@Hexer
Hexer hat geschrieben:Mein Gedankengang ist dabei: wenn ich die komplette Hand und Finger VÖLLIG entspannt lasse kann doch die Reibung so hoch sein wie sie will, dann kann ich die Sehne trotzdem höchstens ein paar cm weit ausziehen bevor sich ganz automatisch irgendwas öffnet...
Schau mal im folgenden Video ab 4:00.
http://www.youtube.com/watch?v=o6bN0wV6GjoDas erste Gelenk des Mittelfingers liegt auf der Daumenspitze, davor liegt der Zeigefinger, der Daumen ist locker im Handschuh.
Die Stärke des Andrucks von Mittel- und Zeigefinger auf den Daumen ist "deutlich", ohne dass es da zu einer Verkrampfung in Fingern und Hand kommen sollte. An die optimale Andruckkraft zwischen Daumen und Finger muss sich der Schütze herantasten, die ist u.a. auch von der Bogenstärke abhängig - am Anfang hat man immer zuviel Krafteinsatz.
Der Daumen wird nicht nur über die von dem Fingerandruck erzeugten Reibkräfte gehalten. Dadurch, dass der Daumen im ersten Gelenk der Finger liegt und die Fingerkuppen sich um den Daumen krümmen, ist auch ein Anteil von Formschlüssigkeit vorhanden.
Man kann durchaus so fest andrücken, dass sich der Schuss nicht oder schwer lösen kann, i.d.R. ist aber das Gegenteil das Problem, die Finger werden im Abschuss gelockert oder abgehoben.
Mit einem Daumenring o.ä. zu schießen ist in den ersten Übungsstunden nicht unüblich, weil oft noch nicht im vollen Auszug geschossen wird.
Darüber hinaus kann man mit einem Daumenring experimentieren, es macht aber keinen Sinn, ihn auf Dauer einzusetzen (was Kyudo betrifft). Die Eindrehung der Hand (Hineri) und damit die Durchschlagskraft, als auch die Anzahl der möglichen Schüsse und damit der Trainingsumfang, werden durch die sich einstellende Schmerzgrenze limitiert.
Grüße
Yabusame