ad1: Ich werde mal versuchen, ob ich vom Shop Angaben zum Material kriege.
Aber das Material hat ja noch gehalten, es war eben das schwächste Glied: Das Lederband. Das war für die Durchschüsse verantwortlich.
ad2:
Gute Idee mit dem Hintergrund. Wir müssen ja unter dem Lamellenpanzer einen gepolsterten kaftan, ein Gambeson oder ähnliches annehmen.
Ich werd ihn beim nächsten Mal auf meinen mit Folien gestopften Schießsack legen.
ad3:
Wenn bei Ruesch die Lederunterlage gelocht war und jede Lamelle auch am Leder festgemacht war, dann konnten die sich natürlich auch nicht so leicht verschieben. Aber das ganze wird dann noch schwerer und steifer.
Von Flexibilität war jetzt schon kaum noch ws zu spüren, und leichter als ein Plattenpanzer dürfte das Teil, wenn man es körperdeckend ausführt, auch nicht werden.
Ich hätte auch lieber größere Lamellen. Die hier sind ja eigentlich winzig... meistens waren die Teile zumindest länger.
Byzantine lamellar armour
Dieser Artikel zeigt ein kompliziertes Verbindungssystem, bei dem die Schnüre auch miteinander verflochten weden. Je nach Lamellentyp hat die Lamelle auch mehr Löcher, so dass sich die auftretende Last auch weiter verteilen kann. Das siehtman in Figure 3
Figure 5 zeigt, wie der Rand jedes Lamellenbandes mit Leder eingefasst wird, und die Bindung, die die Lamellenbänder miteinander verknüpft, geht offenbar durch das Leder durch. So wirken sich Risse nicht so arg aus.
Alle diese Finessen verwendet http://www.regia.org/lamellar.htm nicht. Hier können die Lamellen höchstens noch als weiterer Schutz gegen Schwerthiebe dienen, finde ich.
Diese Seite verwendet eine gedoppelte, sich überkreuzende Schnürung in der Mitte der Lamellen, sicher besser als das, was ich gemacht habe, aber die Verbindung der Lamellenreihen zur nächstobern oder -untern ist auch nicht besser oder haltbarer...
Silk road designs armoury gibt 8cm als mittlere Länge der Lamellen an. Bis zu 13 Löcher pro Lamelle werden erwähnt.
Der berühmte Panzer aus Wisby hat auch eine etwas stärkere horizontale Verbindung, aber er lässt sich gerade zwischen den Reihen sicher auch leicht "knacken".
In meinem dritten Bild sieht man ja, dass der Pfeil eigentlich an einer sehr starken Stelle aufgetroffen ist.

Wo die Kerbe ist, lag das Metall doppelt. Da trifft der Pfeil auf (1).
Er rutscht in die Mitte der benachbarten Lamelle (wo man den Kratzer sieht) und verbiegt sie leicht (2).
In diesem Moment reißen wohl die Bänder.
Die Lamellen knicken wie im Schema im unteren Bildteil gezeigt ein und der Pfeil rutscht nun die Schräge entlang bis in den Spalt zwischen den Lamellen, wobei er die Verbindung sprengt und sich in das darunterliegende Material bohrt (3). Der Verlauf des Kratzers auf der Lamelle im Vordergrund bestätigt das.