Grüetzi Ihr Bogners!
Ich habe eine Anfrage wegen eines Schottischen Langbogens.
Weiss da jemand etwas darüber?
Was ich schon zu glauben weiss:Die sind aus einem seltsamen Holz,die Sehnenkerben seien Quer zum Bogen angebracht, also die Sehne seitlich am Bogen,ob dem Griff sollen die ein dreieckiges Klötzchen auf dem Bogenbauch angebracht haben.Pfeiilabweiser?
Auf jedenfall ein seltsamer Bogen,eben halt die Schotten..
Für allfällige Hinweise über den Verdächtigen wäre ich Euch sehr dankbar
Zum Holz: Seit dem 18. Jahrhundert existiert in Schottland fast nichts mehr von den ursprünglich 70% bewaldeten Flächen (Kiefer, Eiche, Birke, Wachholder und Eschen). Die charakteristischen baumlosen Hügel enstanden durch die rigorose Abholzung zu Gunsten der Schafszucht. (Schottlandportal.de)
Esche geht, Wacholder mit Backing auch gut aber das wars dann auch.
Was meinst du mit "Quer zum Bogen?" Ich meine, das sind doch die meisten Sehnenkerben... Meist du einseitig seitlich? Das geht problemlos.
Weisses Klötzchen klingt nach Knochen oder Gweweih. Pfeilanlage oder 'ne Höhenmarkierung für die Griffposition.
Wo hast du denn deine Infos her? Über welche Epoche reden wir? Schottland gibbet ja doch schon so einige Jahre...
Kriegswaffen waren das aber wohl nie. Schotten waren eigentlich bevorzugt Nahkämpfer.
James I und 2 (irgendwo am 1390 bis 1450 oder so) haben allerdings Eibenstaves in nicht geringer Zahl importiert, da gab es sogar Erlasse, weiviel Bogenholz ein Fernhändler mitzubringen hatte.
Die waren wohl von den englischen Dingern doch schwer beeindruckt. Das waren dann aber typische ELBen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
stimmt. aus dieser zeit gibt es einen text, in dem steht, das man den engländern übel zusetzte ,als man sie mit knotigen eibenbögen beschoss.
gruß johannes
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Langbögen in Schottland nicht anders waren als jene, die es sonstwo in Europa gab. Der Bogen war bei den Schotten zwar in Verwendung, teilweise auch militärisch (schottische Bogenschützen sollen noch im Dreißgjährigen Krieg teilweise als Billigsöldner auf dem Kontinent eigesetzt worden sein), aber eine besonders dominante Waffengattung waren Bögen in der schottischen Kultur nie.
Es gab für schottische Bögen keine einheitlichen designmäßigen Standards wie für den spätmittelalterlichen englischen Kriegslangbogen (der eine ganz gezielt nach gewissen Standards und Rahmenbedingungen produzierte Kriegswaffe war, worin er sich von anderen Holzbögen der Zeit unterschied), zumindest ist nichts dergleichen bekannt und es würde im historischen Kontext keinerlei Sinn ergeben.
Ich gehe davon aus, dass Bögen in Schottland je nach Region und Jahrhundert mit kleinen lokal üblichen Formunterschieden gebaut wurden, so wie auch anderswo in Europa. Optisch können das sowohl Bögen im ähnlichen Stil wie Wikingerbögen, primitive Flachbögen oder auch englische Bögen gewesen sein.
Nach genauen Vorgaben kann man jedenfalls keinen spezifisch schottischen Bogen bauen, ich würde hierfür einen Bogen ähnlich denen der Wikinger für am wahrscheinlichsten einstufen.
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."
Also wenn zooing auf mittelalterliche Bögen hinaus will, ist er mMn bei der Royal Company an der falschen Adresse. Die wurden erst im 17. Jahrhundert gegründet, sind heute nur noch eine zeremonielle Einheit und tragen meines Wissens wennschon viktorianische englische Langbögen.
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."
Danke Euch sehr für die Antwoten.da ist ein spezielles Holz verwendet worden,und wenn ich sage,die Sehnenkerben seien Quer,meine ich,das das aussieht als wenn du die Tips vorm verleimen ein viertel drehst.Verrückt!Hatte mal so ein Bild im Net,
Finds aber nochnicht....bitte um weiteres hilfio!
(hab heut versucht unter dem Regen durchzuschiessen,)das misslang aber ganz gehörig,
Es grüsst ,
Der pflatschnasse Zoooing
Wilfrid hat geschrieben:..., ja , es kann sogar nur ein untypisches Einzelstück sein.
Jepp, das hab ich auch schon öfter gedacht!
Da schmeißt einer seinen SCHLECHTESTEN, misslungenen Bogen aus einem der ersten Bauversuche frustriert in's Moor (während alle GUTEN Bogen mit dem Eigentümer verbrannt werden....) ...
Und 10.000 Jahre später buddelt ein Forscher die Lusche aus dem Torf und erzählt uns, damals hätten die Leute SO Bogen gebaut...
Und wenn jemand, der was vom Bogenbau versteht, das anzweifelt, heißt es: BELEG das mal....
Bei den (seitlichen) Hauptkerben macht das "durchschleifen" bis auf's Holz so Sinn.
Bei den im Rücken liegenden Spannkerben wäre es hingegen sinnvoller noch Horn auf dem Holz zu belassen.
Soweit ich weiss deshalb, da gerade bei Eibe, aber auch bei anderen wichen Hölzern sonst das Holz sehr stark eingedrückt wird aufdauer, deshalb ja auch überhaupt erst die Hornnocken.
Bitte korrigiert mich falsl ich da falschliege!
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