ich hätte da ein paar Fragen. Und zwar bin ich, erstens, derzeit viel unterwegs beim Holz-Suchen. Besonders interessiert mich Holunder. Damit experimentiere ich seit einer Weile und bin total begeistert von diesem Holz.
Jetzt bin ich dieser Tage über einen Ast gestolpert, der mich seitdem nicht mehr in Ruhe lässt: Das Ding ist sicher 4,5 Meter lang und hat auf ungefähr drei Metern von unten weg keinen einzigen Seitenast, und die betreffenden drei Meter sind praktisch vollkommen gerade. Den Durchmesser an der dicksten Stelle würde ich auf etwa acht Zentimeter schätzen. Die Frage ist die: Wie sieht es denn mit Holunder aus, wenn der Ast schon etwas älter ist? Meine bisherigen Stücke waren alle deutlich kürzer und schlanker, hatten auch hellere Rinde und haben insgesamt saftiger gewirkt, auch von außen. Allerdings ist die Rinde rundum intakt und die Farbe kann auch am Standort liegen, die sind alle recht dunkel, dort. Hat Holunder so etwas wie ein Verfallsdatum?
Und zweitens, auch Holunder: Da steht ein Stamm, den ich mit zwei Händen gerade so umfassen kann. Ebenfalls sehr gerade, zwei Meter hoch im relevanten Bereich. Natürlich entsprechend alt. Würdet Ihr sowas schneiden? Ist die Holzqualität bei so einem Trumm schlechter als bei einem Wassertrieb? Und dann ist das ja kein Ast, sondern im Prinzip der ganze Strauch - da habe ich Skrupel.
Dann noch die Eibe-Sache. Vor einer Weile habe ich einen ganzen Haufen Eibenholz ergattert. Da war auch ein Ast dabei, der hatte was von einer Banane, und zwar - der Seitenäste wegen - einer ausschließlich in deflexer Form verwendbaren Banane. Jedenfalls habe ich das Ding, eigentlich bloß der Neugier wegen um zum Üben, grob zugerichtet, zum Trocknen hingestellt, immer mal wieder daran herumgeschnitzt und gefeilt - und jetzt hat sich Banane im Zuge der Trocknung exakt in die gegenteilige Richtung gebogen.
Ich habe also einen Eibenstab, der sich vom völligen Krüppel hin zu einem Stück entwickelt hat, das ich jetzt echt gerne zum Schießen bringen würde.
Problem: Der Ast hatte sehr viel Splint. Den habe ich schon recht weit abgetragen - hat auch ganz gut geklappt. Aber ich denke trotzdem, dass die Qualität des Holzes besser sein könnte, und ich befürchte, dass ich den letzten Ring auf dem Rücken vielleicht nicht völlig unverletzt hinkriegen werde.
Also habe ich daran gedacht, ein Bambus-Backing aufzubringen. Ergibt das Sinn, wenn es darum geht, das Bruchrisiko zu minimieren? Und: Geht das überhaupt, wenn der Bogenrücken (der Astoberfläche entsprechend) keine durchgehend ebene Fläche ist, also stellenweise ein bisschen wegkippt oder Mulden aufweist?
Falls jedenfalls jemand meint, das mit dem Bambus könnte eine gute Idee sein, würde ich Euch gerne noch mit ein paar weiteren Fragen zum Thema belästigen. Hoffe, das geht klar

Viele Grüße!