Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger!)

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Nina7
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Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger!)

Beitrag von Nina7 »

Hallo :)

Ich bekomme in letzter Zeit immer größere Lust, mich am Bogenbau zu versuchen. Heute wurde so ein Bäumchen aus unserem Vorgarten umgeschnitten, und als da das Wort "Eibe" fiel, habe ich mir den Stamm gleich mal gesichert.
Tja, als ich ihn dann vor mir hatte, kam die Ernüchterung: Ist zwar schön gerade gewachsen, ca 2m lang, aber etwa in der Mitte gabelt er sich und er ist mit recht vielen Ästen versehen. Jahresringe scheinen für meinen unwissenden Blick auch nicht optimal zu sein...

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(Bessere Bilder kommen demnächst, heute wars schon etwas dunkel...)

Ist mein Stämmchen auch nur entfernt zu gebrauchen?

Lg, Nina (die bereits auf ein "Nein" eingestellt ist...)

Ps: Das soll keinesfalls mein erster Bogen werden, ich hab vor, mir vorher mindestens ein "Einsteigerstück" zu suchen - hatte an Rattan gedacht... Tipps?
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FluFlu
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von FluFlu »

Hallo Nina

Wie dick ist der Stamm unten? Also dort wo du das Jahresring-Foto gemacht hast?
Liebe Grüsse
fluflu
Genni
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Genni »

Also soweit ich das erkennen kann sind das für Eibe EXTREM dicke Ringe und bei Nadelholz gilt: Je dünner die Ringe desto besser. Ich selber habe noch nie mit Eibe gearbeitet würde es aber versuchen: unteren Teil ansäen versuchen in Billets zu spalten und. Verleimen, frag aber besser mal Blacksmith77K, der ist quasi unser Eibenspezialist....

Gruß, Felix
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captainplanet
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von captainplanet »

Man sagt ja, in der Not frißt der Teufel Fliegen. Fragt sich, wie groß ist Deine Not?

Vergiß das Ding und such Dir ein paar Haselstecken, da hast Du mehr Freude dran. Dieses Unding mit all seinen Ästen, die Spleißerei, das Abfuzeln der Jahresringe, das ist nix für einen Anfänger. Und wenn Du das alles einmal kannst, investiere Deine Kräfte lieber in besseres Holz.

Lg Georg
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tomtux
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von tomtux »

kommt mir ein wenig drehwüchsig vor.
aufschneiden, enden versiegeln und für die ganz masochistischen (oder grössenwahnsinnigen) zeiten einlagern. für mich ist das ein übungsklassiker für fortgeschrittene die's ganz genau wissen wollen
Nina7
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Nina7 »

Ok, wenn das jemals ein Bogen wird, wirds also noch ein paar Jahre dauern :D

Aufschneiden - wie bzw wo genau?
tomtux
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von tomtux »

wie?
mit einer säge! guter fuchsschwanz oder grobe japansäge braucht für 1m bei gut 10cm dicke ab 30 min. aufwärts, je nach holz.
sonst mit einer bandsäge in 5 min. ich habe keine bandsäge und hab bis jetzt noch alles bis 15cm durchmesser, wenn es geschnitten werden musste, mit der hand gesägt.

wo?
entweder die volle länge erhalten, dann bleibt nur in der gabelung anfangen, oder möglichst astfrei am rücken und billets.
letzteres kann man nur mit viel geduld am stave selbst sehen. über die länge (bis zur gabel) peilen und eine ebene suchen auf der beidseitig möglichst wenig äste sind. das ist der zukünftige rücken und normal dazu wird gesägt.
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klaus1962
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von klaus1962 »

@nina7
Ich kann gut verstehen, wie einem das Herz klopft, wenn irgendwo das Thema "Eibe umschneiden" auftaucht. Es ist auch bei mir nicht so einfach, günstig/gratis an dieses seltene Bogenholz zu kommen.
Obwohl ich sicher kein Eibenexperte bin, denke ich, daß dieses Stück (wahrscheinlich aus einem Garteneiben-Strauch) nicht gerade erste Sahne ist.
Aber da es sowieso erstmal laaaaaaaange (mind. 1/2 Jahr) trocknen muß, hast Du noch viel Zeit, darüber nachzudenken ob Du Dir die Arbeit antust, daraus einen Bogen zu schnitzen.
Also, wie tomtux geschrieben hat: erstmal aufsägen, Enden versiegeln und für lange Zeit beiseite stellen.
Inzwischen kannst Du (ohne dabei zu verzweifeln) mit einfacherem und besserem Holz ein paar funktionierende Bögen bauen. ;)

Gruß
Klaus

PS:
Ich hab schon über ein Jahr lang einen Eiben-Spaltling aus besserem Holz als Deinem rumstehen.
Weil der aber auch nicht 100%ig gerade und ein wenig astig ist, habe ich mich bis heute nicht darüber getraut und immer wieder zu anderem leichter verfügbarem Holz gegriffen.
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RobertGraf
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von RobertGraf »

Ja - die Ringe sind verdammt kräftig, was ziemlich schlecht ist. Aber Eibe bekommt man eigentlich fast immer zum Schießen, egal wie breit die Ringe sind. Nur optimal ist es eben nicht, was sich später auf die Leistung auswirken wird! Der Wuchs ist auch mit viiiiiel Arbeit verbunden und braucht Erfahrung, viel Zeit und gute Nerven.
Ansonsten spalten o. sägen, versiegeln und für bessere Tage in die Ecke stellen und trocknen lassen ;)

Schöne Grüße...

Robert
Die wahre Kunst besteht nicht darin, das Ziel zu treffen, sondern in Würde daran vorbei schießen zu können.
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captainplanet
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von captainplanet »

Eibe wird gern überbewertet, nur weil es eben Eibe ist. Aber gutes Eschen/Ahorn/Kirsch/Holler/Ulme/Hasel/Zwetschgen/Nuß/Vogelbeeren/Wacholder/Wasweißichfüreinholz ist nun mal besser als schlechte Eibe. Jede Faser dieses Stammes scheint sich dagenen sträuben, zu einem Bogen zu werden. Man soll Holz zu nichts zwingen, was es nicht will.

Eibenholz ist nicht nur von Bognern begehrt. Vielleicht kennst Du einen Jäger? Die Brüder schneiden Eibenstämme in Scheiben, nur um ihre dummen Trophäen draufzutackern... vielleicht kann dieser Stamm auf diese Weise dazu beitragen, daß besserer Eibe dieses traurige Schicksal erspart bleibt?
Zuletzt geändert von captainplanet am 03.05.2011, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Chirion »

@ captain mit den waidmännern hast recht die stehen unheimlich auf Eibenscheiben, Nina du kannst wenn der Stamm so um die 10cm dick ist sogar versuchen ihn bei einem Jägersmann gegen einen besser für den Bogenbau geeigneten einzutauschen, kann dir allerdings passieren das der dann meint "jo wär kein Problem gewesen hab aber den letzten Stamm vorige Woche aufgeschnitten" und dann zeigt er dir voller Stolz die Wurschtscheiben von einer herrlichen Eibe mit wunderbar dichtem Holz und auf keiner Scheibe ist auch nur der Ansatz eines Astes zu erkennen :)
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Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Nina7 »

Jäger kenn ich keine...

Ich hab heute das Angebot bekommen, mir aus einer Unzahl von Zwetschkenbäumen was auszusuchen :) hab sie noch nicht gesehen, aber angeblich sind das schön gerade Bäumchen, Durchmesser um die 10cm und recht weit hinauf astfrei.
Wenn ich mir die ansehen geh, worauf sollte ich achten?
tomtux
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von tomtux »

zuerst dass die nicht jetzt, wo sie voll im saft stehen, umgeschnitten werden.
zwetschge ist selten und reisst gar fürchterlich beim trocknen.

drehwuchs ist bei gartenbäumen meist ein thema, das sieht man halbwegs an der rinde.
Nina7
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Nina7 »

Ok, danke :)
Dann werd ich mal mit dem momentanen Besitzer reden...
Das heißt also, am besten erst im Herbst umschneiden?
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Moormann
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Re: Eibenstamm gerettet - brauchbar? (Achtung, Totalanfänger

Beitrag von Moormann »

Besser im Winter
LG
LG
Moormann
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