Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

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captainplanet
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von captainplanet »

Harald hat geschrieben: ...um den (der-die-das???) Set...
Der. Ist ja ein Männchen:  
[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Set_(Bibel)]Der Set
[/url] 
;)    ;D
Zuletzt geändert von captainplanet am 31.03.2009, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Bester Rindengrapscher von FC!!!
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

ipsheimer hat geschrieben: .......hab mir jetzt mal einige Manau Stäbe besorgt bei Fa. Scherer, siehe " http://www.scherer-ohg.de/index2.html"......
Hallo Micha,
super Tipp!
Die Auswahl an diversen Durchmessern ist begeisternd. Habe heute dort bestellt.
Gruß, Rich
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Harald hat geschrieben: ......die Außenhaut als Rücken gelassen sieht rein optisch besser aus.
Hallo Ihr Bogner,

1.
ich habe inzwischen meine Rattan-Lieferung erhalten, u.a. auch zwei ungeschälte Stäbe. Jedoch ist deren Oberfläche derart ungleichmäßig, dass ich mich frage, ob man das so als Rücken belassen könnte. Sieht ähnlich aus, wie bei Bambus. Dann müsste doch jede leicht kantige Unebenheit eine Potentielle Bruchstelle sein, oder?

2.
Begonnen habe ich übrigens mit einem geschälten Stab und bin momentan beim Tillern.
Na ja, eigentlich beim Fischen.... im Trüben, schwitz. Ich ziehe an der Schnur und beobachte den Bogen auf dem Tillerbrett aber werde nicht so recht schlau daraus.
Zur Not werde ich die Recurves biegen und den Bogen einfach mal ausprobieren, nachdem hier so viele schreiben, Manau sei so gutmütig. Oder kann ich dann nicht mehr (im Nachhinein) tillern?  ???

Gruß, Rich
Zuletzt geändert von Rich am 10.05.2009, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

ravenheart hat geschrieben: Manau lässt sich hervorragend mit der Heißluftpistole biegen.
Hallo Rabe,
wie gehe ich da vor? Da Dampf ca 100°C hat, muss ich wohl versuchen, mittels Pistole ca.100°C zu ereichen oder? Wirkt sich das Fehlen der Feuchtigkeit gar nicht aus?

Danke, Gruß, Rich
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Hallo Internet-Bogner,
ich habe heute an meinem neuen Bogen getillert und er sieht nicht gerade perfekt aus. Ich überlegte, Bilder hier ins Forum zu stellen, um den Tiller begutachten zu lassen- obwohl ich ja hier bisher keine Antworten erhalten habe, was mich ehrlich gesagt schon etwas gewundert hat. Vielleicht habe ich ja gegen einen geheimen Kodex verstossen, ähem...
Jedoch bin ich jetzt froh, dass keine Antworten kamen, mir kam nämlich heute plötzlich die Erleuchtung:
dieser ganze Blödsinn, von wegen perfekter Tiller, perfekter Bogen, etc., ist völlig irre. Ich habe schließlich sowieso bewusst Manau gewählt, damit das ganze gut klappt.
Und die Bogenschützen der Steinzeit und des Mittelalters hatten auch keine Internetforen.............
Meinen bisherigen (Manau-) Primitiv-Bogen hatte ich doch letzendlich gekauft, um Spass damit zu haben! Die olympischen Bögen und die dahinter steckende Philosophie langweilen mich; ich wollte Bogen schiessen, wie in meiner Kindheit.
Und wo war ich gelandet? Beim Versuch, es besonders gut und richtig zu machen, anstatt den Spaß und die Freude im Vordergrund zu lassen. Den Leistungswahn habe ich im Job eigentlich schon genug.

Was habe ich also gemacht? Ich habe einen Probeschuss auf meine Schaumstoffscheibe gemacht und war zufrieden. Es dämmerte bereits, als ich die Sehne  zu flechten begann (meine zweite bisher). Sie ist recht kurz geworden, die Standhöhe ist somit zu groß. Jedoch sagte ich mir: who cares? Ich will Pfeile schiessen.
Und genau das habe ich gemacht. Sie fliegen 127 große Schritte weit, mit dem alten Bogen knapp über 90. Cool.
Etwa 45 Pfund, grob mit Federwaage gemessen. Trefferbild im Fastdunkel auf eine Bäckertüte recht gut. Und bei den Weitschüssen lagen die Pfeile wenige Schritte voneinander entfernt (im fast Dunkeln geschossen, gegen 22:00h, hä hä hä).
Wahrscheinlich werde ich lediglich die Sehne neu flechten und die Nocken etwas besser schnitzen, ansonsten werde ich ihn wohl so lassen: als meinen Erstling, der weiter schiesst, als der gekaufte Bogen, yes. Ohne Recurves, nicht toll getillert.
Habe ja sowieso noch mehr Holz bestellt und will verschieden Designs ausprobieren :-)
Als nächstes kommt dann der Bogen für meine Tochter dran.
Gruß, Rich
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Faltenhemd rigoros
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Faltenhemd rigoros »

hi rich,
das ist die richtige einstellung: einfach weitermachen, wenn sich von uns schnöseln niemand meldet!  ;D

normalerweise wird hier ihnen gern gehilft (AUSSER MAN VESTÖSST GEGEN DEN GEHEIMEN CODEX...)  ;)

toll, dass es mit deinem rattanteil so gut geklappt hat. der für die tochter dann mit recurves!

lg, falti
Däumling
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Hi falti,
wusst ich's doch, mit dem Kodex......... ;D
Demnächst tanz ich bestimmt doch noch mit Fragen und Fotos an, wenn ich nämlich den Bogen für meine Tochter baue.
Allerdings mache ich dann vielleicht einen eigenen Thread auf, vielleicht war das des Pudels Kern.
Jedenfalls freue ich mich schon darauf, den Bogen mal bei Tageslicht auszuprobieren  8)

Schönen Tag noch
Rich
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Ravenheart
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Ravenheart »

Rich hat geschrieben:
ravenheart hat geschrieben: Manau lässt sich hervorragend mit der Heißluftpistole biegen.
Hallo Rabe,
wie gehe ich da vor? Da Dampf ca 100°C hat, muss ich wohl versuchen, mittels Pistole ca.100°C zu ereichen oder? Wirkt sich das Fehlen der Feuchtigkeit gar nicht aus?
Na ja, kann ja schon mal vorkommen, dass man einen Thread übersieht, oder?

Das Fehlen der Feuchtigkeit wirkt sich natürlich schon aus, manche Hölzer sind da sehr empfindlich!
Rattan aber ist dem gegenüber sehr tolerant. Die temperatur hab ich nie gemessen, ich versuche einfach, Verfärbungen durch die Hitze (Bräunung) gering zu halten. ETWAS Bräunung ist sogar förderlich (Verhärtung) und gerade bei Rattan völlig unbedenklich....

Vorgehen (my way):

Ich spanne den Stab auf eine Form, so dass er ca. 45° hochsteht, hänge am Ende (oder im Griffbereich, je nach Bogenlänge) ein Gewicht an (schätze mal 150 - 200g) und erhitze dann den Biegebereich von allen Seiten. Nach einigen Minuten beginnt der Stab sich zu senken. Wenn's mal nicht weiter geht, hilft leichtes "Wippen", was dank des Gewichts gut geht....

Rabe
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Faltenhemd rigoros
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Faltenhemd rigoros »

ravenheart hat geschrieben:
Gewicht (schätze mal 150 - 200g)

Rabe
nur so wenig gewicht? ich zweifel das nicht an, aber wunder mich. (hab nur mal hasel gedämpft und gebogen (begradigt). da musst ich schon etwas mehr kraft anwenden.)

lg, falti
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Ravenheart
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Ravenheart »

Du vergisst das Eigengewicht des Stabes und die Hebelwirkung!!!

Nimm mal einen 1,6 m langen Stab ganz am Ende in die Hand und hänge an's andere Ende 200g...
Du wirst Dich wundern....  ;D

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 20.05.2009, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Hi,
danke für Eure Antworten!

Das Biegen mittels Eigengewicht plus Anhängegewicht gefällt mir gut!

Zum Heissluftföhn: Danke für den Hinweis Rabe, dass es bei Rattan sowieso gut sei, mit Wärme zu behandeln. Ich hatte das Tempern schon wieder vergessen  ::), das hole ich bei meinem Erstlingswerk noch nach (mir reichen die 45 Pfund jetzt schon nicht mehr; bei meinem vorigen bogen hatte ich 30Pfund. Das soll ja angeblich rund 5 Pfund bringen, mal sehen.

zu den recurves: machen die eigentlch bei einem kinderbogen wirklich Sinn? Ich habe mal mittels Federwaage und markiertem Pfeil bei meiner Tochter gemessen (6 Jahre alt): 50-55cm und 8Pfund, allerdings mit maximaler Anstrengung, um Papa zu zeigen, wie groß und stark sie ist  :) :) :)
Wenn ich ihren Bogen mit Recurves fertige, dann ist doch der Auszug von Anfang an schwerer, wenn ich das richtig verstanden habe (ich selbst habe noch keinen Recurve geschossen).

Also, hier meine Fragen:
1. der Bogen sollte eher zahm werden. Machen dann die Recurves Sinn?
2. bei großer  Anstrengung 8 Pfund: was sollte ich dann beim Bogen anstreben? Oder ist dann 8 richtig und sie verbessert ihre Armkraft quasi "von selbst? Ich will sie ja nicht trainieren, sondern es soll Spaß machen.........

Übrigens: mit meinem selber geschnitzten Bogen macht es definitiv noch mehr Spaß! Klar, auch, weil er stärker ist; aber das selbsterschaffene ist halt doch was anderes.......
Und: beim zweiten, den ich bereits in der MAche habe, läuft es schon deutlich besser; quasi "entspannter"  ;)

Grüße, Rich
Zuletzt geändert von Rich am 26.05.2009, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Ravenheart
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Ravenheart »

Recurves machen bei Rattan auf jeden Fall Sinn! Rattan ist extrem leicht, der Nachteil, den Recurves bei Selfbows sonst haben (Gewicht frisst Designgewinn), tritt hier nur untergeordnet auf!
Einzige Gefahr ist: Recurves begünstigen seitliches Verziehen (was bei Rattan eh leicht auftritt, zumindest bei schwächeren Bogen).

Bild

Nach dem Biegen also unbedingt Mittellinie kontrollieren und ggf. korrigieren. Zu Beginn des Tillerns verschärft auf Sehnenlage achten, und bei Rauswandern sofort gegensteuern!

Rabe
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Rich
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Hallo Rabe,
danke für die schnelle Antwort!
Gute Tipps aber leider bin ich schwer von Begriff................ ::)

1.Stimmt es, dass das Ausziehen mit Recurvebogen einem kleinen Mädchen schwerer fallen wird, als ohne Recurves (bei gleichem Endzuggewicht), weil bereits am Anfang eine größere Kraft zu ziehen ist?

2.Das Gegensteuern beim Tillern: das bedeutet dann also, den Bogen schmäler zu machen, damit die Mitte wieder mittig liegt? Oder kann ich das dann wieder mit der Heissluftpistole machen?

3.Ach ja, ich wiederhole mal meine Frage von weiter oben:
ich habe inzwischen meine Rattan-Lieferung erhalten, u.a. auch zwei ungeschälte Stäbe. Jedoch ist deren Oberfläche derart ungleichmäßig, dass ich mich frage, ob man das so als Rücken belassen könnte (hat ja hier jemand so gepostet). Sieht ähnlich aus, wie bei Bambus. Dann müsste doch jede leicht kantige Unebenheit eine Potentielle Bruchstelle sein, oder? Denn ansonsten heisst es doch immer, man solle jede sprunghafte Unebenheit vermeiden  ???

Ächz, mich beschleicht das Gefühl, dass das richtig herbe Anfängerfragen sind.............

Danke im Vorraus,
Gruß, Rich
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Ravenheart
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Ravenheart »

1.Stimmt es, dass das Ausziehen mit Recurvebogen einem kleinen Mädchen schwerer fallen wird, als ohne Recurves (bei gleichem Endzuggewicht), weil bereits am Anfang eine größere Kraft zu ziehen ist?

Nein, das Gegenteil ist der Fall! Jeder Bogen (ohne "Räder") lässt sich am Anfang leicht ziehen und wird nach hinten immer schwerer. Aber gerade im hinteren Teil des Auszugs machen sich Recurves positiv bemerkbar, indem sie den Auszug weicher machen (=durch den günstigeren Sehnenwinkel Stacking verhindern!).

2.Das Gegensteuern beim Tillern: das bedeutet dann also, den Bogen schmäler zu machen, damit die Mitte wieder mittig liegt? Oder kann ich das dann wieder mit der Heissluftpistole machen?

Auf keinen Fall im Wurfarm schmaler, das würde das Problem verschlimmern! Nein, wenn man noch Spiel hat, kann man die ENDEN einseitig schmaler machen, also quasi die eine Sehnenkerbe mehr in Richtung Mitte verlegen. Wenn es damit nicht genügt, muss man die schwächere Seite des Wurfarms dünner machen. Dabei gilt es, 2 Fälle zu unterscheiden: a) Wurfarm verdreht sich, b) Wurfarm verbiegt sich seitlich OHNE zu verdrehen.

3.... zwei ungeschälte Stäbe. Jedoch ist deren Oberfläche derart ungleichmäßig, dass ich mich frage, ob man das so als Rücken belassen könnte (hat ja hier jemand so gepostet). Sieht ähnlich aus, wie bei Bambus. Dann müsste doch jede leicht kantige Unebenheit eine Potentielle Bruchstelle sein, oder?

Bei Gräsern wie Bambus oder Rattan sind diese Nodien ja Verstärkungen! Daher ist der Bogen da durch sie keinesfalls geschwächt. Man könnte sie einfach so belassen, kann sie aber auch etwas "glätten" - sollte aber nicht übertreiben, also nicht "planhobeln"..
Am besten schaust Du Dir im I'net oder live mal ein paar fertige Bambusbogen an, dann bekommst Du einen Eindruck....

Rabe

P.S.: Ächz, mich beschleicht das Gefühl, dass das richtig herbe Anfängerfragen sind.............

Sind es! Und? Dafür ist FC doch (u.a.) da!
Zuletzt geändert von Ravenheart am 27.05.2009, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manau Stäbe besorgt, jetzt gehts los

Beitrag von Rich »

Sehr erhellend, vielen Dank!!

Das mit den Recurves beginne ich zu kapieren.
Das mit der unbehandelzen Rattanoberfläche (als Rücken) habe ich auch verstanden.
Und mit dem Korrigieren: da beschleicht mich eine Ahnung, wie es funktioniert. Das werde ich dann wahrscheinlich am lebenden Objekt erst richtig verstehen.

Und danke für:
ravenheart hat geschrieben:
P.S.: Ächz, mich beschleicht das Gefühl, dass das richtig herbe Anfängerfragen sind.............

Sind es! Und? Dafür ist FC doch (u.a.) da!


Gruß, Rich
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