? kein Problem!

Beitrag von Taran » 05.10.2004, 23:16

Ermitteln geht am besten und schnellsten über ATARN.
Auch PA brachte schon Beiträge über Munkhtsetseg z.B., die mongolische trad. Spitzenschützin.

Video:
http://www.atarn.org/player/munkhtse.htmi
Artikel:
http://www.atarn.org/mongolian/mn_nat_a ... t_arch.htm

Beim Nadam (oder Naadam) wird bis zu 75m weit geschossen, ein guter mongolischer Bogen kann bis zu 250m weit tragen.

Da die Traditionen durch Armut und die neuere Geschichte fast vergessen sind, findet man viele alte Bögen, die provisorisch zurechtgebogen werden anstatt über dem Kohlebecken gerichtet zu werden. Viele schießen, wie auch in Bhutan, in traditioneller Kleidung, auf traditionelle Ziele, aber mit einem moderner Fita-Recurve oder gar einem Compound - allerdings immer ohne Visier.
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kra
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Beitrag von kra » 06.10.2004, 07:58

@Taran,
das kann auch der Grund sein warum die Dame, als Rechtschützin die die Sehne mit dem Daumen zieht, den Pfeil _links_ am Bogen anlegt. Vom Release her sollte er doch rechts auf dem Zeigefinger aufliegen ( oder täusche ich mich da??) -- Daumenringschützen vor
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Gut möglich!

Beitrag von Taran » 06.10.2004, 20:56

Oder sie will etwas "moderner" schießen und probiert es mal mit dem Pfeil auf der "westlichen" Seite!
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 07.10.2004, 09:34

Nein Taran, sie muß, schau dir doch mal ihren Bogen an.

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Bogen - Richtgerät ?

Beitrag von Trebron » 07.10.2004, 10:05

Hi Taran,

also ich denke auch, dass bei diesen Keulen die die schießen, ein ganz schönes "Paradoxon" gegeben ist und der Pfeil nicht aus dem "Gestell" ginge, ohne rechts und links anzuklappern;-) Sieht schon eigeartig aus, das ganze:o


@ William,
Hattest Du in Breunings Deinen Bart zu Hause vergessen ?:D
Gruß

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

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Kein Mensch muss müssen

Beitrag von Taran » 07.10.2004, 17:40

@Steppenreiter:
Zwischen der Spannvorrichtung und dem Bogen passt doch noch ein Pfeil durch...:D :D :D

Übrigens: Das Pfeilparadoxon ist bei diesen Bögen auch nicht schlimmer als bei ELBs, eher sind sie schmäler!!!
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Bauklötze

Beitrag von Thorin » 08.10.2004, 15:05

Daß solche Monsterpfeile verschossen werden hängt vielleicht auch mit den Zielen zusammen. Auf der Postkarte schießt die Frau fürs Foto sehr schön nach oben. Beim Nadam-Fest wird aber auf eine Mauer aus Holzklötzchen geschossen. Dabei gilt ein Treffer auch, wenn der Pfeil über den Boden schliddert. Und da sind überschwere Pfeile sinnvoll. Die Pfeile sind tatsächlich sehr langsam. Die Schiedsrichter stehen in kleinen Gruppen hinter den Zielen und wenn ein Pfeil kommt, hebt man beiläufig einen Fuß und läßt ihn durch. Sicherheit geht eben vor. :-)

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Nicht wichtig, aber trotzdem:

Beitrag von Taran » 08.10.2004, 22:28

Sind meist keine Klötze, sondern geflochten Körbchen oder Bälle. Die Spitze sorgt tatsächlich für ein Abgleiten am Boden und der "Schiri" steht direkt daneben. Weitere Zuschauer oft auch. In Bhutan tanzt die Mannschaft manchmal quer über die Schussbahn, wenn es gilt, den gegnerischen Schützen zu irritieren, dort sind auch obszöne Beschimpfungen erlaubt, und manchmal wird jemand nur seiner "blumigen" und erfinderischen Ausdrucksweise ins Team genommen.
Andere Länder, andere Sitten, and lots of fun!
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