Ich habe gelesen, gesehen, gerochen. Versucht zu verstehen was ich lese, was ich sehe, was ich rieche. Ich habe Hölzer gebogen, Hölzer zerbrochen.
Versucht die Unterschiede zu verstehen, das Holz zu lesen, das Biegen zu fühlen. Ich habe Fragen gestellt, Antworten bekommen... 100te, doch welche sind wirklich wahr, welche nur 'Wiederholt'.
Erfahrung gesammelt, Schmerzen gehabt, Schwielen an den Händen, lahme Arme durch 1000de von Pfeilen. Kaum Schlaf, ein Bogen nach dem anderen... doch WARUM?
Nun, als ich begann mich für Bögen zu Interessieren war es eine Ablenkung von einem ziemlich frustrierenden Alltag. Auf der Suche nach Informationen über Bogenbau, Hölzer, Bogenarten, Flach, D-Profil etc. bin ich an einem Bild im Internet hängengeblieben, was mir einen Bogen zeigte, der mich irgendwie gefesselt hat. Es war ein englicher Langbogen im mittelalterlichen Stil. Hier würde man sagen: ein Warbow.
Beeindruckt hat mich die schlichte Eleganz und die enorme Kraft, die bei solch einem Bogen zu Tage treten soll. Pfeilwürfe von 200 Meter und mehr, rüstungsbrechende Pfeile, 100gramm schwere Geschosse, beim Aufschlag mit einem 2,5kg Hammer mit Wucht geschlagen zu vergleichen... Beeindruckend, SOWAS will ich haben.
Einige Bögen später stellte sich für mich heraus, dass ich viele althergebrachte 'Weisheiten' über Bord werfen und irgendwie andere Wege gehen muss, um mein Ziel: SOLCH EINEN BOGEN in SOLCH EINEM AUSSEHEN erreichen zu können.
Viele niedergeschriebene Worte über D-Profil, Drucktoleranz etc. waren hilfreich jedoch das Eigentliche, was den Zauber eines Kriegsbogens ausmacht, blieb mir vorerst verborgen.
Viele Versuche, wenn auch sehr schöne und starke Bögen, führten nicht so richtig an das, was mit im Kopf schwebte. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mir *Mötley* einige Bellys über den Jordan schickte....
Das Resultat meiner 12 Monate 'Intensiv-Kur' Bogenbau und Warbows möchte ich euch jetzt zeigen. Angeleht an DEN Bogen, den ich immer haben wollte und jetzt auch habe:

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