LucasB hat geschrieben: ↑10.09.2018, 20:08
Hi miteinander,...
Hi zurück!
LucasB hat geschrieben: ↑10.09.2018, 20:08
Unsicherheit 1: Das Holz ist an einem Ende deutlich dünner als auf der anderen Seite.
Ignorier es und schneide erst mal beide Enden gleich dick. Der Rest ergibt sich beim Tillern.
Bist Du erst beim Tillern, spielen Maße überhaupt keine Rolle mehr. Dann zählt nur noch die Biegung!
LucasB hat geschrieben: ↑10.09.2018, 20:08
Unsicherheit 2: Die leichte Biegung - besser so lassen wegen des Faserverlaufs oder das Holz "diagonal" so abtragen, dass der Bogen am Schluss kerzengerade wird? In sich verdreht ist das Holz ganz minimal.
Es gibt 2 Ansätze, a) folge der Faser, b) folge dem Lineal.
Hier geht noch beides... is wirklich unkritisch!
ICH würde vmtl einen Mittelweg wählen:
* Zuerst die Lage des Griffes festlegen, also oberes und unteres Ende des Griffes, und dazwischen den Druckpunkt, also die Stelle innerhalb des Griffbereichs, wo später die Daumenbeuge sitzt. (3 x Strich quer über den Rücken).
* Dann an beiden Bogen-Enden den Scheitelpunkt der Rückenwölbung markieren (kleiner Längsstrich an jedem Ende auf dem Rücken). (Die beiden Scheitelpunkte müssen in der gleichen Lage sein, wie Kimme und Korn, wenn Du längs drüber peilst!)
* Dann von Längsstrich zu Längsstrich eine Schnur spannen (=Sehnenlage), und deren Kreuzungspunkte mit den 3 Griff-Querstrichen markieren (je kleiner Längsstrich).
* Alle 5 Längsstriche mit einer geraden Linie verbinden (=Sehnenlage)
Die Lage der 3 Längsstriche Bogenende-Druckpunkt-Bogenende dürfen nun nicht mehr verändert werden.
Die Lage der 2 Griffenden-Längsstriche darft Du nun BEI BEDARF leicht (einige mm) seitlich verschieben, um sie etwas mehr in die Stave-Mitte (Scheitelpunkt) zu bringen. Du drehst also quasi die Längsachse des Griffes um den Druckpunkt.
Dann alle 5 Punkte mit Linien verbinden (= Bogen-Mittellinie). (Hast Du den Griiff etwas verschoben, bildet die Mittellinie nun eine ganz leichte S-Form, abweichend von der Sehnenlage. Sehnenlage und Mittellinie treffen sich aber an den Bogenenden und im Druckpunkt.
Von der Mittellinie ausgehend Wurfarm- und Griffbreiten zu beiden Seiten antragen. Zwischen Griffbreite und Wurfarmbreite gibt es einen 5 - 6 cm langen Übergang.
Fertig.
Weg 2:
Eine andere Methode ist, zuerst 5 Linien auf den Bogen zu malen:
a) längs eine Scheitelpunkt-Linie, die über die ganze Länge genau auf dem höchsten Grat der Rückenwölbung verläuft,
b) längs die Sehnenlage , also eine Grade, die die beiden Endpunkte miteinander verbindet.
c) quer die 3 Grifflinien: Griffenden und Druckpunkt.
Dann wird diese Sehnenlagen-Linie ein zweites Mal gezeichnet, diesmal aber leicht verschoben, und zwar so, dass sie im Druckpunkt die Scheitelpunkt-Linie kreuzt.
OB MAN dafür die Sehnenlage aber parallel verschiebt, oder an den Enden, oder nur an einem Ende, oder beides - das bedarf einiger Erfahrung... Und ist schwer schriftlich mit allen wenns und danns zu beschreiben...
Und dann trägt man die Breite genau dem schlängeligen Verlauf folgend an.
Das Ergebnis ist schöner. Der Weg oben führt zu einem optisch leicht schief liegenden Griff. Aber er funktioniert!