Pilz-Jagd zu Pferde
Pilz-Jagd zu Pferde
Pilzjagd zu Pferde
Mit dem Jagen von Pilzen hatte ich so meine schlechten Erfahrungen gemacht, z.B. die folgende: An einem sonnigen Herbsttag war ich auf der Jagd nach meinem Lieblingspilz, dem Steinpilz. Zugegeben, keine ganz leichte Beute. Unter einer uralten Eiche entdeckte ich einen von diesen erdbraunen Gesellen und stürzte mich auf ihn. Feige wie er war, lief er gleich weg, immer um die Eiche rum. Ich folgte ihm und das ging dann so eine Weile, immer um die Eiche rum. Irgendwann regten sich bei mir ein paar Hirnwindungen und ich kam auf die geniale Idee, die Richtung zu wechseln und traf ihn von vorne – mit dem Kantholz genau auf den dicken Pilzkopf und … die Dachlatte zerbrach in drei Teile. Er ging zwar zu Boden, aber Steinpilze tragen nun mal ihren Namen zu recht. Er war hart im Nehmen, sprang gleich wieder auf und flüchtete ins Unterholz. Da stand ich nun ganz verdutzt mit der zerbrochenen Latte in der Hand und vergaß, ihm zu folgen. Er verschwand im tiefen Dunkel des Waldes.
Nun bin ich ja irgendwie in meinem zweiten Leben auch berittener Bogenschütze geworden und wollte mir das bei der Jagd auf Pilze zu Nutze machen.
Zuerst kam die langwierige Ausbildung des Pferdes. Kalinka mußte lernen, beim Anblick von Pilzen –(Pferde haben die größeren Augen) zu wiehern, damit ich den Bogen spannen und den Pilz beizeiten aufs Korn nehmen kann. Tatsächlich klappte dies auch programmgemäß.
Eigentlich sollte sie den Pilz auch noch mit dem Maul packen und in den hinter dem Sattel festgezurrten Kasten werfen, aber diesen Ausbildungsteil haben wir noch nicht abgeschlossen. Also mußte ich den anschließenden Part übernehmen und mit dem Pfeil den Pilz erlegen: Im Galopp auf den Pilz zugeritten und diesen aus nächster Nähe von oben beschossen.
Was soll ich sagen, an etlichen der harten Burschen, natürlich allesamt Steinpilze, zerbrachen manche Pfeile.. Ich verlegte mich dann eher auf das Erlegen von Birkenpilzen, die naturgemäß aus weicherem Holz geschnitzt sind.
Am Schluss war dann der Pilzkasten am Pferd gut gefüllt, sehr zum Ärger meiner Reitpartnerin, die des Bogenschießens nicht mächtig ist und somit auch keine Beute gemacht hatte.
Am Ende wurde jedoch ehrlich geteilt.
Mit dem Jagen von Pilzen hatte ich so meine schlechten Erfahrungen gemacht, z.B. die folgende: An einem sonnigen Herbsttag war ich auf der Jagd nach meinem Lieblingspilz, dem Steinpilz. Zugegeben, keine ganz leichte Beute. Unter einer uralten Eiche entdeckte ich einen von diesen erdbraunen Gesellen und stürzte mich auf ihn. Feige wie er war, lief er gleich weg, immer um die Eiche rum. Ich folgte ihm und das ging dann so eine Weile, immer um die Eiche rum. Irgendwann regten sich bei mir ein paar Hirnwindungen und ich kam auf die geniale Idee, die Richtung zu wechseln und traf ihn von vorne – mit dem Kantholz genau auf den dicken Pilzkopf und … die Dachlatte zerbrach in drei Teile. Er ging zwar zu Boden, aber Steinpilze tragen nun mal ihren Namen zu recht. Er war hart im Nehmen, sprang gleich wieder auf und flüchtete ins Unterholz. Da stand ich nun ganz verdutzt mit der zerbrochenen Latte in der Hand und vergaß, ihm zu folgen. Er verschwand im tiefen Dunkel des Waldes.
Nun bin ich ja irgendwie in meinem zweiten Leben auch berittener Bogenschütze geworden und wollte mir das bei der Jagd auf Pilze zu Nutze machen.
Zuerst kam die langwierige Ausbildung des Pferdes. Kalinka mußte lernen, beim Anblick von Pilzen –(Pferde haben die größeren Augen) zu wiehern, damit ich den Bogen spannen und den Pilz beizeiten aufs Korn nehmen kann. Tatsächlich klappte dies auch programmgemäß.
Eigentlich sollte sie den Pilz auch noch mit dem Maul packen und in den hinter dem Sattel festgezurrten Kasten werfen, aber diesen Ausbildungsteil haben wir noch nicht abgeschlossen. Also mußte ich den anschließenden Part übernehmen und mit dem Pfeil den Pilz erlegen: Im Galopp auf den Pilz zugeritten und diesen aus nächster Nähe von oben beschossen.
Was soll ich sagen, an etlichen der harten Burschen, natürlich allesamt Steinpilze, zerbrachen manche Pfeile.. Ich verlegte mich dann eher auf das Erlegen von Birkenpilzen, die naturgemäß aus weicherem Holz geschnitzt sind.
Am Schluss war dann der Pilzkasten am Pferd gut gefüllt, sehr zum Ärger meiner Reitpartnerin, die des Bogenschießens nicht mächtig ist und somit auch keine Beute gemacht hatte.
Am Ende wurde jedoch ehrlich geteilt.
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Genial, Jo!
Ein toller Bericht, echt zum Wiehern!
Immerhin dürfte klar geworden sein, was das Gefährliche an Pilzen ist
Wenn du auf Schwammerl-Jagd gehst, wäre vielleicht an eine Angel zu denken?
Wir warten gespannt...!
Ein toller Bericht, echt zum Wiehern!
Immerhin dürfte klar geworden sein, was das Gefährliche an Pilzen ist
Wenn du auf Schwammerl-Jagd gehst, wäre vielleicht an eine Angel zu denken?
Wir warten gespannt...!
- Galighenna
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- Registriert: 19.07.2004, 21:59
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Wenn wir uns beim nächsten Bogenbauertreffen mal wieder treffen sollten Jo, dann bring ich dir nen Hammer und nen Meißel mit. Ich glaube das ist das geeignete Werkzeug für Stein *gg*
Wirklich schöne Geschichte! Und son paar frische leckere Pilze sind nicht zu verachten. Leider ist mir das zu gefährlich, ich kenne mich da nicht so gut aus *neidisch*
Wirklich schöne Geschichte! Und son paar frische leckere Pilze sind nicht zu verachten. Leider ist mir das zu gefährlich, ich kenne mich da nicht so gut aus *neidisch*
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand
Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)
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Re: Pilz-Jagd zu Pferde
neckisch
Pilze sind lecker , und dieses Jahr gibt es reichlich
Pilze sind lecker , und dieses Jahr gibt es reichlich
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Da ich dieses Jahr schon so einige der braun bekappten Gesellen gesehen gesammelt und verzehrt hab ( wenn auch nicht zu Pferde, was ich aber für eine hervorragende Idee halte), werde ich dir jetzt mal einen Tip geben:
Brachiale Gewalt von oben auf den Hut ist zwecklos!
Den Steinpilz gilt es, mit zarten Händen und viel Fingerspitzengefühl sanft am Schaftende unterzuheben und vorsichtig aus seinem Ruhelager ( Myzel) zu befreien.
Bei dieser angewandten Technik wird der Pilz keinerlei Gegenwehr leisten und gar vorzüglich munden
LG Yvonne
Brachiale Gewalt von oben auf den Hut ist zwecklos!
Den Steinpilz gilt es, mit zarten Händen und viel Fingerspitzengefühl sanft am Schaftende unterzuheben und vorsichtig aus seinem Ruhelager ( Myzel) zu befreien.
Bei dieser angewandten Technik wird der Pilz keinerlei Gegenwehr leisten und gar vorzüglich munden
LG Yvonne
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Ich lach mich weg.
Ein toller Bericht, Jo.
Da ich nicht so gut schieße, und schon gar nicht vom einen Pferd aus, halte ich mich eher an Riesenbowisten. Die sind leichter zu treffen, weil viel größer und zutraulicher (siehe Foto).
Außerdem erscheinen die ab und zu in meinem eingezäunten Garten und können dann nicht mehr flüchten.
Gruß
Klaus
Ein toller Bericht, Jo.
Da ich nicht so gut schieße, und schon gar nicht vom einen Pferd aus, halte ich mich eher an Riesenbowisten. Die sind leichter zu treffen, weil viel größer und zutraulicher (siehe Foto).
Außerdem erscheinen die ab und zu in meinem eingezäunten Garten und können dann nicht mehr flüchten.
Gruß
Klaus
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
he Jo, das Thema Jagd ist bei FC TABU !!!
Dachlatten auf den armen Geschöpfen zerbrechen, Öl aufs Feuer der Jagdgegner, sag ich da nur und mit dem Bogen erschiessen wenn er nicht weglaufen kann, feige wie Jäger eben sind........
benzi
Dachlatten auf den armen Geschöpfen zerbrechen, Öl aufs Feuer der Jagdgegner, sag ich da nur und mit dem Bogen erschiessen wenn er nicht weglaufen kann, feige wie Jäger eben sind........
benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
(Peaceful Warrior, Film)
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Also die Boviste sind dieses jahr friedlich. Die sind quasi zugelaufen...
Die steinpilze haben wir zu zwei eingekreist. Da brauchten wir kein pferd und keine bogen.
Aber mal ganz im ernst: Die ausbeute dieses jahr ist phänomenal! *freude*
Die steinpilze haben wir zu zwei eingekreist. Da brauchten wir kein pferd und keine bogen.
Aber mal ganz im ernst: Die ausbeute dieses jahr ist phänomenal! *freude*
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Klasse
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Ja - nur schade, daß man bei den agileren Arten, auch beritten, so gut wie keine Chance hat. Da bleibt man wohl weiterhin auf Nachzuchten der wenigen jemahls gefangenen wilden Exemplare angewiesen. Bei den flinken Pfifferlingen hast du da schon richtig Glück gehabt.
Gruß Martin
Gruß Martin
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Der erfahrene Pilzjäger würde in diesem Fall versuchen alle Exemplare mit einem Pfeil zu treffen, um der Begleiterin einen Steinpilze-Schaschlik zu überreichen
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Vielen Dank für die Unterstützung bei der Pilz-Jagd.
@Arya: Das gilt vielleicht für Hauspilze, die nicht weglaufen. Bei den wilden Pilzen hat man keine Chance. Erinnert mich so ein wenig an:" Will man den Hasen fangen, muss man ihm Pfeffer auf den Schwanz streuen."
@Klaus: Bei deinen Riesenbovisten handelt es sich offenbar auch um Hauspilze. Diese sollten nicht gejagd werden, nur weiter züchten und dann s.o. bei Arya.
@Benz: Wußt ich es doch, das einer diese alte Leier wieder ausgräbt. Zurück auf Null!
@Angela: Nun ja, du weißt sicher, dass die verschiedenen Pilzarten aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten (Mycelium) nicht aggregieren und somit ein Schaschlik aus verschiedenen Arten nicht zustande kommen kann, selbst als versierter Bogenjäger bekommt man das nicht hin. Die Mitglieder einer Art können jedoch Versammlungen abhalten (s. das Bild 1 mit den Sandröhrlingen) und dort wäre dann der sogenannte "Schaschlik-Schuss" durchaus machbar. Nur leider meinte die Reitpartnerin, dass sie diese Sandröhrlinge nicht so gerne essen mag.
Arya77 hat geschrieben: Brachiale Gewalt von oben auf den Hut ist zwecklos!
Den Steinpilz gilt es, mit zarten Händen und viel Fingerspitzengefühl sanft am Schaftende unterzuheben und vorsichtig aus seinem Ruhelager ( Myzel) zu befreien. Bei dieser angewandten Technik wird der Pilz keinerlei Gegenwehr leisten und gar vorzüglich munden
LG Yvonne
@Arya: Das gilt vielleicht für Hauspilze, die nicht weglaufen. Bei den wilden Pilzen hat man keine Chance. Erinnert mich so ein wenig an:" Will man den Hasen fangen, muss man ihm Pfeffer auf den Schwanz streuen."
@Klaus: Bei deinen Riesenbovisten handelt es sich offenbar auch um Hauspilze. Diese sollten nicht gejagd werden, nur weiter züchten und dann s.o. bei Arya.
@Benz: Wußt ich es doch, das einer diese alte Leier wieder ausgräbt. Zurück auf Null!
@Angela: Nun ja, du weißt sicher, dass die verschiedenen Pilzarten aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten (Mycelium) nicht aggregieren und somit ein Schaschlik aus verschiedenen Arten nicht zustande kommen kann, selbst als versierter Bogenjäger bekommt man das nicht hin. Die Mitglieder einer Art können jedoch Versammlungen abhalten (s. das Bild 1 mit den Sandröhrlingen) und dort wäre dann der sogenannte "Schaschlik-Schuss" durchaus machbar. Nur leider meinte die Reitpartnerin, dass sie diese Sandröhrlinge nicht so gerne essen mag.
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
Der sogenannte Gräfen-Schaschlik-Schuss wurde übrigens benannt nach der wilden Amazone aus Italien, die diesen Schuss in den Abruzzen entwickelt , aber zeitlebens nicht vollzogen hat.
Der Schuss stellt höchste Ansprüche an Pferd und Reiter:
Das Pferd muss auf große Distanz die Ansamlung der Pilzköpfe durch Wiehern korrekt vermelden (Lautstärke und Tonhöhe), damit der Reiter vorgewarnt ist und blitzschnell den Schaschlik-Pfeil (mit Gräfen -Monogramm) aus Messing greifen kann.
Bevor nun die ganze Pilzbande im tiefen Unterholz verduftet, muss der Reiter sowohl schnell heranreiten als auch gleichzeitig Pferd und Bogen in einem entsprechenden Winkel ausrichten, damit er möglichst viele der Köpfe mit einem Schuss erwischt.
Dies geht naturgemäß NICHT mit einem Schuss von oben, sondern nur von der Seite. Daher wird dieser Schuss am Pferdebauch hängend (Benz läßt grüßen) durchgeführt. Wenn der Schuss mißlingt (was eigentlich immer vorkommt), hat man noch die Chance, die Pilzköpfe mit dem eigenen Kopf, vorzugsweise mit einer Reitkappe bestückt, abzumähen.
Dies gilt dann aber nicht als Gräfen-Schaschlik-Schuss, sondern bestenfalls als "Pilzabmäher". Sollte auch dies mißgelingen, bleibt nur noch der "Waldbodenverdichter".
Der Schuss stellt höchste Ansprüche an Pferd und Reiter:
Das Pferd muss auf große Distanz die Ansamlung der Pilzköpfe durch Wiehern korrekt vermelden (Lautstärke und Tonhöhe), damit der Reiter vorgewarnt ist und blitzschnell den Schaschlik-Pfeil (mit Gräfen -Monogramm) aus Messing greifen kann.
Bevor nun die ganze Pilzbande im tiefen Unterholz verduftet, muss der Reiter sowohl schnell heranreiten als auch gleichzeitig Pferd und Bogen in einem entsprechenden Winkel ausrichten, damit er möglichst viele der Köpfe mit einem Schuss erwischt.
Dies geht naturgemäß NICHT mit einem Schuss von oben, sondern nur von der Seite. Daher wird dieser Schuss am Pferdebauch hängend (Benz läßt grüßen) durchgeführt. Wenn der Schuss mißlingt (was eigentlich immer vorkommt), hat man noch die Chance, die Pilzköpfe mit dem eigenen Kopf, vorzugsweise mit einer Reitkappe bestückt, abzumähen.
Dies gilt dann aber nicht als Gräfen-Schaschlik-Schuss, sondern bestenfalls als "Pilzabmäher". Sollte auch dies mißgelingen, bleibt nur noch der "Waldbodenverdichter".
- Galighenna
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- Beiträge: 8835
- Registriert: 19.07.2004, 21:59
Re: Pilz-Jagd zu Pferde
*gröhl*
Ich lach mich gleich weg hier
Sag mal Jo, bist du sicher das du nur Speisepilze gesammelt hast? hihi irgendwie muss man doch auf diese komischen Stories kommen
Schön Schön!
Ich lach mich gleich weg hier
Sag mal Jo, bist du sicher das du nur Speisepilze gesammelt hast? hihi irgendwie muss man doch auf diese komischen Stories kommen
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