Wacholder trocknen?
Wacholder trocknen?
Hallo zusammen!
Hab von meinem Vater einen 4 Meter langen Säulenwacholder bekommen und hab nun einige Fragen zur Trocknung, vllt kann ja jemand helfen.
1. Rinde dranlassen?
2. Stamm spalten?
3. Stamm ganz lassen?
greetz
Matthias
Hab von meinem Vater einen 4 Meter langen Säulenwacholder bekommen und hab nun einige Fragen zur Trocknung, vllt kann ja jemand helfen.
1. Rinde dranlassen?
2. Stamm spalten?
3. Stamm ganz lassen?
greetz
Matthias
Re: Wacholder trocknen?
Würde sagen: Rinde dranlassen, Stamm spalten.
Trockenes Holz spaltet sich zwar oft besser als frisches, aber Du musst länger warten, bis Du mit dem Bogenbau beginnen kannst.
Warte aber erst noch die Meinung der anderen Bogenbauer ab und bilde dir dann Deine eigene Meinung.
Trockenes Holz spaltet sich zwar oft besser als frisches, aber Du musst länger warten, bis Du mit dem Bogenbau beginnen kannst.
Warte aber erst noch die Meinung der anderen Bogenbauer ab und bilde dir dann Deine eigene Meinung.
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Re: Wacholder trocknen?
Ich hab vor einem Jahr einen großen Baumwacholder (Juniperus communis; in Baumform eine Seltenheit und bei uns unter Naturschutz) bekommen (Windwurf; ich kenn die Forstinspektion und war schneller als die holzaufbereitenden Bauern
). Der Baum (Durchmesser unten ca. 20 cm) war schon ein paar Monate gelegen. Ich hab ihn in 3 Stücke geschnitten transportiert, dann einmal gespalten, die Stirnseiten der Baumhälften mit Holzleim versiegelt und mit drangelassener Rinde ein paar weitere Monate trocken liegengelassen.
Mehr als einmal spalten hätte wegen leichtem Drehwuchs und den Ästen zu viel Abfall geführt.
Dann die Rinde grob heruntergeschält, damit man besser den Verlauf und die Totäste besser sieht und mit der Bandsäge in Stäbe und v.a. Billets geschnitten (d.h. das hat der Micha Wolf bei eine Kurs für mich erledigt
).
Hat überhaupt keine Trockenrisse gehabt.
Das Holz hat ähnlich wie bei der Eibe einen dunklen Kern und einen hellen Splint. Optisch ganz gleich, aber der Geruch

Ich weiß nicht, wie dein Säulenwacholder vom Stamm her beschaffen ist, nehme aber an, ähnliche Problem (evtl. Drehwuchs, viele Äste).
Würde daher
1. In Hälften spalten (Stirnseiten versiegeln; eh klar)
2. Rinde dranlassen (nur damit evtl. Trocknungsrisse nicht zu tief gehen; Splint bringt nichts; s.u.)
3. Den Rest dann mit der Bandsäge erledigen
Ich hab dann Standardbiegetests mit Kern- und Splintholz gemacht. Generell ist das Holz relativ schwach, aber zäh/elastisch (lässt sich weit biegen, bis es Set bekommt). Der Splint bringt im Gegensatz zur Eibe gar nichts (gleich stark und bricht sogar früher), ich werde daher nur das Kernholz verwenden (kleinere Trocknungsrisse im Splint wären daher egal).
Ich weiß nicht, inwieweit der Säulenwacholder direkt mit dem Baumwacholder vergleichbar ist, nehme aber an, von den Holzeigenschaften her ähnlich.
Christian

Mehr als einmal spalten hätte wegen leichtem Drehwuchs und den Ästen zu viel Abfall geführt.
Dann die Rinde grob heruntergeschält, damit man besser den Verlauf und die Totäste besser sieht und mit der Bandsäge in Stäbe und v.a. Billets geschnitten (d.h. das hat der Micha Wolf bei eine Kurs für mich erledigt

Hat überhaupt keine Trockenrisse gehabt.
Das Holz hat ähnlich wie bei der Eibe einen dunklen Kern und einen hellen Splint. Optisch ganz gleich, aber der Geruch


Ich weiß nicht, wie dein Säulenwacholder vom Stamm her beschaffen ist, nehme aber an, ähnliche Problem (evtl. Drehwuchs, viele Äste).
Würde daher
1. In Hälften spalten (Stirnseiten versiegeln; eh klar)
2. Rinde dranlassen (nur damit evtl. Trocknungsrisse nicht zu tief gehen; Splint bringt nichts; s.u.)
3. Den Rest dann mit der Bandsäge erledigen
Ich hab dann Standardbiegetests mit Kern- und Splintholz gemacht. Generell ist das Holz relativ schwach, aber zäh/elastisch (lässt sich weit biegen, bis es Set bekommt). Der Splint bringt im Gegensatz zur Eibe gar nichts (gleich stark und bricht sogar früher), ich werde daher nur das Kernholz verwenden (kleinere Trocknungsrisse im Splint wären daher egal).
Ich weiß nicht, inwieweit der Säulenwacholder direkt mit dem Baumwacholder vergleichbar ist, nehme aber an, von den Holzeigenschaften her ähnlich.
Christian
Splint oder Kern?
Danke für die schnellen Antworten.
Wurde gestern frisch geschnitten und werd mich gleich mal an die Arbeit machen, damit das gute Stück keine Trocknungsrisse bekommt.
Wer hat denn noch aller Erfahrung mit Wacholder?
Würd mir nämlich gern einen Bogen mit Sehnenbacking draus zaubern,
Sehne auf Splint, oder muss der Splint für Sehnenbacking weg?
greetz
Matthias

Wurde gestern frisch geschnitten und werd mich gleich mal an die Arbeit machen, damit das gute Stück keine Trocknungsrisse bekommt.
Wer hat denn noch aller Erfahrung mit Wacholder?
Würd mir nämlich gern einen Bogen mit Sehnenbacking draus zaubern,
Sehne auf Splint, oder muss der Splint für Sehnenbacking weg?
greetz
Matthias
Zuletzt geändert von Steilpassfänger am 03.02.2008, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wacholder trocknen?
Mit Sehnenbacking auf Wacholder steigst du in die Fußstapfen von Ishi, dem bekanntesten aller indianischen Bogenbauer.
Soll heissen, ich finde die Idee toll und warte schon mit äußerster Spannung auf das Ergebnis!
Soll heissen, ich finde die Idee toll und warte schon mit äußerster Spannung auf das Ergebnis!
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- Registriert: 02.05.2005, 10:08
Re: Wacholder trocknen?
Ich hab den Splint bei einem Stave schon entfernt, habe mit dem auch einen sehnenbelegten (und dann mit Störleder überzogenen) Bogen im Auge (autsch). Die Hirschsehnen sind schon getrocknet 
Der Splint bringt bei meinem Wacholder wie gesagt nichts (führt eher zu Bruch), die höhere Elastizität soll ja der Sehnenbelag bringen.
Christian
P.S.: Mach doch einfach nach dem Trocknen in ein paar Monaten auch einen Biegetest mit Splint und Kern. Würde mich interessieren, obs bei deinem Wacholder auch so ist.
Vielleicht bekommt auch der Splint bei langjähriger Lagerung mehr an Elastizität ? Ich hab noch ein paar Billets, dass ich das in ein paar Jahren ausprobieren kann, Geduld, Geduld, ...

Der Splint bringt bei meinem Wacholder wie gesagt nichts (führt eher zu Bruch), die höhere Elastizität soll ja der Sehnenbelag bringen.
Christian
P.S.: Mach doch einfach nach dem Trocknen in ein paar Monaten auch einen Biegetest mit Splint und Kern. Würde mich interessieren, obs bei deinem Wacholder auch so ist.
Vielleicht bekommt auch der Splint bei langjähriger Lagerung mehr an Elastizität ? Ich hab noch ein paar Billets, dass ich das in ein paar Jahren ausprobieren kann, Geduld, Geduld, ...
Re: Wacholder trocknen?
Der dünnere Stave wird aufgrund des sehr geringen Kernholzanteils für experimentelle Zwecke verwendet. Splintholz bleibt drauf und er wird ein Rohhautbacking bekommen. Mal sehen ob sich daraus ein anständiger kleiner Bogen bauen lässt.
Muss Wacholder genauso wie Eibe erstmal 1 od. 2 Jahre reifen oder kann das Holz direkt nach der Trocknung verwendet werden?
Muss Wacholder genauso wie Eibe erstmal 1 od. 2 Jahre reifen oder kann das Holz direkt nach der Trocknung verwendet werden?
Re: Wacholder trocknen?
Hey ich habe mal eine Frage an den Steilpassfänger,
wie hast du vor aus dem Weißdornrohling einen Bogen zu bauen? Denn er hat ja unten eine ziemliche Mulde und ist auch nicht wirklich gerade. Bei uns wachsen auch viele solcher Stämme, ich habe bis jetzt immer die Finger davon gelassen, weil es mir zu kompliziert erschien, aber wenn du ein Erfolgsrezept dafür hast, verrat es mir bitte!
Danke
Domo
wie hast du vor aus dem Weißdornrohling einen Bogen zu bauen? Denn er hat ja unten eine ziemliche Mulde und ist auch nicht wirklich gerade. Bei uns wachsen auch viele solcher Stämme, ich habe bis jetzt immer die Finger davon gelassen, weil es mir zu kompliziert erschien, aber wenn du ein Erfolgsrezept dafür hast, verrat es mir bitte!
Danke
Domo
Wie macht man sich einen Bogen??
Man nimmt ein St?ck Holz und schl?gt alles weg, was nicht wie ein Bogen aussieht.
Man nimmt ein St?ck Holz und schl?gt alles weg, was nicht wie ein Bogen aussieht.
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22358
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat Dank erhalten: 1 Mal
Re: Wacholder trocknen?
Also dass is ja nun gar kein Problem!
Var.1: Der Stamm ist dick/breit genug:
Dann wird er einfach noch mal mittig zu einem 1/4-Stamm gespalten, und aus jedem 1/4 ein Bogen gebaut.
Var. 2: Er ist zu schmal zum 2. Spalten:
Dann wird der Bogen
*entweder im Stamm ganz an eine Seite
*oder leicht schräg gelegt,
*oder "decrowned" und mit Backing versehen.
Rabe
Var.1: Der Stamm ist dick/breit genug:
Dann wird er einfach noch mal mittig zu einem 1/4-Stamm gespalten, und aus jedem 1/4 ein Bogen gebaut.
Var. 2: Er ist zu schmal zum 2. Spalten:
Dann wird der Bogen
*entweder im Stamm ganz an eine Seite
*oder leicht schräg gelegt,
*oder "decrowned" und mit Backing versehen.
Rabe
Re: Wacholder trocknen?
@Domo
Also den Teil mit der Mulde werde ich höchstwahrscheinlich wegschneiden, da der Rohling lang genug ist.
Eine andere Möglichkeit wäre, den Bogen ohne großartig Rücksicht auf den Faserverlauf zu nehmen im Rohling zu platzieren. Bogen bekommt dann bei mir ein Rohhautbacking wobei die Haut über Seiten heruntergezogen wird. Meine bisherigen Bögen dieser Bauart schießen noch immer zuverlässig.
Da flog der Rabe eine Spur schneller als ich.
greetz
Also den Teil mit der Mulde werde ich höchstwahrscheinlich wegschneiden, da der Rohling lang genug ist.
Eine andere Möglichkeit wäre, den Bogen ohne großartig Rücksicht auf den Faserverlauf zu nehmen im Rohling zu platzieren. Bogen bekommt dann bei mir ein Rohhautbacking wobei die Haut über Seiten heruntergezogen wird. Meine bisherigen Bögen dieser Bauart schießen noch immer zuverlässig.
Da flog der Rabe eine Spur schneller als ich.
greetz
Re: Wacholder trocknen?
@ Hardigatti, Steilpassfänger: Ihr Glückspilze! Ich wünsche Euch gutes Gelingen beim Bau und viel Spass mit Euren Wacholderbögen!
Der wacholderlose Charles
Der wacholderlose Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*
*ind. Sprichwort*
Re: Wacholder trocknen?
Ich frage mal nach, ob aus den Wacholderstaves schon ansehliche Bögen draus geworden sind? Wenn ja, bitteschön Fotos, bitte herzeigen!
Der neugierige und immer noch wacholderlose Charles
Der neugierige und immer noch wacholderlose Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*
*ind. Sprichwort*