Hornverarbeitung eines Komposites

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Eldoro
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eldoro »

Das Problem bei der Hornplatte im letzten Bild (sind zwei verschiedene) waren nicht die unebenheiten, bei 4mm dicke ist die Platte recht flexibel. An den ausgebesserten Stellen hat einfach gut 2mm Horn gefehlt. Das waren richtige Löcher, deswegen hab ich sie mit Epoxy und Hornstaub ausgefüllt.

hmmmm.... die Idee den Riss einfach in Ruhe zu lassen find ich nicht schlecht ;D. Hab mir eigentlich überlegt die Stelle einfach weg zu schleifen und dann ein anderes Hornstück rein zukleben. Hab gleich neben dem einen noch einen anderen Riss entdeckt. Die sind relativ fein, weiß nicht, ob man die so gut mit Epoxy ausfüllen kann. Und ausserdem erscheint mir die Stelle sowieso nicht besonders gut, leicht verkohlt.
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Snake-Jo
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Snake-Jo »

@Eldoro: Notfalls einen ganzen Streifen daneben setzen.
Der abgebildete Wurfarm hat drei Hornstreifen neben einander bei insgesamt 60 mm Breite.

Bild
Christopher
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Christopher »

Ich bin jetzt auch beim Horn angelangt.
der erste grob ausgearbeitete Streifen wird gerade mit Dampf plan gebogen, nur da ist das Problem, dass der Topf zu klein ist bzw. der Streifen zu lang, und so muss ich 2x Dämpfen.

jetzt bin icht auf die Idee gekommen, dass man doch einfach einen Streifen im  Backofen "garen" könnte  ;D

könnte das Funktionieren?
bei wieviel Grad?kann Horn auch denatuieren?


und noch was: wie oft kann ich Horn erhitzen, ohne dass es sich chemisch verändert, als spröder usw. wird?
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skerm
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von skerm »

Christopher hat geschrieben: Ich bin jetzt auch beim Horn angelangt.
der erste grob ausgearbeitete Streifen[...]
Schön! Bei mir wird das noch einige Zeit dauern, mein Horn ist nämlich bis zu 10mm dick mit vielen Furchen, zur Spitze hin sogar 15mm. Ich werde mir ein sehr grobes Schleifpapier für den Bandschleifer kaufen und hoffe, daß ich nach dem Sägen damit was weiterkriege. Mit der Raspel würde ich aussehen wie ein junger Schwarzenegger bevor ich auf 4mm runter wäre. Aber halt leider nur auf dem Raspelarm  ;)

Gruß,
Daniel
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Snake-Jo
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Snake-Jo »

Wunderbar, ihr macht das gut!  :)

Das Horn nicht in den Backofen, sondern 30 min kochen. Richtig kochen! Einfach in einem Bräter oder ähnlich großem Topf mit Deckel. Wenn das Teil zu lang ist, einfach mehrfach wenden. Der Deckel hält die Hitze oben drüber ganz gut. Später, wenn der Streifen auf 4 mm runter ist, kann man ihn auch quer entlang der Topfwandung biegen. Das gekochte Horn sofort biegen, pressen etc. Nach einem Tag ist es soweit trocken, das man weiter machen kann.

Bandschleifer Korn 60 ist gut, aber erst später. Nimm eine kleine Flex mit Gummiteller und Korn 40, das schrubbt wirklich effektiv. Aber aufpasssen, keine Krater machen!  ;D
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Commerz
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Commerz »

Hi,
ich baue zwar keinen Composite aber zu dem Tip mit der Flex und dem Horn kann ich nur sagen: Es stinkt das ist echt nicht mehr schön ;D Hatte meinen Arrowpass aus Geweih geflext und das war schrecklich. Mach das wenns geht draußen und zieh ne Staubmaske an. Sonst hat man den gestank als in der Nase. Wenn Du den Staub mit dem Staubsauger aufsaugst kannste danach gleich den Beutel wechseln. Sonst verströmt der jedesmal wenn Du saugst seinen Duft. Gibt es denn eine Methode Horn zu bearbeiten ohne das es stinkt? Wahrscheinlich langsam mit ner Feile oder so aber das dauert ja tage.
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Snake-Jo
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Snake-Jo »

@Commerz: Ja, nur draußen.
Merke: Hirschhorn ist kein Horn, sondern von Struktur und Aufbau "Knochen".
Riecht aber genauso schlimm!  ;D

Feuchtes Horn läßt sich schaben mit einer Ziehklinge und auch das Abflexen von feuchtem Horn ist weniger geruchsintensiv.

Noch ein Merksatz: Einen echten Kompositbogenbauer hält der Geruch frischen Horns nicht auf! Er arbeitet weiter, auch wenn ihn Ehefrau oder Freundin längst verlassen haben!  ;D
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skerm
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von skerm »

Der Geruch wird sich kaum vermeiden lassen, außer wie du sagst durch langsames Arbeiten. Wenn du also nicht gerade einen leistungsfähigen Luftabzug hast, wirst du damit leben müssen. Ich bin deshalb mit Staubsauger und Bandsäge auf den Balkon umgezogen. Ich muss mich bei den Temperaturen zwar ordentlich einpacken, aber dafür stinkt nicht tagelang der ganze Keller. Ich wohne in einem Mehrparteienhaus und ich muss da ein bißchen Rücksicht nehmen.
Der Staubsauger ist mein eigener für die Werkstatt, der hat mit der Wohnung nichts zu tun. Da würde meine Frau auch nicht mehr mitmachen, und ich glaube, mit Sehnen und Hautleim am Herd habe ich ihre Geduld so ziemlich ausgereizt. :D

Gruß,
Daniel
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skerm
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von skerm »

Christopher hat geschrieben: und noch was: wie oft kann ich Horn erhitzen, ohne dass es sich chemisch verändert, als spröder usw. wird?
Das habe ich mich auch schon gefragt, auch weil ich wie Christopher keinen Topf habe, der groß genug ist. Weiß da jemand was drüber?

Gruß,
Daniel
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Granjow
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Granjow »

Thema Hautleim, da gibts eine einfache Lösung:
http://www.inspiriertwohnen.ch/product_ ... _Fero.html
Und dazu eine Pfanne und Ruhe hat man, ausserdem kann man die abwaschen, wenn man will, und nicht, wenn man muss :)

Leim kommt natürlich in ein leeres Konfitüreglas und das dann in die mit Wasser gefüllte Pfanne gestellt, aber das ist ja klar.

Simon
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Commerz
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Commerz »

@Granjow wie wär es denn mit sowas? http://www.dick.biz/dick/product/736007/detail.jsf
Da kann man den Leim auch auf der richtigen Temperatur halten. Wenn man vor hat Composites zu bauen bestimmt nützlich sowas..
--Commerz
Eldoro
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Eldoro »

Ich weiß gar nicht was ihr mit dem Geruch habt  ;D Augen zu und durch ....
Aber auch per Hand kann man Horn gut bearbeiten. Weil ich momentan keine Werkstatt zur Verfügung habe, muss ich draußen arbeiten (und da hab ich nicht mal einen ordentlichen Tisch ^^ grrrr....) und um den Lärm niedrig zu halten und nicht die Nachbarn zu nerven, hab ich mein Horn per Hand von 10mm auf 4mm runtergearbeitet. Aber irgendwie hab ich davon nicht mehr Muskeln bekommen  ;) ist wirklich nicht soooo schlimm, ansonsten benutz ich den Bandschleifer, da hält sich der Gestank in Grenzen, oder ich hab mich einfach schon daran gewohnt ....
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von Christopher »

Ich hab mir auch ein 40er Band für den Bandschleifer gekauft, da geht das Horn runter wie nix und es entsteht auch kein richtiger Staub, sondern eher so "Flusen", also stinkt es auch nicht so.
ansonsten halt die Flex ;D

aber dass Kompositbogenbau stinkt, ist einfach so. ;) ;D
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skerm
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von skerm »

Das kann ich bestätigen. Ich hab heute meine Hörner ebenfalls mit einem 40er Schleifband bearbeitet und das geht halbwegs schnell. Leider kein Vergleich zu Holz mit E-Hobel, aber ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, mit der E-Hobel ans Horn zu gehen.
Der Geruch ist beim Schleifen nicht annähernd so intensiv wie bei der Arbeit mit der Bandsäge, aber wenn man wie ich keinen Bandschleifer mit ordentlicher Absaugung hat, hat man dafür überall Hornstaub.

Gruß,
Daniel
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skerm
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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Beitrag von skerm »

Ich denke, eine brauchbare Methode, sich um die Anschaffung eines riesigen Topfs zu drücken, ist, einen Tauchsieder in einen großen Kübel oder einen Kunststoffblumentopf zu hängen. Kübel oder Blumentopf kosten nur ein paar Euro. Blumentöpfe gibt es mit bis zu 60l Volumen aus Polypropylen, das sollte die 100°C ohne Verformung aushalten, weil sie dickwandig genug sind. Ich hab leider im Baumarkt keine Tauchsieder gefunden, sonst hätte ich es schon ausprobiert.

Das Horn im Wasser anzusetzen habe ich mit meinem Büffelhorn auch getestet. Ich habe hier im Forum gelesen, dass sich jemandes Horn dabei aufgelöst hat. Ich habe deshalb ein Reststück genommen, um zu sehen was passiert. Einen Streifen, der beim Sägen abgefallen ist, habe ich 2,5 Tage in Wasser eingelegt und dann entgegen seiner natürlichen Biegung mit zwei Leimzwingen auf eine Sessellehne geklemmt. Nach dem er fast einen Tag Zeit zum Trocknen hatte, hat der Streifen die Rundung der Lehne angenommen.
Ich habe noch zwei Hornhälften, die ich sägen werde (wenn die Kältefront vorbei ist..) und mit denen möchte ich diese Methode dann ausprobieren.

Gruß,
Daniel
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