Reflexer Rohling

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Der feige Sch?tze
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Reflexer Rohling

Beitrag von Der feige Sch?tze »

Ich hab bei meinem Rohling aus einem Eschenhackenstiel den Rücken abgezogen, aber der ist total reflex.
Ist das gur oder schlecht für einen Anfängerbogen und wie kann ich damit umgehen?

Gahabt euch wohl
Der feige Schütze
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Ravenheart
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Ravenheart »

Grundsätzlich ist ein reflexer Stave für einen erfahrenen Bogenbauer immer ein Grund zum Jubeln....

Für Anfänger aber eher ein Grund zum Verzweifeln, denn (zumindest der Anfang) des Tillerns wird so zum Feixtanz! (Dat Ding klappt um...)

Vorschlag 1:
Lass ihn erst mal liegen, und verarbeite ihn als Bogen Nr. 30....

Vorschlag 2:

Biege ihn durch Dämpfen im Griffbereich deflex, so weit, dass die Enden tiefer als die Griff-Bauchseite kommen... Dann kannst Du ihn problemlos tillern, UND er wird weniger leicht überlastet.

Rabe
Der feige Sch?tze
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Der feige Sch?tze »

SCHEI....
Das hatte ich gefürchtet.
Naja ich probiers mit dämpfen.
Domo
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Domo »

@ Ravenheart, was meinst du mit:" Das Ding klappt um"?? Denn ich spiele mit dem Gedanken einen Hollerbogen zu bauen und da bei Holunder meist krumme Staves sind, ein reflexer und ein deflexer Teil, muss ich mich bald auch an reflexe Rohlinge wagen. Was muss man bei solchen beachten, und wie tillert man sie am Besten???

Danke und mfg            Domo
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Ravenheart
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Ravenheart »

Ich meine es so:

Wenn der Stave reflex ist, und mit dem Griff (Bauchseite) in den Tillerstock gelegt wird, stehen die Enden hoch, höher als die Mitte.

Zieht man nun (zu Beginn des Tillerns ja nur ein Stück weit) an der Sehne, und er zieht nicht perfekt gerade (und welcher Stave tut das schon gleich von Anfang an?), kann er sich umdrehen, also Rücken nach unten.

Hinzu kommt, dass es, gerade für Anfänger, schwierig zu beurteilen ist, wie viel Biegung an welcher Stelle in dem Stadium gut und richtig ist...

Um dem "Umklapp-Effekt" zu entgehen sind Anfänger da geneigt, den Bogen sofort so weit zu ziehen, dass die Enden tiefer kommen als die Mitte.

Das kann dann aber an Schwachstellen zu irreparablen Schäden führen....

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 06.06.2007, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Domo
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Domo »

Aso daher auch dein Tip mit dem deflexen Griff!!!!

Jaaa danke ich werde das beachten wenn ich tillere.


Gruß    Domo
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masticore
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von masticore »

Ich bearbeite im Moment einen reflexen Stave. Das Problem ist, das der Reflex bei einem der Wurfarme ca. doppelt so stark wie beim andern ist (10cm/5cm). Welchen würdet ihr als oberen/unteren Wurfarm nehmen?
Ich habe mir das so gedacht, dass ich den mit mehr reflex als oberen nehme, den unteren Wurfarm bei Standhöhe aber mehr oder gleich stark wie den oberen durchbiegen lasse. Also umgekehrt als normalweise.....
Macht das Sinn?
tomtux
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von tomtux »

ich würde zu dem stärker gekrümmten als unterem tendieren.
stärker reflexe teile tendieren dazu, der biegung mehr widerstand entgegenzusetzen. der arm wird also vermutlich leichter und damit auch schneller als der mit weniger reflex

tillern wird sowieso lustig, weil der bogen immer schief aussehen wird.
da hilft nur dauernd sehenstand an der wurfarmmitte messen, und zwar so, dass der reflex bei der messung abgezogen wird!
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von masticore »

wie den reflex abziehen? das kapier ich jetzt nicht....

deine überlegung hat aber schon was....

kann ich aber wirklich auf den sehnenstand gehen? Denn wenn der reflexere wa sich bei standhöhe gleich stark biegt wie der andere, wird er sich bei vollauszug ja stärker biegen....
tomtux
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von tomtux »

wenn du an deinem rohling von tipp zu tipp eine schnur spannst und dann den abstand schnur - wurfarm misst (in wurfarmmitte), dann wird die distanz am stärker reflexen teil grösser sein.

die werte muss man erstens während des tillerns dauernd nachmessen (set) und beim messen des sehnenstandes in wurfarmmitte dazurechnen.
ziel ist ja eine möglichst konstante belastung des holzes, da muss der stärker vorgebogene teil am tiller zwangsweise flacher aussehen.
wichtig ist aber, dass die tipps im auszug fast auf einer parallelen zur ausgangslinie beim ungespannten bogen liegen.
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Ravenheart
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Re: Reflexer Rohling

Beitrag von Ravenheart »

Also ich würde ihm GROB auf Breiten-/Dicken-Maß bringen, dann den stärker reflexen dämpfen und den Reflex etwa auf das Reflex-Maß des anderen rausbiegen! Das erleichtert das Tillern ungemein, besonders, wenn Du damit noch nicht SOO viel Erfahrung hast!

Für die Frage "welchen WA nach unten" gibt es unterschiedliche Denkansätze:

1. DEN Wurfarm als unteren nehmen. Da er nun schon etwas "Vorspannung" hat, dürfte er (bei gleichen Abmessungen) etwas steifer reagieren, womit die Anforderung "unterer WA steifer" gleich automatisch erfüllt ist.

2. DEN WA nach oben nehmen, da er durch die "Vorspannung" ohnehin schon stärker belastet wird. Da der untere (meist auch: kürzere) WA stärker belastet wird, senkt das die Fehlerwahrscheinlichkeit.

3. (Mein Vorschlag!): Bogen erst mal symmetrisch bauen (Griff genau mittig), und schauen, wie die beiden Wurfarme im Vergleich reagieren.
Entscheidung oben/unten später treffen.

Rabe
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