Hilfe Stauchrisse Bauch / Rücken Aua

[bowjo]

Moin,

ich hab gerade ähnliche aber viel massivere Probleme bei meinem aktuellen Eschebogen. Das Problem bei mir war der total besch...... Tiller, obwohl ich dachte, dass sieht gut aus. Die letzten beiden sind eigentlich ganz gut geworden, tja aber so ist das wohl, mir fehlt einfach die Erfahrung. Vielleicht war das recht wellige (mal deflex mal reflex und an einem Ende richtig reflex) auch einfach zu viel für mich.

Naja, wie auch immer, ich habe beschlossen, den Bogen zu schleifen und mit Leinölfirnis abschließend zu bearbeiten und ihn dann solange zu schießen bis er den Geist auf gibt. Mal sehen wie sich das entwickelt.

Auf dem Foto habe ich um die Stauchungen etwas perforiert, daher ist es vielleicht nicht so gut zu erkennen. Ein paar Spuren von der Pfeile sind da auch noch vorhanden. Sind aber erst später dazu gekommen.

VG

Sven

[Victor_Eremita]

Eine radikale Möglichkeit wäre den WA an der überlasteten Stelle abzusägen und aus dem verbliebenen Stück einen schönen "Indianer" zu machen. So würde ich vorgehen. evtl. noch einen einlagigen Sehnenbelag aufbringen.

[gervase]

Die Stelle ist (aufgrund des nach dem 1ten Drittel viel zu steifen Wurfarms) gnadenlos überlastet. wenn da nicht nur Stauchrisse auftreten, sondern auch der Rückenring schon reisst, heisst das, dass sich die Jahresringe im Inneren schon delaminieren. Da ist nichts mehr zu retten, da sind schon zu viele Holzzellen kollabiert

[Ravenheart]

So ist es leider!

Rabe

[Robert am Kanal]

Nun gut ... es ist wie es ist.

Das war es wohl. Aller Anfang ist schwer.
Im Bild vom März sah der obere Wurfarm noch wie der untere aus ... mir ist letztens schon aufgefallen,
das der obere Wurfarm sich schon stärker drehte, der Auszug gefühlt leichter war.

@ Victor eremita ... was hättest Du denn für einen Idee, für einen Indianerbogen.

.. aber von so etwas lassen wir uns ja nicht unterkriegen ... noch hält der kleine Hollunderbogen und die kleine Flitze aus Hasel.
Also kann ich noch Pfeile werfen.
nächster Haselstamm ist schon grob vorgearbeitet ... ein fleckiger Ahorn
( ja ja ich weiss ... Ahorn ist so eine Sache für sich ) wartet auch auf seinen
ersten Kontakt mit dem Ziehmesser und mein Weissdornstamm schiebe ich
mal noch weiter auf meine Bank nach hinten.

Gruß
Robert

[fatz]

@Robert,
Nur interessehalber: Hast du an der Schadstelle mal nachgemessen ob die duenner ist als ein paar cm nebendran?
Bei meinem letzten Hasel waren das so 0.3-0.4mm

[Benedikt]

Im Bild vom März sah der obere Wurfarm noch wie der untere aus ...

Deswegen sollte man beim Einschießen ja auch ständig den Tiller überprüfen, da kann sich immer noch was tun

[Robert am Kanal]

@fatz:

ne die Dicke fiel gleichmäßig ab.

Gruß

Robert

[Ravenheart]

Nun gut ... es ist wie es ist.

Das war es wohl. Aller Anfang ist schwer.

Tröste Dich! Von meinen ersten 30 Bogenbauversuchen haben nur 5 das Einschießen erreicht und bist heute nur 2 "überlebt"...
Das gehört leider zum Lernprozess!

Rabe

[Tom Tom]

Mal eine kuzer Gedanke zum einpicksen des Bogenbauchs bei Knitterfalten...

Ich glaube nicht das das wirklich ne Auswirkung hat. Im grunde schafft man einen Hohlraum über den der Bogenbauch die zu viele Kompremierung kompensieren kann. An sich keine schlechte Idee nur werden dadurch weitere Fasern beschädigt weil sie voneinander getrennt werden und zusammengequetscht werden. Ich bin der Meinung das Knitterfalten knitterfalten bleiben. Und auch wenn sich diese nicht weiter ausbreiten das Holz doch weiteren Schaden nimmt auch wenn sich dich Knitter nicht weiter ausdehnen.

Evtl lieg ich aber auch auf dem Holzweg ich hab mich damit noch nicht weiter beschäftigt.
Würde es etwas bringen zwei identische Stück holz( aus dem gleichen Rohling nebeneinanderliegend gleiche Länge dicke etc pp) zu schneiden und beide zu biegen bis sie knittern. Den einen picksen den anderen nicht und dann weitere biegeversuche anstellen evtl mit Zugwaage?

wie gesagt nur ein Gedankensprung

lg Tom Tom

[Ravenheart]

Das Stichwort ist "Kerbspannungsriss"
Alltagserfahrung: Ist in einem unter wechselnder Dehnung /Stauchung stehenden Material ein Riss, vergrößert der sich.
Autoscheibe, Hornhaut, Lederschuh, wir kennen das aus vielen Bereichen.

Der Riss "frisst" sich weiter.

Das Punktieren des Bauchs schafft Spielraum für Bewegung und nimmt so die Spannung vom Rissende. das "heilt" den Riss zwar nicht, verhindert aber (anteilig und nicht immer, aber kann...) das "Weiterfressen".

Rabe