Osage Recurve mit Sehnenbacking

Themen zum Bogenbau
Riandor
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Riandor »

Hi

habe aktuell das ganz gleiche Projekt am laufen, bin soeben auch in der "Trocknungsphase" und verfolge den Beitrag bereits seit Beginn stillschweigend ... aber jetz muß ich einschreiten ;)

der albino Schlangenledermantel wirkt meinerMeinung zu billig "innen hui-außen pfui" oder soähnlich. ... Gott sei Dank hast du ja noch einwenig Zeit dich umzusehen ;) ... und 8g /WA ist doch sehr viel - das ist ja alles Masse die bewegt werden muss - die bremst nur ;).

Lg ;D
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

Riandor,
das ist grundsätzlich auch meine Eindruck von diesem Schlangenleder, das eignet sich viellecht besser für eine Bogenhülle oder ein "Survival-Jäckchen" ;D
Die oben benannte Schneiderin hätte auch wunderschönes Leder/Haut von einem echten Tigerpython und einer echten Anaconda (400cm lang!) lagernd - die Teile kosten aber mehrere 100 Euro - kommen also nicht für mich in Frage.
lg,
Lord Hurny

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kra
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

Wie wärs mit dünner Rohhaut und evtl. dann bemalen?
Nen Stück Ziegen-Rohhaut kann ich dir gerne schicken.
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Riandor
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Riandor »

Hi myLord

wenns unbedingt Schlangenhaut/leder sein soll dann schau mal bei Bogensportshop Hermanski - im bereich "Backing-Trägermaterial " da gibts wunderschöne Klapperschlangenhaut - 2Stk. hab die bestellt und bin begeistert - qualität und optik sind spitze.

Lg
Willi
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

@kra,
vielen Dank für das Angebot, Rohhaut/Bemalung ist nach wie vor mein Favorit.
Ich hab ja selber Hirsch-Rohhaut zuhause, die ist ca. 1,0mm dick, an manchen Stellen etwas dünner bzw. dicker.
Ziege hatte ich noch nie verwendet, alleine von daher bin ich daran interessiert - ist Ziegen-RH dünner bzw. leichter als Hirsch, oder gar transparent? Ich schick ne PM.

@Riandor,
Das Klapperschlangenmuster ist schon ein echter Hingucker, ich könnt ja versuchen das Muster auf die Rohhaut zu malen ;D

Noch eine Frage hätt ich zum Auflegen der RH auf das Sehnenbacking:
wird hier eine frische Schicht Hautleim auf das SB aufgetragen und dann die entfettete, aufgeweicht RH einfach draufgelegt, oder muss auch die RH mit Leim bepinseln?
Wie lange muss dann das ganze wieder trocknen?

Ich glaub ihn Neubrunn wird noch die rohe, unversiegelte Version meines Bogens zum Einsatz kommen, auch wenns ordentlich unter den Fingernägeln brennt - hoffentlich regnets nicht :P
lg,
Lord Hurny

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kra
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

Die Ziegenrohhaut ist ziemlich dünn und fest, deutlich dünner als 1mm.
Von der Optik her ist sie je nach Stück transparent oder durchscheinend bis milchig.

Verarbeiten würde ich sie ähnlich wie Sehne: feucht machen (damit sie sich dehnen kann), den Bogenrücken glätten und mit verdünntem Leim vorbereiten, Rohhaut mit Hautleim einstreichen und auflegen. Luftblasen rausdrücken und/oder mit ner Nadel Entlüftungslöcher stechen. Mit Bandage sichern, nochmal dezent erwärmen und trocknen lassen. Dann den Überstand abschleifen (besser als schneiden, er läuft dann glatter aus), evtl nachverkleben und fertig. Falls eine Stelle nicht sauber verklebt ist, in die Blase mit einer Spritze etwas dünnflüssigen Leim einbringen.

Was etwas gefummel ist, ist die feuchte Rohhautlage auf den Bogen zu applizieren und zu fixieren, ohne das sie sich verschiebt. Aber wer einen Sehnenbelag hinbekommt... ;)
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

@kra,
ich denke die Entscheidung ist gefallen, es wird Ziegen-Rohhaut - vielen Dank schon vorab für dein Angebot ;) .

Wenn ich mich an deine Anleitung halte, wird die Rohaut auf meinem Bogen das SB an den WA-Rändern überlappen - ich habe die Sehne nicht über die Kanten gezogen. Meiner Meinung könnte ich ohne Bemalung so den kompletten Bogen mit dem von mir bevorzugten Firnis oder Hartöl versiegeln.
Aber wie ist das mit einer Bemalung, muss ich die Rohhaut irgendwie grundieren (damit die Farbe nicht verläuft), kann ich die fertige Bemalung (wahrscheinlich Lack) dann auch nur mit Lack versiegeln?
Was wäre der richtige Zeitpunkt aus jetziger Sicht für das Anbringen der Rohhaut (d.h. wie lange soll ich damit auf jeden Fall noch warten) und wie lange sollte er anschließend wieder ruhen?
lg,
Lord Hurny

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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

:)
Zur Farbe kann ich wenig aus eigener Erfahrung sagen. Nach Berichten soll sich Acrylfarbe gut machen oder, wenn du es "authentisch" willst, Ölfarbe. d.H. Pigmente mit Öl/Firnis verrieben.
Im Karpowitz ist ein ganzes Kapitel zum bemalen, dort allerdings für Kompositbögen.Mal schauen, ob ich den Text in versandfähiger Form habe.
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

So, wiedermal zum Bogen:
er hat jetzt über 700 Schuss absolviert, aber nur sehr wenige im Vollauszug. Bei meinen 27" hat er aktuell ein Gewicht von 53#, ziemlich genau soviel wie meine anderen Bögen die ich sonst schieße.
Ich bin mir nicht sicher, warum ich nicht in den Vollauszug komme, am Tillerbrett hab ich ihm schon mehrmals 28" für ein paar Sekunden zugetraut. Ich weiß, dass er das verträgt, trotzdem streubt sich irgend etwas in mir ihn voll auszuziehen.
Der Auszug fühlt sich genauso hart an wie mein Osage 70# Langbogen, bei dem weiß ich aber, das ich mit der Kraft an meine Grenzen stosse.
Ist das jetzt dieser berühmte Knopf im Kopf oder liegt es am kurzen Design?
Schwächen möcht ich ihn nicht mehr - mir gefällt der Speed 8) , muss ich in die Muckibude?
lg,
Lord Hurny

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Riandor
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Riandor »

Lord Hurny hat geschrieben: ..... wenn ichs nicht besser wissen würde, würd ich sagen, der Bogen stackt schon bei 19" ;D
DSCN0409.jpg
naja ... vielleicht hast du ja schon zu diesem Zeitpunkt eine gewisse "Vorahnung" gehabt ;)

Lg
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

ich habe meinen jetzt schon öfters mit vollen Auszug geschossen. Ich gebe die Recht, das gefühl sagt "ACHTUNG", der Bogen sagte mir aber: "geht schon"!

Wichtig ist, auf eventuelle Stauchrisse oder Knitterfalten am Bauch zu achten - sollte bei Osage kein Problem sein aber im Grenzbereich... man weiß nie.

zudem - wie Snake Jo weiter oben schon geschrieben hat, der Sehnenbelag braucht die Belastung um seine Eigenschaft zu zeigen. Meiner war zu Beginn auch störrisch, jetzt zieht er sich ziemlich weich und kommod.

Und nicht zuzletzt - wenn er bricht ist es der Beginn des nächsten Bogens ;)
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

Dieses Gefühl "ACHTUNG" wird natürlich durch die (nur mehr sehr vereinzelten) Knistergeräusche des Leims im Vollauszug verstärkt.
Aber es gibt bis jetzt nicht die kleinste Falte oder Stauchriss, ich hab sogar extra den Bauch mit 400er Papier blitzeblank geschliffen, damit ich kleinste Veränderungen sofort sehe, und ich guck sehr oft! ;D

noch ein paar aktuelle Daten zum Bogen:
- die Recurves halten, sie haben nur wenige Milimeter nachgegeben
- der obere WA hat etwas mehr Set als der untere angenommen
- der verbliebene Setback im Griffbereich liegt bei 45mm
(wie siehts da bei euch aus, Jo, kra?)

vielleicht gibts heut Abend ein Action-Bild von "Pullshit", wenn Angst, Anspannungung und Anstrengung beim Vollauszug in meinem Gesicht zusammentreffen ;D .
lg,
Lord Hurny

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Silberwolke
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Silberwolke »

Vieleicht wäre Seide auch gut. Ist leichter als Leder, sieht gut aus und kostet nicht viel. Hier eine Idee: http://www.hood.de/angebot/43362405/cod ... seide-.htm

Ansonsten bin ich von deinem Projekt begeistert. Hut ab.
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Snake-Jo
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

Lord Hurny hat geschrieben: Ich bin mir nicht sicher, warum ich nicht in den Vollauszug komme, am Tillerbrett hab ich ihm schon mehrmals 28" für ein paar Sekunden zugetraut. Ich weiß, dass er das verträgt, trotzdem streubt sich irgend etwas in mir ihn voll auszuziehen.
Ja, kennt fast jeder. Aber ich bin da pragmatisch: Der Bogen wurde für 28" Auszug gebaut, also muss er das auch ab können, sonst siehe kra.
Muckibude ist wohl nicht nötig: Man gewöhnt sich auch an ein stärkeres Zuggewicht; man muss den Bogen nur oft schießen oder ausziehen. Ansonsten reichen 30 Liegestütze und 10 Klimmzüge pro Tag. Nach drei bis vier Wochen ist man soweit. ::)
Archive

Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Archive »

Moin

Habe mich auch an Osage mit Außenseitenverstärkung aus Beinsehnen gemacht. Der Bogen hat jetzt ca. 14 kg Zuggewicht auf 60cm Auszug (Druckpunkt bis Sehne). Der Bogen selber ist 146cm lang uns soll für 73 cm Auszug dienen (Druckpunkt bis Sehne)
17cm rückwärts
17cm rückwärts


Bevor ich die Enden nach vorne flippe habe ich noch eine Frage: Ist es schlau den Bogen außen an den 2 Ästen abzuflachen?
Ast 1
Ast 1
Ast 2
Ast 2
und wenn ja, auf welcher Länge? Und wie tief? So dass das Holz sich etwas biegt oder vorher aufhören und die Aststellen steif lassen? Auf der Bogeninnenseite ist das Holz glatt und flach, von den Ästen ist nicht viel zu sehen.
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