Leinöl / Oberflächenversiegelung
Leinöl / Oberflächenversiegelung
Hallo,
ich hab noch mal ein paar Fragen zur Oberflächenbehandlung bei Pfeilen.
Es gibt ja schon recht viele Materialempfehlungen, aber so 100% komm ich da noch nicht weiter.
- Wenn die Rede von Leinöl ist, ist dann das Zeug aus dem Lebensmittelregal gemeint oder Leinölfirnis? Letzteren Kenne ich vom Fenster streichen, den gibts aber irgendwie nirgendwo mehr.
- Ansonsten wurde Hartwachs empfohlen. Auch nicht gefunden, nur Hartöl. Geht das auch? Verträgt sich laut Packung aber wieder nicht mit wasserbasierten Beizen. Beizen die nicht auf Wasserbasis sind, gibt es aber auch nicht mehr grad in breiter Auswahl.
- Kann man auf den geölten Schäften noch vernüftig kleben?
- Geht auch ganz normales Bohnerwachs?
Bzw: Die Suchfunktion wurde schon bemüht. Das ist nur der rest der noch offenen Fragen *g*
viele grüße!
ich hab noch mal ein paar Fragen zur Oberflächenbehandlung bei Pfeilen.
Es gibt ja schon recht viele Materialempfehlungen, aber so 100% komm ich da noch nicht weiter.
- Wenn die Rede von Leinöl ist, ist dann das Zeug aus dem Lebensmittelregal gemeint oder Leinölfirnis? Letzteren Kenne ich vom Fenster streichen, den gibts aber irgendwie nirgendwo mehr.
- Ansonsten wurde Hartwachs empfohlen. Auch nicht gefunden, nur Hartöl. Geht das auch? Verträgt sich laut Packung aber wieder nicht mit wasserbasierten Beizen. Beizen die nicht auf Wasserbasis sind, gibt es aber auch nicht mehr grad in breiter Auswahl.
- Kann man auf den geölten Schäften noch vernüftig kleben?
- Geht auch ganz normales Bohnerwachs?
Bzw: Die Suchfunktion wurde schon bemüht. Das ist nur der rest der noch offenen Fragen *g*
viele grüße!
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Leinölfirnis ist schon okay.
Hartöl … da war doch ein Unterschied, kann mich aber nicht mehr erinnern, was es war …
Kleben kannst du schon, wenn du sie vorher an der Klebestelle mit Aceton entölst. Also besser zuerst kleben, dann ölen.
Ich habe bei meiner letzten Pfeilserie nur die vordersten 20 cm mit Leinöl behandelt, dahinter mit Schellack. Natürlich auch zuerst Schellack aufgetragen, dann Leinöl. Funktioniert gut bisher.
Leinöl macht man ja an die Spitze, damit man die Pfeile wieder aus der Scheibe bringt.
Simon
Hartöl … da war doch ein Unterschied, kann mich aber nicht mehr erinnern, was es war …
Kleben kannst du schon, wenn du sie vorher an der Klebestelle mit Aceton entölst. Also besser zuerst kleben, dann ölen.
Ich habe bei meiner letzten Pfeilserie nur die vordersten 20 cm mit Leinöl behandelt, dahinter mit Schellack. Natürlich auch zuerst Schellack aufgetragen, dann Leinöl. Funktioniert gut bisher.
Leinöl macht man ja an die Spitze, damit man die Pfeile wieder aus der Scheibe bringt.
Simon
- the_Toaster (✝)
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Kannst beides nehmen.
In Firnis sind noch ein paar Sachen drin, damit das Leinöl schneller aushärtet.
Das reine Leinöl aus dem Reformhaus, kannste im Gegensatz zum Leinölfirnis auch inwendig anwenden...
Leinölfirnis müsste in jedem gut sortierten Fachhandel zu bekommen sein.
Bohnerwachs ginge auch. Aber dann kanns Probleme geben den Pfeil aus der Scheibe zu kriegen...
In Firnis sind noch ein paar Sachen drin, damit das Leinöl schneller aushärtet.
Das reine Leinöl aus dem Reformhaus, kannste im Gegensatz zum Leinölfirnis auch inwendig anwenden...
Leinölfirnis müsste in jedem gut sortierten Fachhandel zu bekommen sein.
Bohnerwachs ginge auch. Aber dann kanns Probleme geben den Pfeil aus der Scheibe zu kriegen...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.
Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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- Faltenhemd rigoros
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
hab gelesen, dass stark erhitztes (gekochtes?) leinöl später schneller aushärten soll.
Däumling
- the_Toaster (✝)
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Ja.
Durch das Erhitzen werden die Fettsäureketten aufgespalten, wodurch die Vernetzung mit Sauerstoff schneller abläuft. Bei ungekochtem Leinöl muss der Sauerstoff das selber erledigen.
Durch das Erhitzen werden die Fettsäureketten aufgespalten, wodurch die Vernetzung mit Sauerstoff schneller abläuft. Bei ungekochtem Leinöl muss der Sauerstoff das selber erledigen.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
meine letzten beiden bögen und meine ersten beiden :-) hab ich mit sogenannten parkettwachs eingelassen (aus dem baugeschäft deiner wahl). wenn man die dose umdreht steht hartwachs drauf. ich wollte eine versiegelung die das holz nicht abdunkelt. kostet eine bagatelle und mit einem kilo kannst du die nächsten 500 pfeile damit einlassen.
grüsse
walta
-----------------
geiz ist geil ;-)
grüsse
walta
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Genau so ein Zeug hatte ich auch in der Hand. Der Baumarktmann sagte aber, das taugt nur zum pflegen und nicht zur initialen Versiegelung.
Ich werds noch mal suchen. Bei dem aktuellen Pfeilbedarf wird die chance zum probieren schon noch kommen...
Ich werds noch mal suchen. Bei dem aktuellen Pfeilbedarf wird die chance zum probieren schon noch kommen...
-
Falkenstadl
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- Registriert: 18.11.2005, 12:05
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Ich habe mir mittlerweile eine Arbeitsfolge angewöhnt, die für mich am effektivsten ist.
In einem "Papp-Standrohr" habe ein Bündel Rohschäfte.
In einem anderen stehen stets 6 Stück geölte und getrocknete Schäfte
Wieder in einem anderen stehen 6 Stück halbfertige Pfeile ohne Federn. d.h. Geölter Schaft mit Nock, Spitze, und zur Kennzeichnung, meine individuellen Farbringe mit edding paint.
Wenn nun meine Fertigpfeile zur Neige gehen, lege ich meine 6 Halbfertigpfeile in's 6-fach JoJan. und setze die ersten 6 Federn mit Saunderskleber auf. Dieser Kleber härtet zwar erst innerhalb 20 min an, ich habe aber in der Zwischenzeit genug zu tun.
In der Klebertrockenzeit nehme ich trockene Schäfte und stelle sie 2 x 2min in meine Beölvorichtung (einseitig verschlossenes Rohr mit Leinölfirnis/Balsamterpentin Mischung 3:1). 10 Min abtropfen lassen und den Rest mit Küchenkrepp abwischen.
Wenn die Schäfte richtig durchgetrocknet sind kann der Nock ohne Haftungsprobleme auf die Anspitzung geklebt werden. Auch die Bemalung mit edding paint haftet sehr gut und verwischt nicht.
Damit die restliche Wartezeit auch noch ausgenutzt wird, spitze ich meine geölten/trockenen Schäfte, klebe den Nock auf, säge die Schäfte auf Länge, schraube die tophat Spitzen auf und male meine Kennzeichnungsringe.
Sollte immer noch Wartezeit übrig sein, werden die Federn von geprochenen Pfeilen entfernt (Microwelle) und geschliffen. Der Saunderskleber löst sich bei 13 sek. und 800 Watt, und die Federn können einfach abgezogen werden.
Der verdünnte Leinölfirnis hat den Vorteil, daß er tiefer einzieht. Als vertretbaren Nachteil, nehme ich in Kauf, daß ich öfters einmal "Nachölen" muß. Dazu wir unterhalb der Federn eine Wäscheklammer gesetzt und der Pfeil mit der Spitze voran in das Öltauchrohr gehängt. Danach abtropfen und abwischen wie oben.
Sobald die 3 x 20 min Wartezeit fürs Feder kleben vorbei sind, habe ich wieder meine vorbereiteten Schäfte für die nächste "Fertigung".
Gruß
Falkenstadl
In einem "Papp-Standrohr" habe ein Bündel Rohschäfte.
In einem anderen stehen stets 6 Stück geölte und getrocknete Schäfte
Wieder in einem anderen stehen 6 Stück halbfertige Pfeile ohne Federn. d.h. Geölter Schaft mit Nock, Spitze, und zur Kennzeichnung, meine individuellen Farbringe mit edding paint.
Wenn nun meine Fertigpfeile zur Neige gehen, lege ich meine 6 Halbfertigpfeile in's 6-fach JoJan. und setze die ersten 6 Federn mit Saunderskleber auf. Dieser Kleber härtet zwar erst innerhalb 20 min an, ich habe aber in der Zwischenzeit genug zu tun.
In der Klebertrockenzeit nehme ich trockene Schäfte und stelle sie 2 x 2min in meine Beölvorichtung (einseitig verschlossenes Rohr mit Leinölfirnis/Balsamterpentin Mischung 3:1). 10 Min abtropfen lassen und den Rest mit Küchenkrepp abwischen.
Wenn die Schäfte richtig durchgetrocknet sind kann der Nock ohne Haftungsprobleme auf die Anspitzung geklebt werden. Auch die Bemalung mit edding paint haftet sehr gut und verwischt nicht.
Damit die restliche Wartezeit auch noch ausgenutzt wird, spitze ich meine geölten/trockenen Schäfte, klebe den Nock auf, säge die Schäfte auf Länge, schraube die tophat Spitzen auf und male meine Kennzeichnungsringe.
Sollte immer noch Wartezeit übrig sein, werden die Federn von geprochenen Pfeilen entfernt (Microwelle) und geschliffen. Der Saunderskleber löst sich bei 13 sek. und 800 Watt, und die Federn können einfach abgezogen werden.
Der verdünnte Leinölfirnis hat den Vorteil, daß er tiefer einzieht. Als vertretbaren Nachteil, nehme ich in Kauf, daß ich öfters einmal "Nachölen" muß. Dazu wir unterhalb der Federn eine Wäscheklammer gesetzt und der Pfeil mit der Spitze voran in das Öltauchrohr gehängt. Danach abtropfen und abwischen wie oben.
Sobald die 3 x 20 min Wartezeit fürs Feder kleben vorbei sind, habe ich wieder meine vorbereiteten Schäfte für die nächste "Fertigung".
Gruß
Falkenstadl
Zuletzt geändert von Falkenstadl am 04.09.2009, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Mhm, jetzt hab ich das mit dem Leinöl probiert.
Eine Woche ist rum, anfassen kann man die teile immer noch nicht. Zumindest nicht, ohne hinterher komplett fettfinger zu haben...
Wie lange trocknet das denn? Wochen?
Jetzt ist wohl erst mal das hartwachs dran...
Eine Woche ist rum, anfassen kann man die teile immer noch nicht. Zumindest nicht, ohne hinterher komplett fettfinger zu haben...
Wie lange trocknet das denn? Wochen?
Jetzt ist wohl erst mal das hartwachs dran...
- Heidjer
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
@ toxic_tbh,
Hast Du das Leinölfirnis aus dem Malergeschäft oder Baumarkt, oder Leinöl möglicherweise sogar Kaltgepresst aus dem Reformhaus oder Supermarkt.
Die erste Schicht Leinölfirnis auf meinen Pfeilen trocknet in einer Stunde!
Der zweiten Schicht gönne ich dann schon das trocknen über Nacht.
Nach der dritten Schicht die sich nach einer Nacht auch schon trocken anfühlt, stelle ich die Pfeile zum Durchhärten mindestens vier Tage beiseite.
Dann kann ich mit Uhu-Hart die Federn aufkleben.
Gruß Dirk
Hast Du das Leinölfirnis aus dem Malergeschäft oder Baumarkt, oder Leinöl möglicherweise sogar Kaltgepresst aus dem Reformhaus oder Supermarkt.
Die erste Schicht Leinölfirnis auf meinen Pfeilen trocknet in einer Stunde!
Der zweiten Schicht gönne ich dann schon das trocknen über Nacht.
Nach der dritten Schicht die sich nach einer Nacht auch schon trocken anfühlt, stelle ich die Pfeile zum Durchhärten mindestens vier Tage beiseite.
Dann kann ich mit Uhu-Hart die Federn aufkleben.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Leinöl, Lebensmittel... Kaltgepresst steht nicht drauf...
deswegen hatte ich ja vorher gefragt, ob das geht *g*
Ehrlich, das nervt. Nach vier mal schießen kann man die Sehne nicht mehr halten... Flutscht immer weg...
Wenn das nich bald trocken ist, geh ich da mit spüli drüber bis ruhe is... *g*
deswegen hatte ich ja vorher gefragt, ob das geht *g*
Ehrlich, das nervt. Nach vier mal schießen kann man die Sehne nicht mehr halten... Flutscht immer weg...
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Ja das geht, dauert halt erheblich länger bis es trocken und noch länger bis es ausgehärtet ist.
Hat der Toaster schon geschrieben, Du hättest es vorher aufkochen sollen, so 10 Minuten lang leicht sprudelnd. Das hätte die so gesunden ungesättigten Fettsäuren zerstört und so zu einer schnellen Oxidation geführt.
Gruß Dirk
Hat der Toaster schon geschrieben, Du hättest es vorher aufkochen sollen, so 10 Minuten lang leicht sprudelnd. Das hätte die so gesunden ungesättigten Fettsäuren zerstört und so zu einer schnellen Oxidation geführt.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Wie hast du denn die eingeschmiert? Klingt danach, als ob du einfach eine viel zu fette Schicht Öl auf deinem Pfeil gehabt hast.
Simon
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Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Grundsätzlich: Einstreichen, etwas warten und den Überstand mit einem Tuch abwischen, dann trocknen lassen.
Mit dem Leinöl (Lebensmittel) wirst du wohl noch ein paar Tage (Wochen) warten müssen, bis es hart ist
Zum Kochen von Leinöl - ich würde davon die Finger lassen. So ein Zimmer(Küchen)-Brand ist nicht soooo lustig
. Nimm handelsüblichen Leinölfirnis und gut ist. Sollte in jedem besseren Baumarkt zu finden sein.
Mit dem Leinöl (Lebensmittel) wirst du wohl noch ein paar Tage (Wochen) warten müssen, bis es hart ist
Zum Kochen von Leinöl - ich würde davon die Finger lassen. So ein Zimmer(Küchen)-Brand ist nicht soooo lustig
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
– George Bernard Shaw
Re: Leinöl / Oberflächenversiegelung
Leinölfirnis ist bei mir auch immer die erste Wahl wenn es um eine Endbehandlung von Holz geht. Böse Zungen behauten sogar, dass ich alles mit Leinölfirnis behandle was nur annähernd wie Holz aussieht und sich nicht vor mir verstecken kann. 
Wie schon erwähnt bekommt man es eigentlich in jedem Baumarkt (bei uns jedenfalls), meistens aber nur in ein Liter Gebinde und steht fast immer im Regal wo auch Terpentin, Holzbeize und dergleichen steht.
Wie schon erwähnt bekommt man es eigentlich in jedem Baumarkt (bei uns jedenfalls), meistens aber nur in ein Liter Gebinde und steht fast immer im Regal wo auch Terpentin, Holzbeize und dergleichen steht.
Honi soit qui mal y pense "King Edward III"