Hallo zusammen,
ich weiß, es wurde schon mehr als einmal über den Spindelschleifer OSM 100 von Scheppach geschrieben. Was mir fehlt, ist die Einschätzung, was damit möglich ist.
FadeOuts Schleifen scheint sehr gut möglich zu sein. Kann man damit auch die nur wenig gekrümmte Rückenseite des Griffstücks schleifen? Also sind große Flächen ohne Wellen gut machbar? Wenn ich ein Griffstück recht grob mit der Stichsäge zuschneide, kann ich dann mit der OSM 100 den restlichen Streifen (ca. ein knapper Zentimeter) runterschleifen? Erzeugt der Schleifer saubere rechte Winkel?
Ich habe mir aus einem alten Bandschleifer einen sehr einfachen Kantenschleifer gebaut, krieg die Schleiffläche aber nicht so recht in den rechten Winkel.
Viele Fragen, ich weiß. Aber ich will mir sicher sein, dass die Anschaffung den Kantenschleifer weitgehend ersetzt. In meiner Werstatt ist der Platz leider begrenzt und ich suche flexible und platzsparende Lösungen. Dank im voraus.
Viele Grüße
Sebastian
Scheppach OSM 100 - Grenzen und Möglichkeiten
- fightingfalcon23
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Re: Scheppach OSM 100 - Grenzen und Möglichkeiten
Ich hab zwar keine Scheppach, sondern eine Schleifwalze auf der Standfräse, kann Dir jedoch trotzdem antworten.
Ebene oder LEICHT gekrümmte Flächen mit der Schleifwalze sind eigentlich ein Widerspruch in sich (kleiner WerkZEUGradius/großer WerkSTÜCKradius).
1)Für konvexe (nach außen gewölbte) Flächen gilt: Schleifwerkzeugradius größer-gleich Werkstückradius.
2)Für konkave (nach innen gewölbte) Flächen gilt: Schleifwerkzeugradius kleiner-gleich Werkstückradius.
Da Du nach ebenen/leicht gekrümmten Flächen fragst, kann ich Dir sagen, dass es freihändig schon ein Kunststück wäre wenn Du mit der Walze eine ebene oder leicht gekrümmte Oberfläche OHNE Wellen hinkriegen würdest.
Da bist Du mit Deiner improvisierten Bandschleifer-Version besser bedient. Die Sache mit dem Rechten Winkel lässt sich schon hinkriegen, Du musst halt nur genauer einstellen.
Es gibt zwar Lösungen (Anschläge, Führungen etc.) für einen Walzenschleifer, die "Ebenschleifen" ermöglichen, ich glaube allerdings, dass sowas auf der OSM 100 weder Platz hat noch irgendwie befestigbar ist.
Tipp: Wenn es die Bandspannung Deines Bandschleifers zulässt, kannst Du ein leicht gekrümmtes Hartholzbrettchen (mitte max 3-5mm hoch, vorne und hinten auf 0)auf das Schleifblech kleben (zB mit doppelseitigem Klebeband) über das das Schleifband gleitet. Dadurch erzeugst Du einen großen Schleifradius anstelle der ansonsten ebenen Fläche des Bandschleifers.
Übrigens 1cm (10mm) Übermaterial runterSCHLEIFEN ist nicht lustig und dauert ewig. Schleifpapier erzeugt Staub, Messer erzeugen Späne. Welches Partikelvolumen wird wohl größer sein ?
Sieh zu, dass Du mit der Säge wenigstens auf 1-2mm genau schneidest.
Gruß
Klaus
Zur ersten Frage: Ja, man kann. Zur zweiten Frage : Nein, nicht gut.fightingfalcon23 hat geschrieben: Kann man damit auch die nur wenig gekrümmte Rückenseite des Griffstücks schleifen? Also sind große Flächen ohne Wellen gut machbar?
Ebene oder LEICHT gekrümmte Flächen mit der Schleifwalze sind eigentlich ein Widerspruch in sich (kleiner WerkZEUGradius/großer WerkSTÜCKradius).
1)Für konvexe (nach außen gewölbte) Flächen gilt: Schleifwerkzeugradius größer-gleich Werkstückradius.
2)Für konkave (nach innen gewölbte) Flächen gilt: Schleifwerkzeugradius kleiner-gleich Werkstückradius.
Da Du nach ebenen/leicht gekrümmten Flächen fragst, kann ich Dir sagen, dass es freihändig schon ein Kunststück wäre wenn Du mit der Walze eine ebene oder leicht gekrümmte Oberfläche OHNE Wellen hinkriegen würdest.
Da bist Du mit Deiner improvisierten Bandschleifer-Version besser bedient. Die Sache mit dem Rechten Winkel lässt sich schon hinkriegen, Du musst halt nur genauer einstellen.
Es gibt zwar Lösungen (Anschläge, Führungen etc.) für einen Walzenschleifer, die "Ebenschleifen" ermöglichen, ich glaube allerdings, dass sowas auf der OSM 100 weder Platz hat noch irgendwie befestigbar ist.
Tipp: Wenn es die Bandspannung Deines Bandschleifers zulässt, kannst Du ein leicht gekrümmtes Hartholzbrettchen (mitte max 3-5mm hoch, vorne und hinten auf 0)auf das Schleifblech kleben (zB mit doppelseitigem Klebeband) über das das Schleifband gleitet. Dadurch erzeugst Du einen großen Schleifradius anstelle der ansonsten ebenen Fläche des Bandschleifers.
Übrigens 1cm (10mm) Übermaterial runterSCHLEIFEN ist nicht lustig und dauert ewig. Schleifpapier erzeugt Staub, Messer erzeugen Späne. Welches Partikelvolumen wird wohl größer sein ?

Sieh zu, dass Du mit der Säge wenigstens auf 1-2mm genau schneidest.
Gruß
Klaus
- fightingfalcon23
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Re: Scheppach OSM 100 - Grenzen und Möglichkeiten
Danke für die ausführliche Antwort.
Dann ist der Spindelschleifer wohl vor allem speziell für Fadeouts und vielleicht das Finish am Griffstück nach dem Laminieren geeignet.
Du hast wahrscheinlich Recht, ich muss mir den Bandschleifer nochmal genau ansehen. Das größte Problem ist, dass das Schleifband von der Rolle wandert, wenn ich beim Schleifen etwas mehr Druck aufbaue. Und der Spannmechanismus verändert mir den Winkel der freiliegenden Rolle. Genau diese brauch ich aber für das Schleifen der Fadeouts.
Im schlimmsten Fall muss vielleicht nochmal ein neuer, günstiger Bandschleifer her, für den ich nochmal eine schöne Basis baue.
Dann ist der Spindelschleifer wohl vor allem speziell für Fadeouts und vielleicht das Finish am Griffstück nach dem Laminieren geeignet.
Du hast wahrscheinlich Recht, ich muss mir den Bandschleifer nochmal genau ansehen. Das größte Problem ist, dass das Schleifband von der Rolle wandert, wenn ich beim Schleifen etwas mehr Druck aufbaue. Und der Spannmechanismus verändert mir den Winkel der freiliegenden Rolle. Genau diese brauch ich aber für das Schleifen der Fadeouts.
Im schlimmsten Fall muss vielleicht nochmal ein neuer, günstiger Bandschleifer her, für den ich nochmal eine schöne Basis baue.