Bogenbau mit Bambus

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tipiHippie
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Bogenbau mit Bambus

Beitrag von tipiHippie »

Schau dir mal die Platten an: Da gibt es einschichtige ( sozusagen die Deckschicht einer Sperrholzplatte) und zweischichtige, parallel laufende Streifen. Die könnten doch geeignet sein!
Stefan
>>>=====> HUGH ich habe gepostet
tipiHippie
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Bogenbau mit Bambus

Beitrag von tipiHippie »

Wer sich solche Bögen mal ansehen will, sollte
http://www.primitivearcher.com/dc/dcboa ... c_id=37026

besuchen!
Stefan
>>>=====> HUGH ich habe gepostet
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kra
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Beitrag von kra »

@Kleber ;-)

ich habe es mit dem Metallkleber E von RuG versucht und bin _sehr_ zufrieden damit. Die Topfzeit beträgt ca. 2 Stunden (das sollte reichen) und die erreichbare Endfestigkeit liegt über der von UHU Endfest 300, und das ohne auf 200°C zu erhitzen.

bei mir hat sich folgendes Vorgehen als brauchbar herausgestellt: Zuerst verkleben bei Raumtemperatur und ca. 2 Tage härten lassen. Anschliessend gebe ich den ganzen Bogen (mit Schraubzwingen usw) in meine Trockenkiste. Gut verpackt komme ich auf >50°C. Darin nochmals 24h lassen und dann langsam abkühlen lassen (einfach Heizung aus).
dann den Bogen bei Raumklima 1 Woche acclimatisiseren lassen

Gruss, Axel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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kra
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Beitrag von kra »

@Bambusquellen,

ich habe dieses Material bereits bei mehreren Bögen (erfolgreich) verwendet. Es lässt sich gut  mit epoxy verkleben (Klebeflächen gut entfetten und aufrauhen). Durch erhitzen auf >150°C über mehrere Minuten (vulgo tempern) lässt sich die Federkraft deutlich erhöhen. Einfaches "kitzeln" mit dem Brenner reicht nicht. Ich strebe ein dunkles Schokoladenbraun an, kurz vor dem verkohlen ;-).

Die verschiedenen Quellen (Leutkirch und Marktheidenfeld und auch Langenfeld) scheinen mir zusammen zu gehören oder zumindest zusammen zu hängen.

Gruss, Axel
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Beitrag von kra »

@kra
Klar, das sind die Einzelhändler, die vom gleichen Grosshändler beliefert werden.
Kannst du uns mal ein Bild von einem deiner Bögen reinstellen?
Stefan
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Beitrag von kra »

Interessante Informationen zum Tempern japanischer Bögen:
http://www.kougei.or.jp/english/crafts/ ... 707-4.html
Stefan
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Beitrag von kra »

@Stephan,
ein Bild des/der Bambusbögen kommt vermutlich heute Abend auf meine Seite.

Zum tempern : bei den Angelrutenbauern ist BAmbus ebenfalls hoch im Kurs. Hier werden die Bambusstreifen ebenfalls getempert. Ein Hinweis hierzu (mit ungefähren Temperaturangaben) auf
http://www.bamboorods.ch/index_bamboo.html.

oder eine Suchmaschine auf "Bambus rod (oder Rute) tonkin" ansetzen.
Allerdings scheinen in dem Metier ziemlich viele mit "verborgenem Expertenwissen" zu hantieren. Man muss ziemlich suchen, bis man auf exacte Angaben wie Temperaturen o.ä. kommt.

Gruss, Axel
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Beitrag von kra »

Ich denke, die Verfärbung des Bambus gibt einem schon gute Hinweise...
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Jonathan
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Beitrag von Jonathan »

Also, der Link funktioniet nicht, und wenn ich nur http://www.bamboorods.ch/ eingebe, ohne das index_bamboo.html.
dann komm ich zwar rein, kann aber trotzdem nix übers tempern finden.
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Beitrag von kra »

@Stephan,
mach das tempern aber entweder im Freien oder bei guter Lüftung oder wenn sonst niemand in der Wohnung ist. Es raucht (und riecht) ziemlich dabei.
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Jonathan
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Beitrag von Jonathan »

Wie macht man das denn nun, das Tampern??? Bitte lass mich nicht dumm sterben!
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Jonathan
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Beitrag von Jonathan »

Hallo, Jon, hat du den japanischen Link nicht aufrufen können? Da wird über einem Holzkohlebecken erhitzt (aber nur der Bogenbauch!) und das austretende Öl abgewischt.
Wenn du Genaueres brauchst, wende dich an Axel, ich habe nur theoretische Erfahrung ;-)  -es lebe das Oxymoron!-
Stefan
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Beitrag von kra »

@Jonathan,
damit du nicht unwissend stirbst ;-):
ich habe mir eine allseits schliessbare Holzkiste gebaut (ca. 110x25x15cm innen, ~16 mm Spresspan), mit weichen Holzfaserplatten isoliert (ca. 30mm Wandstärke, je mehr desto besser) und darin eine Reihe von Halogenbirnen auf einer Latte montiert, total ~ 400 Watt Leistung. Ich hatte noch ein paar 12V Trafos rumliegen, aber jede andere Lampe entsprechender Leistung tuts auch. Wichtig sind die wärmefesten Fassungen und eine silikonisolierte Verkabelung. Über den Lampen ist eine Reihe von (Metall)Stäben eingesetzt, auf denen dann der Bambus liegt.

Das Ganze betreibe ich über einen handelsübliche Dimmer. Jetzt noch ein paar 4mm Löcher gebohrt, um die Einstechthermometer anzubringen (gibts für's Kochen und Braten, ca. 10€/Stk) und fertig ist das Ganze.

Ach so, innen habe ich die Kiste mit mehreren Lagen Alufolie locker ausgekleidet, um die Reflektion zu erhöhen.

Die Anheiz-Zeit beträgt ca. 3-4 Stunden, dann ist eine Betriebstemperatur von >150°C erreicht.

Wenns so weit ist, mache ich die Kiste kurz seitlich auf, schiebe den Bambus rein und verschliesse sofort wieder. Nach ca. 30 min öffne ich kurz die Tür, um den ersten Rauch abziehen zu lassen, nach weiteren 15-45 min (je nach Temperatur) ist dann fertig. Lasse den Rauch abziehen, nehme die Probe raus und die nächste(n) kommen rein.

Mit dem Dimmer stelle ich die Temperatur so auf 160 bis 180°C ein, genauer ist auch die Messung nicht.

Der Bambus ist anschliessend erheblich spröder und nur für die Bauchseite brauchbar!

Wenn ich ganze Bambusstreifen (also kein Bambus-Leimholz) nehme, schmilzt der im Bambus enthaltene Zucker zu Karamel, was deutlich zu riechen ist. Das ist es vermutlich auch, weswegen auf der Seite die Stephan gefunden hat, der Bambus immer wieder gewässert wird. (Zitat: This smoked bamboo is washed at regular intervals during the period of smoking, which is continued for one to two years, until the bamboo takes on the color of caramel...)

!!!!!!!! Achtung, Vorsicht !!!!!!!!
Ich denke, mit den Infos kannst du das problemlos nachbauen. Aber bitte sehr viel Vorsicht und Umsicht. DAs Ganze ist kein Spielzeug sondern bitterer Ernst. Bei diesem Verfahren ist die Grenze zum Zimmerbrand (und mehr) ziemlich schmal.
Die Birnen haben eine Oberflächentemperatur deutlich über der Entzündungstemperatur des Holzes und des Bambus!!! Wenn ein Teil runterfällt und auf den Birnen liegt wirds brennen. Die Kiste im Betrieb auf keinen Fall aus den Augen lassen. Brandgefahr!!

!!!!!! Achtung Vorsicht !!!!!!!

Gruss, Axel
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Beitrag von Jonathan »

Uhhhh, das ist mir zu kompliziert, und zu teuer, zum selberbauen.
Eins hab ich nicht verstanden: du nimmst die PROBE raus. was für eine Probe? machst du immer erst eine Latte zur probe?
Und wird der Bambus Schwarz? Schwarzer Bambus lässt sich schlecht verleimen...
und schliesslich, kann man getemperten Bambus keinesfalls als Backing benutzen? Auch nicht, wenn man das ganze irgendwie vorsichtiger macht, und/oder bei niedriger Temperatur?(aber dafür länger)
Ansonsten muss ich das von irgendwem machen lassen...
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Beitrag von kra »

Na ja, so habe ich es zumindest gemacht. Übrigends, Probe bezeichnet das Material/den Bambus usw, den ich gerade im Ofen habe. Das ist ein Relikt aus der Uni-Zeit, als ich für Experimente noch bezahlt wurde ;-)), und ist einfach etwas kürzer zu schreiben.

SChwarzen Bambus will ich ja gerade nicht haben (das währe ja schliesslich Kohle) sondern eben einen dunkelbraunen, der noch nicht verkohlt ist. Und vor dem Verleimen muss die Oberfläche natürlich nochmal abgeschliffen, entfettet und dann aufgerauht werden.

Zum Backing: ich will ja gerade Bambus für die BAuchseite (!!Druckbelastung!!), für die Zugseite kommt es mit auf _unversehrte_ und elastische Fasern im Bambus an, die die Zugkraft und Flexibilität bringen sollen. Auf der Bauchseite will ich eine in sich möglichst kompakte Schicht haben, die dem enormen Druck standhält.

Gruss, Axel
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