Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Alles zum Thema Pfeilbau.
Benutzeravatar
Gascogner
Full Member
Full Member
Beiträge: 113
Registriert: 08.02.2010, 21:30

Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Gascogner »

Hallo an alle die sich im Pfeilbau auskennen,

ich hab mir jetzt sagen lassen das ich meine Rohschäfte nach Gewicht und Spinewert sortieren sollte.

Ich finde das logisch, aber leider hab ich bei 100 Rohschäften nur ca. 10 die z.B. exakt daselbe Gewicht haben und da hab ich den Spinewert noch gar nicht kontrolliert.

Wie groß darf der Gewichtsunterschied oder der Unterschied im Spinewert denn maximal sein?
Ich hoffe jedenfalls es gibt eine Grauzone, denn somst komm ich wohl nie an 9 gleiche Pfeile mit denen sich das Gruppenbild verbessert.

viele Gruße
Gascogner
Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8836
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Galighenna »

Also ich würde mal vermuten, das Gewicht ist soooo kritisch nicht, denn wenn es ein paar Gramm variiert kann man ja auch am Gewicht schrauben, in dem man den Pfeil nach hinten und vorne leicht tapert, oder in dem man ihn um ein paar Millimeter kürzt oder länger lässt. (das dürfte beim Auszug nicht wirklich auffallen oder?)
Beim leicht gekürzten Pfeil könnte man ja dann auch den Schaft wieder ein klein wenig dünner schleifen mit Sandpapier, so das das eine zusätzliche Ersparnis bringt.
Beim Finish der Pfeile lässt sich sicher auch leicht ein Gramm oder so variieren durch eine 4. oder 5. Schicht Lack oder weglassen derselben.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22490
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat gedankt: 7 Mal
Hat Dank erhalten: 96 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Ravenheart »

...nun, ich würde sagen bis +/-2 g Unterschied, das sind rund 10%, wäre tolerabel...

Entscheidend aber m.E. nur für Turniere...

Ich habe kürzlich für den Weitschuss-Wettbewerb bei Graupanther die Schäfte ausgewogen (5/16 Zeder).
Die max. Differenz lag zw. 19 und 26 g. Beide waren aber Ausreißer, der Rest lag zw. 22,5 und 24,5 g..
Da hätte ich keine Bedenken, die im Turnier "durcheinander" zu verwenden...

Rabe
Tom of Sevenhills

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Tom of Sevenhills »

Das Pfeilgewicht ist wichtiger als exakt gleicher Spine!
Mit plus minus 1 Gramm ist da mein Maximum für Turnierpfeile.
Benutzeravatar
Wilfrid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6165
Registriert: 04.06.2007, 16:16
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Gascogner hat geschrieben:Hallo an alle die sich im Pfeilbau auskennen,

ich hab mir jetzt sagen lassen das ich meine Rohschäfte nach Gewicht und Spinewert sortieren sollte.

Ich finde das logisch, aber leider hab ich bei 100 Rohschäften nur ca. 10 die z.B. exakt daselbe Gewicht haben und da hab ich den Spinewert noch gar nicht kontrolliert.

Wie groß darf der Gewichtsunterschied oder der Unterschied im Spinewert denn maximal sein?
Ich hoffe jedenfalls es gibt eine Grauzone, denn somst komm ich wohl nie an 9 gleiche Pfeile mit denen sich das Gruppenbild verbessert.

viele Gruße
Gascogner
OH doch, durch üben. Nachdem ich gesehen habe , wie jemand ~ 15 Pfeile unterschiedlichen Gewichts und unterschiedlichen Spinwerts auf 8 m in nen 200 Kreis geschossen hat, Gewicht 28- 52 g, Spinewert 35 bis biegt sich nicht, weiß ich, das man beim instinktiven Schießen auch diese Werte ausgleicht.
Aber 5# im Spine und 5g im Gewicht fallen so nicht auf
GunDog
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 407
Registriert: 23.03.2007, 13:44
Hat gedankt: 1 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von GunDog »

Ich sortiere immer die Ausreisser aus. Überbleibt +- 2 Gramm, der Spine variiert dann noch. Dann werden alle Pfeile geschossen und wenn da beim Schiessen noch Ausreisser sind (mehrfach der gleiche Pfeil). Kommt der auch raus oder in das Paket mit den nicht Turnierpfeilen. Da ich nicht sooo besonders gut schiesse, brauch ich keine 100%tigen Pfeile.

Gundog
arrowfan
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 636
Registriert: 26.03.2007, 09:58
Hat Dank erhalten: 24 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von arrowfan »

Sehe ich ganz genau so wie mein Vorredner.
Schäfte einer Spine-Gruppe nehmen und auf +- 10 grain auswiegen.
Und die Welt ist in Ordnung.

Gruß Rolf
Benutzeravatar
Gascogner
Full Member
Full Member
Beiträge: 113
Registriert: 08.02.2010, 21:30

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Gascogner »

Also erst einmal danke an alle die mir so schnell geantwortet haben.

Ich habe meine 100 Schäfte jetzt in Gruppen inerhalb eines Gramms eingeteilt.
Die Differenz lag von 19,3 -26,2 Gr. , obwohl die 26iger eher die Ausnahme waren.
Jetzt werde ich noch den Spinewert kontrollieren und die Gruppierungen weiter ausdünnen.
Also ich bin auch nicht der Topschütze, aber gleiche Pfeile erhöhen doch die Chancen auf engere Gruppen.

@Wilfid Sicher kann ein guter Schütze unterschiedliches Gewicht und Spinewert durch eine gute Technik ausgleichen, aber auf 8 Meter werden diese Kreterien wohl auch nicht sooo stark ins Gewicht fallen, denke ich mir jedenfalls.


@Galighenna Das mit dem Gewicht ausgleiche durch mehr oder weniger Farbe halte ich für eine sehr gute Idee, bin mal gespannt wie der Spinewert darauf reagiert.

Also erst mal wie gea#sagt, danke an alle die mir mit ihrem Rat zur Seite gestanden haben.

viele Grüße
Gascogner
Benutzeravatar
Heidjer
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6890
Registriert: 16.08.2006, 22:00
Hat gedankt: 12 Mal
Hat Dank erhalten: 5 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Heidjer »

Die Suchfunktion im Forum muß besser werden. >:(
Man kann den Pfeilbau schon auf die Spitze treiben, bei diesen Satz Pfeile habe ich Gewichtsunterschiede von 5 Gramm soweit ausgeglichen das es weniger als 1/16 Gramm bei den fertigen Pfeilen war. Im Gewicht waren sie nach dem Bau genauer wie meine Carbonpfeile.
Hier der Post davon, die Bilder kommen beim Draufklicken. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Benutzeravatar
laurin
Full Member
Full Member
Beiträge: 215
Registriert: 20.05.2008, 00:03

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von laurin »

hallo,
ich glaub auch dass man das Pfeiltuning gern übertreibt. Ich hab Intuitivschützen erlebt, die absolut unpassende Pfeile spätestens nach dem 3. Schuss perfekt plazieren.
Um das zu lernen ist es aber trotzdem erforderlich zuerst sehr lange mit einen gleichen Pfeilsatz zu trainieren ;)
Als ich mir eine Feinwaage zulegte (nachdem ich mir die Schäfte lediglich exakt gespined kaufte) machte ich die Erfahrung, dass Sie alle auch im gleichen Gewichtsbereich liegen +/- 10 grain.
Schäfte, die im 5er Spinebereich gekauft wurden lagen +/- 20 grain auseinander - auch damit kann man gut schiessen.
Bogenede

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Bogenede »

@Laurin

da gebe ich dir recht. Man kann alles übertreiben. Ich kannte einen Luftgewehrschützen der "nur" in seinen "Schiessschuhen" mit abgeflachtem Absatz schiessen konnte ;)

Besser als der neben ihm schiessende "Freak" mit seinem "japanischen Billiggewehr" war er aber auch mit den Schiessschuhen nicht ???

Wenn man glaubt man sei gut, schiebt man alles auf das Material, anstatt einfach mal erst die Konstanz zu verbessern und das geht halt nunmal nur durch permanentes ÜBEN.
Benutzeravatar
Lucky Luke
Full Member
Full Member
Beiträge: 211
Registriert: 21.07.2009, 14:21

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Lucky Luke »

Ich persönlich probiere meine Turnier Pfeile in einem Gewichtsbereich von 1 Gramm zu halten.

Hier mal ein paar Zahlenwerte aus einer rechnerischen Betrachtung:

Nehmen wir mal an, ein 25 Gramm schwerer Pfeil fliegt 160 fps.
Dann ist ein 26 Gramm schwerer Pfeil bei dem selben Bogen nur ca. 157 fps schnell, und ein 27 Gramm Pfeil nur 154 fps schnell.

Auf 30 Meter wird der 26 g schwere Pfeil ca. 6 cm unter dem 25er einschlagen, und er 27er ca. 12 cm.

Also schon ein deutlicher Unterschied.

Aber natürlich macht das nur Sinn, wenn auch die Technik konstant ist. Wenn man unbewusst den Auszug um ein, zwei Zentimeter variiert, wird das mindestens den gleichen Unterschied ausmachen...
GunDog
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 407
Registriert: 23.03.2007, 13:44
Hat gedankt: 1 Mal

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von GunDog »

Lucky Luke hat geschrieben:Ich persönlich probiere meine Turnier Pfeile in einem Gewichtsbereich von 1 Gramm zu halten.

Hier mal ein paar Zahlenwerte aus einer rechnerischen Betrachtung:

Nehmen wir mal an, ein 25 Gramm schwerer Pfeil fliegt 160 fps.
Dann ist ein 26 Gramm schwerer Pfeil bei dem selben Bogen nur ca. 157 fps schnell, und ein 27 Gramm Pfeil nur 154 fps schnell.

Auf 30 Meter wird der 26 g schwere Pfeil ca. 6 cm unter dem 25er einschlagen, und er 27er ca. 12 cm.

Also schon ein deutlicher Unterschied.

Aber natürlich macht das nur Sinn, wenn auch die Technik konstant ist. Wenn man unbewusst den Auszug um ein, zwei Zentimeter variiert, wird das mindestens den gleichen Unterschied ausmachen...
Der schwere Pfeil mag langsamer sein, aber aufgrund der Masse ist er resistenter gegen Luftwiederstand etc.. Reine theoretische Ansätze müssen dann schon genau angesetzt werden.
Einfach schiessen und dann die Ausreisser raus nehmen hat schon Howard Hill gemacht.
Gundog
Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8836
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Galighenna »

Das mit dem Luftwiderstand hatten wir schon mal. Die Sache ist einfach. Durch den Luftwiderstand ergibt sich mit der Geschwindigkeit eine Reibung. Ist die Masse höher, ist der Pfeil etwas langsamer, so das die Bewegungsenergie beinahe gleich ist. Die Luftreibung sorgt nun dafür das pro Zeiteinheit eine gewisse Energie aus dem Pfeil genommen wird, was für beide Pfeile gleichermaßen gilt...
Man kann also nicht pauschal sagen: Der Pfeil ist wegen seiner Masse resistenter gegen den Luftwiderstand. Das was zählt ist die Energie, die Geschwindigkeit und die Reibung. Die Masse hat damit nur indirekt zu tun, nämlich über die Geschwindigkeit und die Energie...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)
Benutzeravatar
Sperber
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 263
Registriert: 29.01.2009, 11:12

Re: Unterschiede im Gewicht des Pfeilschaftes

Beitrag von Sperber »

Die Berechnung von Lucky Luke ist wohl richtig. Habe es letztes Jahr in Praxis getestet ab ca. 30grains Differenz sieht man es im Trefferbild deutlich. Ich habe drei gleichschwere Pfeile (d.h. auf 5grains genau) auf ca. 30m so gut es ging gruppiert, dann habe ich 50grains schwerer geschossen und der Pfeil ging unter die Scheibe ins Gras. Gerade für Bögen unter #40 kann ich für Turnierpfeile nur empfehlen so leicht wie möglich unter nicht mehr als 5 max. 10grains Differenz. Das Mindestpfeilgewicht von ca. 9gr/# zu unterschreiten wird mit Holzschäften und Zuggewichten unter #40 eh schon schwierig.
Gruß Sperber
Die Wahrheit ist irgendwo da draussen. (Fox Mulder)
Antworten

Zurück zu „Pfeilbau“