heute auf NTV
heute auf NTV
http://www.n-tv.de/736552.html
mir persönlich zu viele könnte, hätte, wen, vielleicht.
was meint ihr?
mir persönlich zu viele könnte, hätte, wen, vielleicht.
was meint ihr?
RE:
Soviel ich mal gelesen hab' soll der Stellmoorbogen (nicht nur die Pfeile) auch aus Kiefer gewesen sein (stehende Jahresringe).Original geschrieben von merdman2
Was mich irrietiert ist die Angabe "Kiefer". Nicht das Bogenholz erster Güte, eher fast gar nicht zu gebrauchen!
Ist sicherlich wohl mit das mieseste Holz, was man sich für Bogenbau vorstellen kann - aber man muß auch immer Zeit und Region des Fundkontextes beachten. Kiefer ist nun einmal sehr genügsam, einigermaßen kälteunempfindlich und wächst auch auf extrem sandigem Boden - also genau das, was am Ende der Eiszeiten in Europa gegeben war.
Wenn der Schießprügel auch nur ein paar hunert Schuß übersteht, reicht es ja schon für die Jagd aus - man muß ihn natürlich rechtzeitig ersetzen.
Undenkbar ist es jedenfalls nicht.
-
- Hero Member
- Beiträge: 653
- Registriert: 07.02.2006, 20:22
Moin,
eben das mit der Kiefer beim Stellmoor beschäftigt mich schon seit längerem.
ich bin auf der Suche nach einem geeigneten eng gewachsenen Stück mit dem ich mal einen Bogen versuche, der an den Stellmoor erinnert.
Durch die stehenden Ringe ergibt sich ja in jedem Fall eine höhere Rückstellkraft und auch Stabilität.
Wenn man flach und breit baut, sollte mit Pyramidalform eigentlich was einigermaßen brauchbares bei raus kommen.
Gruß Tom
eben das mit der Kiefer beim Stellmoor beschäftigt mich schon seit längerem.
ich bin auf der Suche nach einem geeigneten eng gewachsenen Stück mit dem ich mal einen Bogen versuche, der an den Stellmoor erinnert.
Durch die stehenden Ringe ergibt sich ja in jedem Fall eine höhere Rückstellkraft und auch Stabilität.
Wenn man flach und breit baut, sollte mit Pyramidalform eigentlich was einigermaßen brauchbares bei raus kommen.
Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....
mmm...
Irgendwie erinnere ich mich dunkel, schon einmal etwas über diesen Bogen gelesen zu haben.
Die Untersuchungen und Nachbauten des Bogens ergaben, glaub ich, den Schluß, daß es sich hierbei um einen Kinderbogen handelte. Die Länge von 110cm spricht ja dafür.
Bei dem Holz handelte es sich um "Druckkiefer", weiß nicht mehr genau wie dieser Begriff zustande kam, war was mit Wuchsrichtung usw.
Kann jemand meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, oder hab ich das nur geträumt? ;(
Rene
Die Untersuchungen und Nachbauten des Bogens ergaben, glaub ich, den Schluß, daß es sich hierbei um einen Kinderbogen handelte. Die Länge von 110cm spricht ja dafür.
Bei dem Holz handelte es sich um "Druckkiefer", weiß nicht mehr genau wie dieser Begriff zustande kam, war was mit Wuchsrichtung usw.
Kann jemand meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, oder hab ich das nur geträumt? ;(
Rene
Es gibt kein "NORMALES" Leben! Es gibt nur das Leben!
Traum & Realität
Original geschrieben von GoodLuck
Du hast nur geträumt.
Nein, hat er nicht:
R. Walter/G. Rosendahl/W. Rosendahl, Experimente zur Verwendung des "Mannheimer Bogens" als Schiessbogen. Experimentelle Archäologie in Europa. Bilanz 2005, Heft 4, 2006, 27-33.
(Mit weiterer Literatur.)
Viele Grüsse, Jojo
PS: Rudi Walter ist hier zu finden.
RE: heute auf NTV
Hmm, ich meine Du hast völlig Recht: Kann ein Bogen sein, muss aber nicht. Kann vor allem auch irgendetwas völlig anderes sein. Was NTV verschweigt, ist, dass die Experimental-Archäologen durch aus eine ganze Reihe anderer Verwendunsgmöglichkeiten in Erwägung gezogen haben... (Etwa Musikbogen, Feuerbohrer, Bootsspant etc. pp - finde ich persönlich alles deutlich wahrscheinlicher als eine Ansprache als Pfeilbogen.)Original geschrieben von Prywinn
http://www.n-tv.de/736552.html
mir persönlich zu viele könnte, hätte, wen, vielleicht.
was meint ihr?
Bis denne, Jojo
Die Meldung geisterte, glaube ich, 2002 schon 'mal durch die Zeitschriften.
Also vom Klima her könnte es passen, es würde in eine kurze Erwärmung im Bereich des letzten Kältemaximums fallen, an den Anfang des Lascaux-Interstadials. Eine Kiefer könnte es da in geschützten Gegenden schon gegeben haben.
Mir ist aber nicht klar, wie man die Länge und Schußweite aus einem 40cm-Stück erraten will ... also von daher würde ich auch eher an einen Feuerstock o. ä. glauben.
An einen Bogen vor 12.000 vor heute kann man dran glauben, denke ich, oder eben nicht. Also ich tues mal, bis zum Beweis des Gegenteils :-)
Beste Grüße
Klaus
Also vom Klima her könnte es passen, es würde in eine kurze Erwärmung im Bereich des letzten Kältemaximums fallen, an den Anfang des Lascaux-Interstadials. Eine Kiefer könnte es da in geschützten Gegenden schon gegeben haben.
Mir ist aber nicht klar, wie man die Länge und Schußweite aus einem 40cm-Stück erraten will ... also von daher würde ich auch eher an einen Feuerstock o. ä. glauben.
An einen Bogen vor 12.000 vor heute kann man dran glauben, denke ich, oder eben nicht. Also ich tues mal, bis zum Beweis des Gegenteils :-)
Beste Grüße
Klaus
stellmoor liegt nicht bei mannheim ,sondern bei ahrendsburg im großraum hamburg. kiefer ist nicht so ein beschissenes holz gewesen wie heute , wo sie gezüchtet wird.eine gute kiefer(vor hundert120 Jahren noch als Möbelkiefer benutzt) ist durchaus sehr hart. mach mal die nagelprobe beim trödler, wenn er nicht zuguckt. grundsätzlich ist kiefer geeignet, nur wären das schon ziemlich breite wurfarme. die holzart gibt die bogenform vor, nicht umgekehrt.soweit mir bekannt ist , ist der ahrendsburger bogenrest im großen krieg zerbombt worden. daher ist ein nachbau schon ne ganz schöne spekulation.
- killerkarpfen
- Forenlegende
- Beiträge: 2855
- Registriert: 06.02.2005, 17:15
- Hat Dank erhalten: 1 Mal
Könnte und/aber muss nicht!
Aber so abwegig ist die Vermutung auch wieder nicht. Wenn es ein Arbeitgerät war spielt die Holzsorte sicher keine Rolle. In einer der beiden ersten TBBs wird doch auch von einem Bogen aus Fichte berichtet mit etwa 7 oder sogar 9 cm Breite.
Andererseits wird bei solchen Funden fast nie, zumindest mir von nirgend wo bekannt, die Qualität des Holzes beschrieben. Vielleicht auch nicht untersucht.
Ich weiss von einem alten Gletscher- oder -Eispickelschmied, der soll für deren Stiele immer Bergfichten verwendet haben, die auf mindestens einer Höhe von 1500 MüM geschlagen wurden. An den Stiel oder Schaft des Eispickels werden hohe Anforderungen gestellt. So wird zum Beispiel mittig eine Schlinge umgeschlagen. Der Pickel wird im Schnee vergraben und in der Schlinge das Seil eingehängt.Das dient so als Sturzsicherung und trägt locker 600 kg. Der Alte Schmied soll behauptet haben, es sei möglich den Pickel in eine horizontale Felsspalte zu secken und ein Mann könne sich aussen am Ende anhängen. Meine Pickel brechen nicht!
Ich hab so ein Teil. Mein Pickel hat die Masse 35x23 mm und ist 85 cm lang. Versucht hab ich`s nie!
Aber so abwegig ist die Vermutung auch wieder nicht. Wenn es ein Arbeitgerät war spielt die Holzsorte sicher keine Rolle. In einer der beiden ersten TBBs wird doch auch von einem Bogen aus Fichte berichtet mit etwa 7 oder sogar 9 cm Breite.
Andererseits wird bei solchen Funden fast nie, zumindest mir von nirgend wo bekannt, die Qualität des Holzes beschrieben. Vielleicht auch nicht untersucht.
Ich weiss von einem alten Gletscher- oder -Eispickelschmied, der soll für deren Stiele immer Bergfichten verwendet haben, die auf mindestens einer Höhe von 1500 MüM geschlagen wurden. An den Stiel oder Schaft des Eispickels werden hohe Anforderungen gestellt. So wird zum Beispiel mittig eine Schlinge umgeschlagen. Der Pickel wird im Schnee vergraben und in der Schlinge das Seil eingehängt.Das dient so als Sturzsicherung und trägt locker 600 kg. Der Alte Schmied soll behauptet haben, es sei möglich den Pickel in eine horizontale Felsspalte zu secken und ein Mann könne sich aussen am Ende anhängen. Meine Pickel brechen nicht!
Ich hab so ein Teil. Mein Pickel hat die Masse 35x23 mm und ist 85 cm lang. Versucht hab ich`s nie!

Eppur si muove
Es gibt Beispiele für Kiefernbögen ( muss mal die alten TB´s raussuchen). Dafür wurde Druckholz benutzt. Dabei handelt es sich um Holz von Bäumen, die stetigem Wind ausgesetzt waren. Auf der dem Wind zugewandten Seite wird das Holz auf Zug belastet, auf der abgewandten Seite auf Druck. Wenn man so einen Stamm im Querschnitt betrachtet, sind die Jahresringe auf der Druckholzseite sehr dicht.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....