Zu den Schwingungspunkten, die einen Handschock deutlich verringern...
Chirurg meint vermutlich dieses Youtube-Video...
In Tsukuba hat man in einem Versuch (der Bogen
liegt auf einem Tisch)
a) in der Höhe des typischen Kyudogriffes eine kleine Platte angebracht und ein Glas Wasser draufgestellt,
b) das gleiche in der Mitte des Bogens gemacht.
Die Sehne wurde wenige Zentimeter gespannt, dann losgelassen.
bei a) gab es keine Probleme,
bei b) schwappte das Wasser über...
Das angehängte Bild ist etwa 1/50 sec. nach dem Abschuss aufgenommen. Es ist erkennbar, dass sowohl der obere als auch der untere Wurfarm deutlich verwischt sind, sie bewegen sich nach vorne. Der Mittelteil des Bogens bewegt sich ausgleichend in Richtung des Schützen. Dabei entstehen (bei entsprechenden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen) zwei „Totpunkte" - einmal oben - einmal unten. Der untere Totpunkt liegt leicht unter dem Griff, sodass die entgegenwirkende Kraft (gegen die Hand des Schützen) deutlich geringer ist, als wenn ich einen üblichen Langbogen genau in der Mitte greife.
Aktion/Reaktion: Wenn sich das System des gespannten Bogens beim Abschuss entspannt, wirkt ein Teil der Kraft über die Masse von oberem und unterem Wurfarm (sowie Sehne und Pfeil) nach vorne - entgegengesetzt muss ein anderer Teil in Richtung Schütze wirken.
Da sich beim Schießen mit dem Kyudobogen und der richtigen Technik die Bogenhand also nicht in der Mitte, sondern weiter zum unteren Totpunkt befindet, ist die notwendige Rückstoßkraft zur besonderen Arbeit der Bogenhand gegeben und besser beherrschbar als bei einem mittig gegriffenen Langbogen. Denn der japanische Bogen muss mit der Bogenhand in einem dreidimensionalen Raum beim Abschuss bewegt werden. Der Bogen wird gedrückt, in sich verdreht und gekippt...
Vielleicht können meine Infos zum Kyudo helfen:
https://cdn-files.nimenhuuto.com/team_f ... 1663750691
Es geht nicht um Werbung, sondern um die Kyudo-Sache...
Bei konkreten Fragen könnt ihr mich gerne direkt anschreiben...
Ich suche noch eine ähnliche Aufnahme, die einen Kyudoschützen mit Boshi (Mütze) zeigt...
Am Rande:
Die genaue Lage des Griffs unterscheidet sich bei verschiedenen Bogenbauern durchaus um einige Zentimeter. Das hat seinen Grund in der unterschiedlichen Ausgestaltung (Gewicht, Dicke, Kurvengestaltung) des oberen, mittleren und unteren Teils des Yumi.- Ich habe meinen Kyudoka auch das Schießen mit dem normalen Kyudobogen, aber einem 20 cm höheren Greifen demonstrieren können. Dann funktioniert die Drück-Dreh-Kipp-(Schraub-)Technik aber nicht mehr.