Eberesche

Themen zum Bogenbau
Antworten
Cassandra
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: 26.10.2006, 14:46

Eberesche

Beitrag von Cassandra »

Hallo zusammen,
mein Vater hat in seinem Garten endlich eine Eberesche gefällt, die schon mindestens 2 Jahre tot ist. Könnte es sich da noch lohnen, mal nach der Eignung zum Bogen bauen zu schauen?
Ich hab den Stamm noch nicht genauer angeschaut, also mal aufgesägt und nach den Jahresringen geschaut oder ähnliches. Aber wenn ihr meint, das Holz könnte noch gut sein, werde ich das demnächst mal machen.

Vielen Dank schonmal für die Hilfe!
Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Eberesche

Beitrag von Taran »

Das ist normalerweise mit einem getrockneten Stamm nicht zu vergleichen. Meistens sind bei einem toten Baum alle kleinen Biester, die Nahrhaftes suchen, kräftig an der Arbeit - ist ja ihr Job. Das Holz unterliegt also einer gewissen Degeneration, wird meist spröde.

Ein Versuch lohnt jedoch immer. Eberesche ist sehr widerstandsfähig.
Achte darauf, ob und wieviel Drehwuchs der Stamm hat , und plane deinen Bogen entsprechend.
Taran von Caer Dallben

[size=2] [color=blue][b]... και δόξα τω Θεώ ![/b][/color][/size]
Cassandra
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: 26.10.2006, 14:46

Re: Eberesche

Beitrag von Cassandra »

OK, danke schonmal, ich werd den Stamm die nächsten Tage mal aufschneiden und dann seh ich weiter.
Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Eberesche

Beitrag von Taran »

Mach mal mit einem Stück Holz den Standard-Bruchtest.
Das hilft herauszufinden, ob der Stamm der Mühe wert ist oder du lieber etwas anderes draus machst - es gibt ja nicht nur Bögen!
Das folgende hat mal Snake-Jo dazu geschrieben:
Der standardisierte Bruchtest zum Vergleich verschiedener Bogenhölzer

Häufig wird die Frage nach der Eignung eines Bogenholzes (z:B. Birke) oder eines bestimmten Stückes innerhalb eines Stammes (z.B. Robinie) gestellt. In der Regel werden dann Glaubensbekundungen zur Eignung des Holzes vorgetragen. Dies hiflt den Fragestellern aber nicht weiter. Ein standardisierter Test liefert vergleichbare Werte, die die Beurteilung eines bestimmten Holzstückes zulassen.
Ich verwende einen abgewandelten Test nach T. BAKER (1992), der ausführlich in der tb Nr. 11, S. 28-30 beschrieben ist.
Ein 45 cm langes Holzstück mit dem Querschnitt von 12,5 x 12,5 mm wird aus dem gleichen Stammstück gesägt, aus dem man später den Bogen herstellen möchte. Es wird in die abgebildete Wandhalterung eingeklemmt und mittels Federwaage aus dem Baumarkt nach unten entlang eines Kreisbogens ausgelenkt. Dabei verfährt man wie bei den Schießvorbereitungen mit einem Holzbogen: erst etliche Male einen kurzen Weg auslenken und dann immer weiter und nie zu lange im Vollauszug innehalten. Es wird gemessen mittels Federwaage: Die aufzuwendende Zugstärke in kg pro Weg, also z.B. 8 kg bei 10 cm Auslenkung. Weiterhin kann man messen: Wie weit kann ich ausziehen, bis ein Set von 1 cm erreicht wird? Nun ziehe ich weiter, bis die Holzprobe kracht und habe damit die maximale Ausdehnung gemessen.
Am Bruchverlauf erkennt man, ob das Stück Holz eher zugstabil oder mehr druckstabil war, wie die Faser verläuft und ob das Holz kurz- oder langfaserig ist. Ebenso ist der Bruchverlauf - entlang der Jahresringe oder quer durch – erkennbar. Damit erhalte ich vergleichbare Werte, ähnlich wie der Spinewert für den Pfeilschaft.
Taran von Caer Dallben

[size=2] [color=blue][b]... και δόξα τω Θεώ ![/b][/color][/size]
Antworten

Zurück zu „Bogenbau“