Tja.. Semeseterferien im vollen Gange

da blieb enldich auch mal wieder etwas Zeit hängen einen Bogen zu bauen. Geplant war ein Turnierbogen für MICH allein. Die letzten 5 Bögen waren nämlich Geschenke oder wollte jemand von mir gebaut haben. Und so langsam ging es mir auf den Sack, dass ich die Bögen alle hergeben muss. Und da mein alter Eibenlangbogen (auch mein erster überhaut aus Eibe) nun doch sehr lange und beständig geschossen hat, beschloss ich ihn bald in den Ruhestand zu schicken und meine Turniere mit einem neuen, besseren, schnelleren und kräfitgerem Bogen zu bestreiten

Der alte hat übrigens seinen Dienst wirklich sehr gut gemacht und wir sind gemeinsam doch einige Male aufs Treppchen gewandert

Nun gut. Eibe sollte es werden, das war mir eigentlich recht schnell klar. Aber wieder ein Langbogen? ... hm NÖ!
Das ist mir inzwischen echt zu mainstream geworden. Leider fast jeder Bogen, den ich auf Turnieren sah war eine Art ELB und jeder behautete natürlich das alles ganz genauso sei wie früher. (kurz auf den Bogen geschaut: Manau LANGBOGEN mit Hornnocken


Aber der Osage Recurve hatte es mir dann noch wirklich vom Design her angetan. Zwar war er recht breit gebaut und war auch dementsprechend recht flach, hatte aber doch wirklich richtig Bums dahinter.
Ein sehr schönes Stück Eibe wurde also ausgesucht.
Einige von Euch werden vielleicht schon Bekannschaft mit dem Holz gehabt haben



Also ging es an die Arbeit. Kein ELB... hmmm... gut gut. Steifer Griff, nicht zu lang und leichte Recurves. Breite: nicht zu viel! Ich wollte ja schließlich kein Monster erschaffen

ich HÄTTE ihn breiter gemacht, aber dann hätte ich kein schönes Kern-Splintholzverhältnis mehr gehabt. Denn der Bogen wäre dann viel Flacher ausgefallen und dann wäre nur noch Splint übrig gewesen.
50# waren angepeilt. Das wäre dann ne Steigerung um 10#, da mein alter Eibenbogen "nur" 40# hat. Ob ich das Ziel erriecht habe weis ich noch nicht, da ich meiner Zugwaage inzwischen nicht mehr so ganz vertraue. da werde ich mal demnächst ein neues Gerät anschaffen

Gefinnished wurde der Bogen mit Leinölfirnis. Das Holz flammte schön auf. Mir fast einer der liebsten Momente im Bau eines Bogens

Schlussendlich bekam der Bogen, nachdem ich zuvor Überlegungen angestellt hatte, ihn ganz onhne Ledergriff zu lassen, doch einen Ledergriff. Aber keinen für mich normales Griffleder, welches auf dem Rücken zusammengeschnürt wird, sondern mal etwas für mich neueres. Ein Griffleder aus einem Lederband, leicht schräg und fest um den Griff gewickelt

Und was soll ich sagen. Optisch passt das für mich wunderbar! Und schön griffig ist der auch noch!!

Alles in Allem finde ich den Bogen sehr gelungen.
Hier erstmal die Daten:
Länge insgesamt 168,5 cm
Griff: 17 cm (nichtbiegender Teil)
Griffleder 6 cm
Länge nichtarbeitende Recurves: 20cm je Seite
Arbeiteneder Bereich des Bogens: 111,5 cm
Auszug 28"
Zuggewicht: noch nicht genau gemessen, aber geschätzt irgendwo zwischen 45# und 50#
Finish: 4 Schichten Leinölfirnis
Nocken: Horn (gesprenkelt weis schwarz)
Griff: schwarzes Lederband
Arrowpass: ebenfalls schwarzes Leder
Name: *Fastswich*
Zum Namen: *Fastswich* (fast swich - schneller Wechsel) flog mir gerade so im Kopf rum. Normalerweise gebe ich Bögen keine Namen und mag das auch nicht so. Aber in diesem Fall hats mich dann doch irgendwie erwischen

Und jetzt, nach drei Stunden Text, kommen auch noch Bilder

Der Rest der Bilder folgt sogleich
