Der Bogenwahn hat mich nun seit geraumer zeit wieder erfasst. Das Thema ging in den letzten Jahren einfach unter,... umziehen, studieren... etc. manch schönes Hobby hat da keinen Platz mehr.
Nun habe ich meinen alten 3teiligen-Recurve wieder ausgepackt, neue Arme drauf (mit 25# kann ich nichts mehr anfangen) und Spass gehabt! Nur leider ist das Ding potthässlich! Und mein ersten Selbstgebauten ELB gibt es leider nur noch in 2 Teilen

Also habe ich mich entschlossen einen Glaslaminat-Recurve selbst zu bauen. Die Bedingungen sind gut: Tolle Werkstatt in der Uni + einen Werkstattmeister der sich mit Bogenbau auskennen soll, gibt es auch! Nun, bevor ich alles überstürze (so Übermütig bin ich dann doch nicht mehr) habe ich das ganze mal durchgeplant, und würde mir hier gerne eure fachkundige Meinung/Vorschläge anhören. Also, nachdem ich 3 Tage lang alles was das Netzt an Bogenbau Tipps hergibt, durchforstet habe, bin ich auf Folgendes gekommen:
Mit meiner Auszugslänge von 32/33" habe ich den Bogen als 66" lang geplant. Dazu habe ich den (wahrscheinlich wohlbekannten) Grundriss von swissbows proportional Aufgezogen, um die richtige Biegung der Recurves hinzubekommen.
Ich hoffe somit dass das Stacking bei frühestens 34" auftritt. Was glaubt ihr?
Zuggewicht sollte letztendlich bei 40# rauskommen. Vielerlei Anleitungen empfehlen wohl 10# draufzurechnen, runter gehts ja immer.
Also, der Stack für 50# auf 66":
1x 1,4mm Glas
1x 1mm Glas
2x o,5mm Ebenholzfunier
2x 3,3mm Ahorn Holzkern (0.002 taper) - hier noch die Frage: Besser 0.001 von jedem einzelnen wegnehmen oder 0.002 von einem?
Damit habe ich einen Stack von 10,1 mm, also ca 0,4" was laut Adam-Swissbow Riese für die 66" Bogenlänge einen 45-55# Bogen ergeben sollte.
Dazu noch eine Frage: Ist es üblicher das dickere Glaslaminat für den Rückenoder den Bauch zu verwenden? Beim Bauch hätte es den Vorteil dass ich beim (runter)-Tillern mehr Toleranz habe.
Hier sind aber Verbesserungsvorschläge sehr willkommen!
Für den 18" Griff dachte ich ebenso an ein schönes Ebenholz. Vllt mit einem Mycarta inlay. Dazu müsste man aber wissen wie sich das Zeug verhält, hatte es noch nie in den Fingern... mal sehen...
Die Tips werden standardmäßig verstärkt, wahrscheinlich ebenfalls Mycarta.
Und: Man ließt hier und da von Bogenbauern die, um den Recurve statischer zu machen, einen Keil zwischen den Holzkern bei den Tips einsetzten, wie sinnvoll ist das?
Als durchaus Technik affiner Mensch möchte ich mich gerne auch mit moderneren Materialien/Methoden auseinandersetzten, Carbon lass ich für meinen Erstling mal außen vor, die Diskussion erspare ich mir

Aber was ich interessant fände, wäre ein Zwischenlaminat aus Speed Tuff. Wer's kennt kann mir vllt. sagen wie sich das Material auf den gesamt Stack auswirkt?
Erstmal schön dass ich endlich im Forum bin, und einen gemütlichen Sonntag euch allen!

Grüße vom Raph. (aus Wien übrigens)