Hornverarbeitung eines Komposites

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Silberruecken
Full Member
Full Member
Beiträge: 145
Registriert: 11.08.2004, 16:23

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Silberruecken »

Hallo "Crashkid" ;D

meine Hochachtung, Deine Arbeit sieht absolut super aus, bin gespannt auf das Endergebnis.

mach einfach weiter so, macht Spaß Dir zuzuschauen.

Beeindruckte Grüße
Silberruecken
Wenn man zu sehr auf das  Bellen der Hunde h?rt, wird man taub, ohne etwas zu lernen.
Concordia res parvae crescunt,
discordia maximae dilabuntur
Christopher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 575
Registriert: 20.01.2007, 21:45

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Christopher »

@Eldoro, sieht echt gut aus, hätte auch nie gedacht, dass das das mit den Schläuchen so gut funktioniert
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
benz

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von benz »

kurze laienhafte Frage:

ich dachte immer bei Epoxid ist eher nicht von Vorteil den Druck so groß zu machen, Fahrradschlauch erzeugt ja doch einen sehr großen Anpressdruck, stammt die Methode nicht aus der Verarbeitung anderer Kleber, die einen hohen Druck benötigen?

lG benzi
Eldoro
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 634
Registriert: 08.01.2006, 16:55

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eldoro »

Danke Leute  ;D :)
@ Charles, ich habe zweimal einen Bruchtest nach Snake-Jos Anleitung gemacht, wenn ich mich recht erinnere riss die Sehne bei beiden male bei 10kg und hat sich auch gedehnt, was ich nicht erwartet hatte.
Die Sehnen sind schon geklopft. Die erste Schicht schon drauf. Die zweite wird folgen. Leider hat die Sehne nicht ganz die Spannung auf dem Bogen übertragen, wie ich es mir vorgestellt haben, deswegen hab ich nach geholfen (nach dem Sehnen aufkleben). Immoment hat er Tipptouching und eine Schiene bzw. Führung, weil jetzt die zweite Schicht drauf kommt.
@ benz das hab ich auch irgendwo gehört. Mit dem Fahrradschlauch erzeugt man einen gleichmässigen Druck, zudem kann man da auch nicht sehr viel Druck erzeugen, zummind. nicht, wenn man nicht Oberarme wie Baumstämme hat  :D Ansonsten habe ich eine recht dünne Klebefuge bekommen. Den Tipp hab ich übrigends vom Gervase.

Bilder folgen noch, wenn der richtige Theard dann da ist. Ansonsten gibt es ein Bild in der Gallerie.
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8750
Registriert: 10.10.2003, 11:05
Hat gedankt: 20 Mal
Hat Dank erhalten: 34 Mal

Hornbearbeitung

Beitrag von Snake-Jo »

Hier nochmals auf vielfältige Wunsch (per IM) die reine Bearbeitung des Horns.

1. Man nehme ein möglichst nur in einer Richtung gebogenes Horn eines Rindes, Büffels oder einer Antilope, vorzugsweise mit geringer Wandstärke.
Z.B. hat Wasserbüffelhorn oft Wandstärken von über 10 mm und das bedeutet viel Arbeit.
2. Man sägt mittels elektrischer Stichsäge oder einer Bügelsäge mit drehbarem Blatt aus der Innenkurve und der Außenkurve jeweils einen passenden Streifen im Übermaß heraus und erhält damit zwei Streifen mit laminarer Faser, einer nach außen, einer nach innen gebogen.
3. Diese Streifen werden auf der Außenseite grob beschliffen (Bandschleifer, Flex mit Gummiteller und Schleifscheibe) oder mit der Feile oder einer Schabeklinge heruntergearbeitet, sodass der Streifen höchsten 4 mm aufweist (man braucht am Schluss ca 3 mm Wandstärke)
4. Nun kann der Streifen gekocht werden (20 min) und wird danach zwischen zwei Metallplatten und zwei großen Schraubzwingen  platt gepreßt
5. Dies gelingt nicht immer 100%-ig, also weiter abtragen (diesmal auch von innen) und nochmals kochen und platt pressen
6. der halbwegs platte Streifen kann nun nach dem Trocknen auf dem Bandschleifer vollends plan geschliffen werden
alternativ: den noch feuchten Streifen mittels Schabeklinge plan schaben
7. Nun zeichnet man den benötigten Umriss auf den Streifen auf und arbeitet weiter: Vorbereitung für das Aufkleben.
Sehr breite Komposits werden mit 3-5 parallelen Streifen am Bauch bestückt. Eine Heidenarbeit.  ::)
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 27.11.2007, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6936
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat gedankt: 57 Mal
Hat Dank erhalten: 81 Mal

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von kra »

Die Methode mit dem Gummischlauch (bei mir sind es Felgenbänder wegen nder glatteren Kanten) verwende ich, um einen Sehnenbelag zu "egalisieren" und um überschüssigen Leim auszutreiben.
Sehne auflegen, gelieren lassen, bündig, stoß auf Stoß umwickeln (klappt zufreidenstellend so ab 3-4 Händen... ??? ;D ), dann mit dem Fön erwärmen, bis der Leim aus den Fugen austritt, abkühlen lassen (ca. 1h) und dann den Schlauch wieder abwickeln (wieder 3-4 Hände...). glasstreichen und evtl. die Oberfläche nochmal mit dünnem Hautleim ein-- und glattreiben.

Btw, ich keinne kein Knacken beim ersten Aufspannen bzw. ausziehen des Sehnenbelegten Bogens  :o ;D
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
Eowar der Neugierige
Newbie
Newbie
Beiträge: 39
Registriert: 04.11.2007, 02:54

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eowar der Neugierige »

Zum Fixieren des Horns und für ne schmale Klebefuge kenne ich auch ne Methode, ich weiß allerdings nicht ob sie funkt, da ich noch keinen Kompositbogen gebaut habe. Die methode tät ich aber nur verwenden wenn zuerst das Hornfacing auf gebracht wird.

Also man umwickelt mit ner kreuzwicklung, also einmal hin und wieder zurück, dodass ein Kreuz auf dem Rücken und dem Bauch entsteht,das Horn und den Holzkern mit einer mitteldicken Schnur. Nicht zu dick aber nicht zu dünn. Dann nimmt man flache, leicht ründliche "Bambuskeile", die oben dick und sich nach untenhin verjüngen. Diese steckt man nun jeweils in jedes auf dem Rücken entstandenes Kreuz. NUR EIN BAMBUSKEIL PRO KREUZ UND NUR AM RÜCKEN!!! Dannklopft man die Keile noch ein bisschen hinein nicht zu starl aber auch nicht zu schwach, aber auf jedenfall überall gleichmäßig. So entsteht überall ein gleichmäßiger Druck. Es kann auch sein. dass der Bogen dadurch entweder Reflex oder Deflex bekommt.

Ich kenne diese Methode von den japanischen Bognern, da diese durch diese Methode die stark asymetirsche Form hinbekommen. Wie gesagt, ich hab diese Methode nicht ausprobiert, nur mal gesehen wie einer das bei einem Osagebogen mit Bambusbacking gemacht hat. Ich glaube er hat noch nen leichten Reflex gekriegt. Die Methode werde ich aber auf jeden Fall mal probieren, wenn ich den für mich geplanten Komposit in den Weihnachtsferien angehe.

LG

Eowar
Zuletzt geändert von Eowar der Neugierige am 27.11.2007, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
Eldoro
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 634
Registriert: 08.01.2006, 16:55

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eldoro »

Eowar der Neugierige hat geschrieben: NUR EIN BAMBUSKEIL PRO KREUZ UND NUR AM RÜCKEN!!!
Sicher das die an den Rücken kommen ? Ich glaube eher, dass man sie auf der Bauchseite reinschlägt, könnte ich mir nämlich etwas problematisch im Kasanbereich vorstellen. Zudem sollte man bei der Methode Jigs benutzen (koreanisches Wort). Jigs sind Holzformen, die kommen auf den Rücken, um sicher zustellen, dass der Bogen die richtige Form bekommt und um den Kern etwas zu schützen. Die koreanische Methode wäre das ganze mit einer dicken Schnur und einer Art Kuhfuß bzw. Brechstange zu umwickeln, mir fällt das koreanische bzw. türkische Wort dafür grade nicht ein.
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Eowar der Neugierige
Newbie
Newbie
Beiträge: 39
Registriert: 04.11.2007, 02:54

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eowar der Neugierige »

Wo du es jetzt sagst ich glaube du hast recht Eldoro.
Ich habe ja auch gesagt, dass ich es noch nicht probiert habe. Es waber trotzdem versuchen will, da durch diese Methode ne extreme (in meinen Augen) Kraft drauf wirkt. Aber wie gesagt, ich kenne diese methode von den japanischen Bognern.
Zuletzt geändert von Eowar der Neugierige am 27.11.2007, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Steilpassfänger

Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Beitrag von Steilpassfänger »

Griaß eich!

Da ich schon überall nach Büffelhorn für den Kompositbogenbau gesucht habe und nur ungeignete Qualität erhalten hab, bin ich kürzlich auf die Idee gekommen, dass doch vllt. die Hörner vom Watussirind für den Bogenbau geeignet sein könnten.

www.rinderhorn.de

Tut mir da jemand dagegensprechen oder zustimmen?

Da ja Rinderhorn angeblich zum Delaminieren neigt und ich nicht unbedingt Hornsplitter beim Bogenschießen in meinem Antlitz brauche wollte ich mich vergewissern, dass mir das Zeug unter starker Belastung nicht um die Ohren fliegt.

Gruß
Matthias
Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6936
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat gedankt: 57 Mal
Hat Dank erhalten: 81 Mal

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Beitrag von kra »

Hallo,

frag mal da nach:

------------------------------------------
The
Highland Horn Company Ltd

Fast, reliable, international mail order service for the following items…

Buffalo horn dowels, plates, shaped horn bow nocks, bow nock blanks in various colours ( horn points ) full laminating buffalo horns (with broad back strips) supplied whole or cut to dimension, horn plates, discs
&
wild hill stag air dried sinew (cervus elaphus scotticus)

Established eleven years now, we offer a knowledgeable, conscientious and courteous service, unsurpassed in this day and age. All items are modestly priced and ex-stock.

Contact us at
highland.horn@btinternet.com

TAIGH NA CORRACH
KNOCKMUIR BRAE
AVOCH
EASTER ROSS IV9 8RD
SCOTLAND.

Phone/Fax (+44) 1381 622488
----------------------------------------------------------------

Dort bekommst du auch zugesägte Büffelhornstreifen und Hirschsehnen

s.a www.atarn.org/commercial
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
Steilpassfänger

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Beitrag von Steilpassfänger »

thx for se link! ;)

Aber nochmal zurück zur Frage, ob Watussirinderhörner für den Kompositbogenbau geeignet wären. Diese sind nämlich am einfachsten für mich zu besorgen und muss ich nicht aus Schottland importieren.

Gruß
Matthias
Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8750
Registriert: 10.10.2003, 11:05
Hat gedankt: 20 Mal
Hat Dank erhalten: 34 Mal

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Beitrag von Snake-Jo »

@Steilpassfänger: Günstiger wäre es, Du würdest Fragen zum Kompositbau auch in der entsprechenden Abteilung stellen.  ::)
Den Thread mit Horn gibt es schon:
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... 151653#new

Zu Deiner Frage: Nein, grundsätzlich kann jedes Horn delaminieren, ich habe z.B. gerade Wasserbüffelhorn, welches dazu neigt, weil es etwas älter und spröde geworden ist. Es kommt immer auf das Einzelstück an und da habe ich schon etliche Hörner vom Highlandrind verarbeitet ohne Probleme. Mit Watussi habe ich keine Erfahrung, aber grundsätzlich: ja, ausprobieren. Meistens kann man am ganzen Horn die kritischen Stellen vermeiden oder den Streifen so beschleifen, das die Trennlinie wegbleibt, man braucht ja nur einen Streifen von 3mm Stärke. Möglich ist auch, mehrere Streifen (3-5) auf den Bogenbauch parallel nebeneinander zu verleimen. Das erhöht die Sicherheit.
Ansonsten bitte in den alten Thread, da dort die Antworten alle beieinander stehen und man daher schneller zum Problem "Hornverarbeitung" pfündig wird.
Steilpassfänger

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Beitrag von Steilpassfänger »

@Snake-Jo

Jupp, das nächste mal werd ich mich hüten Fragen in der falschen Abteilung zu stellen. Sorry. Ist ja fast so als wollte man in der Bank ein Kilo Hackfleisch bestellen. ;D

Danke jedenfalls für die aufschlussreiche Antwort, jetzt bin ich sehr geholfen. :)
Dann werd ich mal Watussirinderhorn ausprobieren und einen Erfahrungsbericht abliefern. Wenn jetzt noch jemand so freundlich wäre und meinen Murks in die richtige Kathegorie verschiebt, sind wir alle zufrieden. 8)

Gruß
Matthias
Eldoro
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 634
Registriert: 08.01.2006, 16:55

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eldoro »

Hab mir von Dick zwei Hornplatten bestellt, sind zwar nicht optimal, aber ich versuchs.
Die eine Platte hab ich auf 4 mm runter gearbeitet und da sie verdreht war, hab ich sie 15min gedämpft und danach auf ein Brett mit Schraubzwingen fixiert.
Bild
Blöderweiße hat sich ein Riss bemerkbar gemacht  :P
Bild
Bild
Ich weiß noch nicht so recht was ich mit dem Riss machen soll, ich müsste 5mm wegschleifen, aber dann wäre die Platte zu schmal ... mal schauen ...
Die andere Platte musste ich Stellenweiße mit Epoxy und Hornstaub auffüllen, aber die Seite kleb ich eh gegen den Kern:
Bild
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Antworten

Zurück zu „Bogenreiten Ausrüstung“