2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar »

Interessant wäre es auf alle Fälle, aber sorry, auf diese Stücke werde ich verzichten. Wie Indiaman geschrieben hat, so wenig Ausrüstung wie möglich mitnehman. Jedes Gewicht, das man sich erspart, erleichtert auf Dauer die Reise.
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Indiaman
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Indiaman »

Ich glaube, der Jakobsweg läuft in weiten Teilen vor allem in Spanien auf Asphalt...
Dann über die Berge bei Regen, nicht daß Du wie Ötzi endest?
Ich würde eher auf den I-Pod verzichten und ein bisschen Gummi auf die Sohlen bringen.

Aber, nur Versuch macht kluch!
Du wirst Dir schon zu helfen wissen.
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Pyromir
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Pyromir »

Moin Moin,

ich hoffe sehr, dass Deine Erwartungen und Hoffnungen erfüllt werden. Gerade gestern Abend kam ein schön gemachter Bericht auf zdfKultur im Rahmen der Sendung "Montage: Auf der Straße". Eventuell kann man den noch mittels Streamtransport aus einer Mediathek fischen. Meine Bedenken gehen eher in die Richtung, dass es dort teilweise zugeht wie auf der Autobahn. Menschenmassen welche unterwegs sind. Einerseits Chance für nette Begegnungen, andererseits vielleicht nicht die Ruhe, welche zumindest ich auf solch einer Tour gern hätte. Eine der vorgestellten Herbergen hatte 2000 (jepp, drei Nullen) Betten. :o
eddytwobows hat geschrieben:Naja, wers braucht und wenns Spaß macht...
Ach naja, ich finde es eigentlich ganz nett und könnte mir durchaus vorstellen, so etwas in der Art vielleicht auch mal zu machen. Allein ... das wird mit den Jahren und Familie, Arbeit etc. pp. nicht einfacher.

Grüße
Marc

Edit: Fipptehler ausgebügelt
Zuletzt geändert von Pyromir am 28.06.2011, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
"There's nothing like some overseas plund'ring in springtime"

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kra
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von kra »

Respekt!
Sie zu, das du ein gut funktionierendes soziales Netzwerk im Hintergrund hast, damit du in der langen Zeit nicht vereinsamst. Sprachkenntnisse der bereisten Länder halte ich für essentiell. Und sie zu, das du mit den Menschen, die dich kennen, in Kontakt bleibst! Du wirst es brauchen. Erst das letzte Stück des Weges ist viel begangen.
Die größten Herausforderungen sehe ich nicht auf körperlichem Gebiet (Material, Kräfte) sondern in dir selber.

Hab gerade gesehen - start im Juli... ich empfehle, die Reise an die jeweils zu erwartenden Temperaturen ud Wetterbedingungen anzupassen..
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Markus
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Markus »

Ein mutiges Vorhaben zu dem ich viel Glück und Erfolg wünsche.
Ich denke, Kra hat recht, dass die größten Hürden in einem selbst zu suchen sind. Mein Tipp - versuche, Deine Erwartungen an diese Reise so gering, wie möglich zu halten, dann wirst Du auch nicht enttäuscht. Mach Dich auf viele einsame Stunden (gerade zu Beginn) und körperliche Schmerzen gefasst. Lies Reiseberichte anderer Wanderer und nimm Dir deren Gepäckratschläge zu Herzen (auch wenn die keine Gepäckliste des 14. Jhdt. haben).
Und dann - genieß diese Reise aus vollem Herzen und mit allen Sinnen! Ich bin sicher, Du wirst unvergessliche Erlebnisse haben und die letzten Kilometer sind vermutlich die Besten.
Noch eins - schreib ein Tagebuch! Nicht für die anderen, sondern für Dich, in das auch die ganz privaten Dinge Eingang finden.

Markus
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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar »

@Indiaman
Richtig, ab Spanien wirds ein bisschen schwierig, weil ab da hauptsächlich Schotter- und Asphaltwege anzutreffen sind. Wie schon gesagt, ich versuchs vorerst ohne, wenns aber wirklich nicht geht, dann lass ich mir Gummisohlen nachschicken.

@Pyromir
Ui, ja werd ich mir anschauen!
Erst ab der französisch/spanischen Grenze (also den Pyrenäen) kommts zur Massenansammlung. Bis dahin, also 2.000km, werd ich meine Ruhe haben :D
Wie du richtig sagst, wenn man gebunden ist, ist es nicht sehr einfach sowas durchzuziehen, daher mach ichs jetzt!

@kra
Stimmt, aber da mach mir weniger sorgen. Ich bin stolz behaupten zu können, dass ich ein paar wirklich gute Freunde habe, die mich jetzt schon toll unterstützen. Da ich sowieso den Blog auch betreiben werde, werd ich sicher auch so im Kontakt bleiben.
Ja, es ist sicher nicht nur ein Kraftakt sondern auch eine irrsinnig psychische Belastung. Vor allem wenn du weißt, dass dir keiner helfen kann, wenn was passieren sollte unterwegs. Einwenig Survival-Kenntnisse sind daher auch notwendig. Sprachkenntnisse sind so ne Sache. Natürlich spreche ich Englisch und auch Spanisch. Am meisten Sorgen mach ich mir in Frankreich, in Italien weniger. Ich werde allerdings ein Buch machen, in dem ich meine Reise festhalten werde und am Anfang gleich die Wichtigsten Sätze und Wörter in den jeweiligen Sprachen festhalten werde.
Mir wäre es auch lieber bereits im April loszugehen, aber das geht leider nicht, da ich erst im Juni meinen Bachelor-Abschluss habe. Lieber heiß als kalt, sag ich mir aber.

@Markus
Definitiv. Wenns nicht mehr geht, gehts nicht mehr. Mein Ziel ist zu 100 % Finisterre, aber wenn ich merke, dass es nicht mehr geht, dann breche ich ab.
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shokunin
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von shokunin »

Toll :)
Ich kann mich da den Anderen nur anschliessen. Klingt grossartig - natürlich auch eine Herausforderung - ein Wagnis ob dann alles so klappt... uahhhh die Schuhe.... :-\ ...aber das 21. Jhd steht Dir ja zur Not unterstützend zur Verfügung ;)

Ich denke wenn Du zu Fuss, im historischen Gewand und auf "Pilgerschaft" daher kommst wirst Du nie Probleme haben Kontakte zu knüpfen.
Es gab mal 'nen Iren der wegen einer Wette mit einem Kühlschrank im Gepäck durch Irland gereist ist (hat ein Buch drüber geschrieben) den haben sie herumgereicht wie einen VIP, der wurde 4 Wochen nicht nüchtern... ;D
Ich denke deine Idee ist so curios und bewundernswert da wird man Dir ähnlich interessiert und freundlich begengnen.
Wer von uns der das hier liesst würde Dich nicht aufnehmen...ob er dich nun kennt oder nicht?

Also ich wünsch viel Glück, gutes Wetter und wenn Du unterwegs mal am 21. Jhd in Form eines Internet Cafes vorbeistreifst dann stell uns hier mal ein paar Impressionen rein.

Gruss,
Mark
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Galighenna
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Galighenna »

Oh ja das ist ein Mutiges Vorhaben, aber es wird dir Erfahrungen bringen die sonst nur wenige Menschen machen. Besonders die Idee, dieses mit Ausrüstung des 14. Jhdts zu schaffen ist eine Herrausforderung. Sie wird dich aber sicher um einiges klüger machen und dir so manches mal die Augen öffnen.
Ich habe mal bei der Arbeit jemanden kurz kennengelernt, der immer mal wo arbeiten geht, sich alles Geld zusammenspart, nur um dann immer wieder in die Welt hinaus zu gehen und dort zu wandern. Das macht er schon seit vielen Jahren so, und er hat unheimlich viele interessante Geschichten zu erzählen.
Solche menschen haben einen unheimlichen Schatz an Lebenserfahrung und ich bewundere diese dafür.

Ich wünsche dir eine tolle Reise und viele unvergessliche Momente und Geschichten!
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Mandos
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Mandos »

Ja, sehr mutiges Vorhaben.

Die Schuhe hast du schon?
Wenn nicht würde ich mir Ledersohlen der Firma Rendenbach besorgen. Wohl die besten...
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tscho
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von tscho »

Pass auf die Ernährung auf,keiner von uns Europäern weis wie sich sein Körper verhält wenn er Wochenlag -monatelang schlechter Ernährung,evtl großer Hitze oder auch Kälte und körperlichen Langzeitbelastungen ausgesetzt wird.So ein Abbau kommt schleichend,informiere dich über die Anzeichen.Da kanns sein wenn du alleine Läufst (?) kanns schnell gefährlich werden.
Ohne trainig vorher sehr riskant.
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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar »

@shokunin
Ich denke auch, dass ich als Exote eher Unterstützung erhalte, als wenn ich modern pilgern würde :D
Wie schon gesagt, ich betreibe einen Blog - einfach dort öfters vorbeischauen bei Interesse ;)

@Galighenna
Denke ich auch, dass ich dann einiges zu erzählen haben werde :D Ich habe jetzt schon eine Einladung zu einer Veranstaltung erhalten, bei der Reisende von ihren Abenteuern erzählen. Die Frage ist nur, ob da ein Abend reicht :D

@Mandos
Jap, Schuhe sind bereits organisiert, bzw. das Material zur Herstellung liegt schon neben mir! Aber danke für die Empfehlung!

@tscho
Natürlich, das ist klar. Ich hoffe aber auf eine ordentliche Ernährung.
Training ist Pflicht. Ab Neujahr beginne ich mit dem Training, bei dem ich dann immer wieder geplante Tagesstrecken mit den Schuhen zurücklegen werde. Ohne Training geht da gar nix!
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Felsenbirne
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Felsenbirne »

Mensch, ich finde das Klasse dass Du dich dieser Herausforderung stellst. Ich wünsche Dir alles Gute auf deiner Reise. Ich denke die vielen Erfahrungen und Eindrücke werde dich für den weiteren Lebensweg prägen. Du musst auf jeden fall berichten. Bei den Gedanken an deine Schuhe tun mir allerdings schon meinen eigenen Füsse weh. Respekt! Das nenn ich Mut!!!
Schreibe bloß alles auf. Viele Eindrücke und Gedanken verflüchtigen sich mit der Zeit.
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
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tscho
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von tscho »

Ja vor allem die Themperaturunterschiede mal testen,du glaubst nicht,wie einem das Zusetzen kann.Wenn dus ganz mittelalterlich willst,es gibt tolle Bücher über die Pflanzenheilkunde,die würd ich mir vorher noch antun,natürliche antibiotika usw.
Kann sicher nix schaden,wenn man weis , welches Kraut mal gegen zb fieber,etc. hilft

Wünsch dir dass dus schaffst,tolles Vorhaben.
tscho
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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar »

@mschwanner
Die einen nennens Mut, die anderen Dummheit :D

@tscho
Da werd ich mich sicherlich auch noch einwenig einlesen!


Bezüglich der Unterkünfte, beherze ich zwei Hinweise von Küng Hermann, einem Pilger aus dem 15. Jahrhundert, der folgendes schrieb:

"Geh in das Sankt Jakobs-Spital nur, wenn du musst,
dort wirst du von den Kapaunen, zum Narren gehalten.
Die beherrschen das ganze Haus,
und der Spitalmeister ist den Deutschen nicht gewogen."


Zwar bin ich Österreicher, aber geschichtlich gesehen muss ich mich da jetzt dazuzählen :P

"In den Spitälern ist man dir gern zu Diensten,
ausgenommen im Spital des hl. Jakobus,
da ist das Personal durchweg bösartig.
Die Spitalfrau tut den Pilgern viele Gemeinheiten an,
aber die Betten sind sehr gut."


!!!
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walta
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von walta »

Hmm - Handy - iPod - wenig Französisch - ich finde die (online) Wörterbücher Apps für iPhone/iPod recht praktisch.
Wobei ein iPhone zwei Geräte in einem sind von wegen Gewicht - und deinen Blog kannst du auch leicht aktualisieren. Wäre vielleicht einen nette Werbung für einen Telefonprovider oder für Apple.

walta
warum hast du deine nette mütze nicht mehr auf?
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