wg. Link: Is natürlich nicht verboten. Von Seiten FC ist der Streit ad acta gelegt! Und wenn ein Link oder auch ein allgemeiner Hinweis zu FA sinnvoll ist, weil es in's Thema passt und dem Fragesteller hilft, spricht nix dagegen.
wg. Bogenlänge: Auf keinen Fall den Bogen tillern, wenn er noch NICHT das beabsichtigte Endmaß hat! Es gibt keinen sinnvollen Grund, das zu tun.
wg. Hornnocken frühzeitig anbringen:
Das KANN man machen, wenn die Lage (damit meine ich hier: die Ausrichtung, wenn man sie dreht!) schon eindeutig klar ist. Doof is nur, wenn später eine Nocke bezogen auf die Krümmungs-Ebene schief sitzt...
Du würdest dann so vorgehen, dass Du die letzten ca. 10 cm des Wurfarms quasi endgültig herstellst, also nahezu perfekt formst und schleifst, die Nocken aufklebst, die Kerben einarbeitest, und den Übergang zum WA verschleifst, so dass sie höchstens noch Feinkorrekturen und Politur benötigen. So dann tillern, Feinschliff und Politur/Lackierung erfolgen mit dem Rest des Bogens.
wg. Spannkerbe an den Nocken:
Natürlich, das ist sogar die Regel:
Die Hauptkerben sollen dabei in einem Bereich der Nocke liegen, in dem noch "Holz drunter" ist, so dass der Druck der Vollast "durchs Horn auf Holz" landet. Für die Spannkerbe ist das nicht erforderlich, sie wird ja wesentlich weniger belastet! Sie kann auch ein paar mm hinter dem Ende des Holzzapfens liegen.
wg. Alternativen zum vorzeitigen endgültigen Anbringen der Hornnocken:
Da gibt es nun echt viele Varianten!
Variante 1 (nach, ich glaube, TBB/BTB, nicht "my way"):
Die Hornnocken werden provisorisch, mit einem hitzelöslichen Kleber befestigt, z.B. Schmelzharz. So wird getillert, nach dem Tillern werden die Nocken erhitzt, gelöst, gereinigt, und endgültig geklebt.
Variante 2 (der Klassiker):
Die Nockenkegel sind später ja konisch (=zum Ende hin dünner). Das WA-Ende ohne Nocken erst mal quasi linear. Angenommen, der Nockenkegel hätte später eine Länge von ca. 1,5 cm. Am Ansatz wäre es Deine 16 mm, am Ende vielleicht 3 - 4 mm. Differenz = 12 mm, über die Kegel-Länge.
D.h., 1/3 Länge vom Kegel-Ansatz wird er später bereits 4 mm schmaler sein, bei 1/2 sogar schon 6 mm.
Du kannst also problemlos:
1. In den späteren Kegel-Breich seitlich Sehnenkerben einschneiden, die, etwas schräg, auf 1/2 Kegel-Länge an jeder Seite 3 mm tief rein gehen. OHNE dass sie in dem späteren Kegel liegen. Und
2. weiter außen, kurz vor'm Ende, kannst Du sogar 4 mm tief in den Rücken eine Spannkerbe machen. Auch die ist später wieder weg, wenn der Kegel hergestellt ist.
Und wenn Du bei den seitlichen Kerben etwas zu tief kommst - und? Wird später von der Nocke überdeckt und vom Kleber gefüllt!
Fazit: Sehnenkerben und Spannkerbe kann man problemlos einschneiden
ICH mache es so: 5 mm vom Ende Spannkerbe im Rücken, 5 mm weiter Sehnenkerben, leicht schräg, vielleicht 30°.
Variante 3 (Abwandlung von 2):
Den Bogen beim Tillern 10 oder mehr cm Länger zu lassen, ist nicht zu empfehlen, das wirkt sich aus.
ZWEI cm hingegen merkt man nicht! Daher kein Problem. je Ende 1 cm Zugabe stehen zu lassen, da ganz unbefangen tiefe Spann- und Sehnenkerben einzuschneiden, und vor dem Anbringen der Nockenkegel je 1 cm abzuschneiden. So liegen garantiert KEINE Kerben mehr im Kegel-Holz.
Variante 4 (vgl. TBB/BTB 3!)
Es gibt keinen Grund, warum Sehnenkerben IM Holz des Wurfarms liegen müssen! Es muss nur ein "Anker" vorhanden sein, der ein Abrutschen der Sehen verhindert. DEN kann man auch ANKLEBEN!
4a) Seitlich an den WA werden an beiden Seiten 2 kleine Holzkeile, an der breitesten Stelle 3 - 4 mm dick, mit Heißkleber angeklebt und mit einer dehnfreien Wicklung (Hanf, Leinen) gesichert. Sie stellen so Sehnenkerben her.
4b) Ein etwas dickerer und längerer Holzstab (L ca. 4 - 5 cm, D ca. 5 - 6 mm) wird auf den Bogenrücken geklebt (und mit einer dehnfreien Wicklung (Hanf, Leinen) gesichert). Da können dann Sehnen UND Spannkerbe eingeschnitten werden, es ergibt also quasi so etwas:
4c) Statt aus Holz, lässt sich auch ein zuverlässiger "Sehnenanker" herstellen, indem man ein doppelt gelegtes Stück Rohhaut oder Leder mit einer Wicklung am WA befestigt, hinter das dann die Sehne "hinterhakt".
Alle Varianten 4 werden nach dem Tillern einfach wieder entfernt, Kleberreste und Wicklungs-Eindrücke verschliffen, und gut...
Ergänzend: Zum sicheren Befestigen der Holz oder Leder-Stücke genügt im Grunde sogar kräftiges Klebeband! Allerdings KANN das nach längerer Benutzung plötzlich reißen, daher lieber, zumindest ergänzend, wickeln.
Klebeband benutze ich nur, um mal kurzfristig die Auswirkung einer evtl. Bogenkürzug zu testen, indem ich so provisorische Kerben anbringe.
Rabe