Anfängerfragen zum Herausarbeiten aus dem Stamm

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magic
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Anfängerfragen zum Herausarbeiten aus dem Stamm

Beitrag von magic »

...ich habe die suchfunktion ausprobiert, ich schwöre :anbet

Aber mir als Anfänger stellen sich ein paar Fragen, die ich so hier im Forum noch nicht gefunden habe.

1) ist es eigentlich egal, ob man einen Bogen aus dem Stamm oder einem dicken Ast macht?
Ist das Stammholz haltbarer, flexibler, oder...??
Ich frage, weil hier bei uns gestern ein Gewittersturm durchgegangen ist und teilweise armdicke Äste jetzt herrenlos im Strassengraben liegen (meist Ahorn). ;-)

2) wenn ich von einem befreundeten Forstwirt einen Stamm Ahorn bekommen kann - wie wird das Holz eigentlich richtig gespalten?
Einen Keil von der Schnittfläche her reinschlagen (stehend, liegend, oder wie am besten?). Oder den Stamm auf den Boden legen und den Keil auf der Rundung ansetzen und quasi von oben her in zwei Stücke schlagen??

Bis jetzt habe ich immer nur vorbereitete (die Form war schon erkennbar) Stücke gehabt - jetzt will ich mal ganz von vorne anfangen.

3)Aus dem Ahorn will ich einen Holmegaard machen - sägt ihr die grobe Form mit einer Bandsäge aus, oder kann man mit einem Zugmesser auch die Form herstellen (stelle ich mir im Griffbereich sehr schwer vor)

Die alten Hasen mögen mir die dilletantischen Fragen verzeihen - ich lerne noch.
MfG Kai
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Es kann nicht alles richtig sein in der Welt, weil die Menschen noch mit Betr?gereien regiert werden m?ssen.
(Georg Christoph Lichtenberg um 1770)
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Haebbie
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Beitrag von Haebbie »

Keine Sorge, es gibt keine dilletantischen Fragen, eher ebensolche Antworten.

Äste taugen nicht für Bögen (mal von leichten Kinderbögen(Spielzeug) abgesehen).

Stammholz ist elastischer, richtig.

Stämme werden vom dünneren Ende aus gespalten. Ich schlage erst mal mit einem Beil (angesetzt, mit dem Gummihammer auf die Bahn, um exakt den Kern zu treffen) und setze den ersten Spaltkeil in die entstandene Kerbe. Wenn dann am Stamm Risse auftreten, wird seitlich nachgesetzt. Der Bequemlichkeit halber lege ich die Sämme dazu auf zwei Böcke.

Wie Du die grobe Form rausarbeitest ist wurscht. Wenn Du eine Bansäge hast, nimm sie, das ist ein gutes Hilfsmittel (Konrad Vögele macht das auch). Ansonsten ist (auch für den Griffbereich (üben)) das Ziehmesser oder ein Zimmermannsbeil die erste Werkzeugwahl, dann die Raspel, dann die Ziehklinge und, und, und ...

Soweit in Kürze, wennste noch Fragen hast, frag.
... let your arrows fly

Herbert
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Beitrag von Wikinger »

hallo magic , wenn du nen holmegaard so bauen willst wie früher dann brauchst du nen stamm von etwa 11 cm durchmesser, mehr nicht.Der jahresring geht im fast halbkreisförmigen Rücken ganz durch.was ich dir nicht sagen kann, ist ob ahorn diese bogenform verträgt.
Ich hab ulme wie das original genommen
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Hallo,

Haebbie hat eigentlich schon alles wichtige gesagt. Um ein Herauslaufen des Spaltes zu verhindern, säge ich manchmal einen Spalt vor, mit der Kettensäge, dann spalten der Stamm dort wo Du es gerne hättest, hat allerdings den Nachteil, daß evtl Verdrehungen schlechter erkannt werden können. Pass auf mit den Keilen, bei sehr zähem Holz springen sie am Anfang gerne wieder raus, auf das Köpfchen achten :D

Noch was? Ja, sollte ein Ast im Weg sein beim vorgesehen Spalt, kannst Du den ebenfalls mit der Kettensäge aufsägen, dann läuft der Spalt nicht beim Ast aus der Richtung und Du kannst den Rohling an der Aststelle später wie gewünscht bearbeiten.

Ich hatte grad Bergahorn zum Spalten, neigt zu Drehwuchs, also lieber gleich spalten und noch ein paar mehr Stämme nehmen, wenn welche zur Verfügung stehen.

Ich nehme für die Form einen E-Hobel, hab keine Bandsäge....

liebe Grüße und viel Spass
benzi
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Benz der Indianer mit Kettensäge und E-Hobel

ts, ts, weit ham wirs gebracht:D :D :D :D
https://classic-archer.com/
magic
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RE: danke für die Infos

Beitrag von magic »

Original geschrieben von Negley

Benz der Indianer mit Kettensäge und E-Hobel

ts, ts, weit ham wirs gebracht:D :D :D :D
...ein Bekannter hat eine Anlage zum Wasserschneiden :lalala
...und der kennt wieder einen der eine Laserschneideanlage betreibt :)
..aber einen der aus ein paar Stammzellen per DNA Manipulation einen kompletten Bogen wachsen lassen kann - den suche ich noch [denkcool]Ideen braucht das Land[/denkcool]

Ich werde es also mit der von euch vorgeschlagenen Hammer und Sägenmethode versuchen.
Material zum Üben wird genug da sein - der Wald steht voll davon.

FC-hier werden sie geholfen - Danke
MfG Kai
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

War nur Spass Magic - ich hänsel den Benz gern weil er sich drüber freut...
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magic
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RE:

Beitrag von magic »

Original geschrieben von Negley

War nur Spass Magic - ich hänsel den Benz gern weil er sich drüber freut...
... hatte ich auch so verstanden.:D
Ist schon ein spassiges Völkchen, dem wir da angehören.
:D

So nebenbei - habe gerade eine Wette verloren: Ich habe behauptet vor einem Bergahorn zu stehen - der Kollege schwörte es ist eine Platane.
Er hat gewonnen, obwohl der Stamm eindeutig nicht nach Platane aussah und die Blätter eher 5 als drei Zacken hatten :-( .
Die Früchte des Baumes haben dann aber eindeutig Platane gerufen [denk]peinlich[/denk]

Hat schon mal jemand Platanenholz verarbeitet - habe noch in keinem Beitrag davon gelesen??
MfG Kai
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Haebbie
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Beitrag von Haebbie »

Platane als Bogenholz? Ich würde es eher zum Schnitzen nehmen, wenn ich gerade keine Pappel hab.

Das Holz ist weich und hat keine Spannkraft. Aber vielleicht hat da jemand andere Erfahrungen?
... let your arrows fly

Herbert
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@Haebbie: nö, Platane ist alles anderes als weich, allerdings kurzfaserig, dicht, fest, feinfaserig und hat einen geraden Faserverlauf. Ich habe sie bisher nur gedrechselt, halte sie aber für den Bogenbau eher für ungeeignet.

@Magic: Eigentlich braucht man nur ein Schnitzmesser. Man schnitzt einfach alles wech, was nicht wie ein Bogen aussieht.8-)
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