Eibenstave zu kurz?

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Anasazi
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Anasazi »

Ich denke bei 155cm kann ohne weiteres ein schöner Bogen daraus werden (auch bis 27 / 28 Zoll Auszug).
Vielleicht ein Bodman Typ?

Vielleicht sollte das Schießende in uns lernen, sich ohne Probleme auf den Bogen einzustellen und nicht von jeden Bogenstück verlangen, dass es passend zu unserem persönlichen Standard sein soll?

Wenn ein Bogen nur bis 22 /23 Zoll Auszug funktioniert, dann wird halt nur soweit ausgezogen (z.B. Handgelenk an Kieferspitze vorn als Ankerpunkt)
Wenn ein Bogen nur bei weitem Auszug gut funktioniert (31 / 32 Zoll), dann kann und sollte das probiert werden (Ankern vor der Brust)
Wenn ein Bogen genau zu meinem Auszug passt, dann darf ich natürlich wie sonst auch immer schießen O0
Andreas_nrw
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Andreas_nrw »

Hallo zusammen,

da war ich einen Tag weg und hier ist richtig was los!😂
Ich sehe also, es ist nicht komplett ausgeschlossen aber die Chance auf Misserfolg ist groß!

Hier die Bilder vom Stave:
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Spanmacher
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Spanmacher »

Säge doch noch von einer Stirnseite des Staves ein dünnes Plättchen z.B. mit einer Japansäge ab, damit die Jahrringe beurteilt werden können.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Anasazi
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Anasazi »

Bei dem Stave würde ich auch schauen wie in dem umrandeten Bereich der Wurfarm liegen soll (Verlauf des Astes und wie tief gehen die Längsrisse?)
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Kemoauc
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Kemoauc »

hi,Andreas_nrw, jo, solch kurze Bogen sind nicht so leicht.
ich denk mal, mit Eibe ist das etwas einfacher,wenn man die richtige Linie im Holz findet.
viewtopic.php?t=32982
viewtopic.php?p=591429#p591429
Die Geschichten mit Sägen,dann Spleissen würde ich mir sparen, nicht nötig.
Dein Stab ist 9cm länger als meiner, da sollten gute 28" Auszug schon rausgehen, wenn der Griffbereich nen Tick mitbiegt.
Hoffe ,ne Anregung geliefert zu haben. ;)
War keine Eitelkeit, jetzt auf meinen Bogen zu verweisen, nur was ich auf dem Firmen-Tablet schnell gefunden hab. ;)
Grüßle,
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von benzi »

Bei dem Stück Eibe wäre ich froh überhaupt einen Bogen reinlegen zu können... zwei Äste in den Hauptbiege Bereichen.. breite Splintholz Ringe..schwierig einzuschätzendes Druckholz.. typische graue Verfärbung im Übergang von Splint zum Kern...
Klingt jetzt alles ziemlich negativ, aber natürlich kann da ein brauchbarer Bogen bei rauskommen, aber spleissen würde ich da nix, sondern wie Anasazi schreibt, dann halt den Schiesstil an einen kürzeren Auszug anpassen..

Viel Erfolg!
Liebe Grüße
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Chirurg »

Andreas!
Ich würde vorerst nicht spleißen. Einfach mal durchstarten. Ich habe den Bogen, so wie ich ihn sehe mit einer roten gestrichelten Linie eingezeichnet. Im Bereich des unteren Astes schlummert neben dem Astknubbel noch ein schwarzer Knubbel (oder es ist nur eine Verfärbung) im Splint. Man kann noch nicht beurteilen wie tief der geht. In diesem Bereich würde ich mit der Bandsäge der grünen Linie folgen und danach schrittweise Material wegnehmen. Den Splint auf 6-7 mm reduzieren. Das wird etwas pinkelig. Dann muss man wieder neu beurteilen bzgl. Holzqualität und Design. Ist ein Sehnen- oder Rohhautbacking erforderlich? Wegen dem Auszug würde ich mich nicht auf 28 Zoll festlegen. 25 Zoll wird dem Bogen besser tun. Kürzer ziehen ist einfacher als man glaubt. Lockerer tiefer gebeugter Ellbogen, ankern am Mundwinkel. Da passt man sich schnell an. LG Stephan
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von fatz »

Spanmacher hat geschrieben: 26.11.2025, 16:35 Säge doch noch von einer Stirnseite des Staves ein dünnes Plättchen z.B. mit einer Japansäge ab, damit die Jahrringe beurteilt werden können.
Braucht's glaub ich ned. Da sieht man auch so, dass es eine viel zu schnell gewachsen Garteneibe mit 3-4mm Ringen ist. Da bist von
der Qualitaet schon ziemlich bei einem Fichtenast.
Haben ist besser als brauchen.
Andreas_nrw
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Andreas_nrw »

Hallo,

danke Euch für die Anregungen!

Tatsächlich hab ich sowas schon mal gebaut allerdings aus Osage - der hält bis heute! (Siehe Foto) ich anker aber sowieso auch immer im Mundwinkel! Ich schätze, mein Auszug liegt so zwischen 26 und 27 Zoll.

Bezüglich der Jahresringe: es ist keine Garten Eibe - die Jahresringe an dieser Stirnseite täuschen, weil da ein großer Ast direkt oberhalb sitzt, um den das Holz herum gewachsen ist. Auf der anderen Stirnseite sind es ganz feine Jahresringe(Foto folgt). Eine Variante wäre ja noch, ein Takedown Boden draus zu machen – ich habe aber Angst, dass beim Spalten was schief geht und ich nur noch Feuerholz habe…

Ich halte euch auf dem Laufenden!
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von schnabelkanne »

Nicht spalten, wie Stefan geschrieben hat, das Design grob herausarbeiten, den Splint reduzieren, ein paar Ringe abnehmen bis du auf unter 1 cm kommst. Einen Takedown würde ich aus dieser Eibe nicht machen, Osage wäre das besser, ist ein härteres Holz, ist nicht so stoßempfindlich.
Lg Thomas
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von benzi »

Die Frage die sich recht früh stellt ist, auf einen Splint Ring runterarbeiten ja/nein.... ich würde sie bei diesem stave mit nein beantworten, aber gleichzeitig ein backing einplanen...

Leider Grüße
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Ravenheart »

Ich muss jetzt einfach mal einwerfen...:
NRW ist leider von mir zu weit entfernt, aber gibt es nicht in der Nähe irgend jemanden, der dem Kollegen zu Weihnachten mal einen vernünftigen Eibenstave schenken kann? Oder @Andreas kommst Du oder ein Bekannter demnächst mal nach Hamburg?
Mit der Sorte, die Du da zeigst, habe ich auch mal angefangen, aber wirklich beglückend war das nicht...
Magst Du uns mal genauer verraten, in welcher Region Du wohnst? Vielleicht ergibt sich ja was...

Rabe
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Kemoauc »

Und ich muß noch dazuwerfen :D
Gegenüber Hartriegel, Kornelle, Holunder, Osage ist Eibe nahezu wehrlos gegenüber einem Ziehmesser und ner Raspel- redundantes "gegenüber" - ;D
Im Kopf überschlagen könnte da ein Bogen mit 40-45# rausgehen,meine (optimistische) Schätzung. Ŵenns dann halt nur 25 oder 30# werden, na und.
Könnte meiner M.n. ne interessante Erfahrung in kreativem Schnitzen werden. :D
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von benzi »

Sehe ich so.... Eibe hat mich am meisten gelehrt, mich vom Holz leiten zu lassen, anstatt zu versuchen ein "starres" Konzept umzusetzen...😊

Liebe Grüße
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Re: Eibenstave zu kurz?

Beitrag von Andreas_nrw »

@Alle: okay, das große Fazit ist dann für mich, den Bogen kurz zu bauen, eher flach und eventuell mit Rohhaut-Backing.
Ein biegender Griff ist sicher sinnvoll aber ehrlich gesagt mag ich die wegen dem Handshock überhaupt nicht!

Ich muss noch überlegen, wie lange ich ihn noch trocknen lassen soll – ich weiß nicht genau, wann er gefällt worden ist… angeblich vor einem Jahr..

@Rabe: Danke Rabe! Ich habe schon einige Bögen aus Esche, Hasel, Osage und Rubinie gebaut. Schon lange suche ich nach einem Stück Eibe – ich habe das Holz vor dem Brennofen gerettet. Ein befreundeter Garten/Landschafts-Bauer hatte den Stamm noch auf dem Hof liegen. Ich wohne im Raum Aachen - sollte jemand eine gute Holzquelle kennen, bin ich dankbar für jeden Tipp.!
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