Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Feanor1307
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Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Feanor1307 »

Moin Moin alle beisammen,

zu den Ursprüngen des ungarischen Bogenbau Revivals habe ich vor kuzrzem etwas auf ATARN gefunden. Es handelt sich um einen Film produziert für das ungar. Fernsehen zu Beginn der 80'er. Er zeigt die Art und Weise wie Dr. Fabian Gyula sich seinerzeit an die Rekonstruktion dieser in Vergessenheit geratenen Kunst heranmachte. Meines Erachtens ein echtes Zeitdokument :), und eine Antwort auf die Frage ob man Sehne auch als trockenes Laminat aufkleben kann: http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305 .
Mehr dazu auch hier http://www.atarn.org/magyar/magyar_2/bow.htm.
Als Randnotiz: Es taucht im Abspann nicht auf aber könnte es sein das einer der Bogenschützen Jozsef Monus ist der heute mit Grozer Bögen Rekorde schießt?

Viele Grüße
Kevin
Zuletzt geändert von Feanor1307 am 02.08.2012, 07:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Arry
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Arry »

Moin Kevin,
spannend! Könntest Du noch den Film verlinken?
Grüße
Jarek
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Feanor1307
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Feanor1307 »

Moin Moin Jarek,

ja wenn man es schon groß ankündigt sollte man auch einen Link mit reinpacken, nicht wahr ;)!?
http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305
Dank Dir für den Hinweis ich hatte das gestern voll vergessen :S. Ich packe es auch nochmal in den Original post.

Viele Grüße Kevin
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Suleviae
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Suleviae »

József Mónus ist erst seit 2006 Bogenschütze 8)

http://www.origo.hu/sport/20111013-monu ... je-el.html

LG: Sylvia
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Feanor1307
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Feanor1307 »

Hey Danke! Und Dank auch für den Link. Weist du ob dieses Schießen über den Bosporus schon stattgefunden hat oder ob es noch kommt?

Viele Grüße Kevin
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Suleviae
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Suleviae »

Hier noch ein Link über Mónus: ;)

http://www.rovasirasforrai.hu/Kitekinto ... ajnoka.htm

Weitschießen interessiert mich nicht so sehr, aber ich denke schon, dass ich was gehört hätte, wenn dieses Schießen schon stattgefunden hätte, also eher Planung. Kann aber nachfragen, habe 2 Freunde, die ebenfallst weitschießen (auf Ziel aus 150 meter mit Daumenring). ;D

Und jetzt bin ich mit meinen offs weg.....

LG: Sylvia
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Arry
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Arry »

Feanor,
danke für den Link, sehr interessanter Film! Bemerkenswert, dass die dargestellten "großen" Arbeitsschritte unter Feldbedingungen erfolgen. Schön dargestellt die Holzauswahl für Rahmen und Siyahs.
Was ist das wohl für ein weißer Leim, mit dem das Horn am Rahmen befestigt wird?
Sehr spannend fand ich den Sehnenauftrag: Zunächst wird das Sehnenmaterial in einer einzigen, dicken Schicht auf einem Stück Holz aufgetragen, dann nach der Trocknung dort runtergenommen und schließlich als eine dicke, in sich trockene Schicht Sehnenlaminat auf den Bogen geleimt! Habe ich so noch nie gelesen/gesehen.
Cool auch die Spanntechnik mit Gürtel und die Zuggewichtmessung mit einem Stein :)
Grüße
Jarek
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Sateless
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Sateless »

Was ist das wohl für ein weißer Leim, mit dem das Horn am Rahmen befestigt wird? Casein sagt er bei ~14:10, also Milchleim (cheeseglue).
Sehr spannend fand ich den Sehnenauftrag: Zunächst wird das Sehnenmaterial in einer einzigen, dicken Schicht auf einem Stück Holz aufgetragen, dann nach der Trocknung dort runtergenommen und schließlich als eine dicke, in sich trockene Schicht Sehnenlaminat auf den Bogen geleimt! Habe ich so noch nie gelesen/gesehen. Schau dir mal die Koreanervideos an, da wird das auch öfter gezeigt, nur dass sie mehr auf geraden Sehnenverlauf achten. :)
Cool auch die Spanntechnik mit Gürtel und die Zuggewichtmessung mit einem Stein :) hehe, ja die ist toll :)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Feanor1307
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Feanor1307 »

Hmmm Casein. Adam rät jedoch von sowas ab. Scheint aber bei ihm gut funktioniert zu haben. Bringt aber wahrscheinlich kaum Vorteile, eher im Nachteile (Klebekraft z.B.).
Die Koreaner lassen Ihre Sehnen aber nicht eintrocknen. Der Streifen bleibt einigermaßen feucht und flexibel, ist nur geliert. Er wird dann vor dem Aufbringen nochmal erwärmt und ist dann praktisch wie frisch in Leim getaucht (vielleicht mit minimal weniger Feuchtigkeitsgehalt). So gesehen ist die Methode von Dr. Gyula schon einzigartig. Wir hatten das schonmal in einem anderen Thread kurz angesprochen. Skerm hatte damals etwas ähnliches gefragt. Ggf. ist die hier gezeigte Methode die, welche Grozer bei seinen Biokomposits anwendet; wenn er ein Sehnenlaminat mit Epoxi verleimt. Würde gut passen :).

Viele Grüße Kevin
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Arry
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Arry »

Ja, an Grózer und seine Biokomposits musste ich auch denken!
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nemrod
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von nemrod »

Feanor1307 hat geschrieben:Hmmm Casein. ... Bringt aber wahrscheinlich kaum Vorteile,
Ja, Casein! Hmmm - tropft fast nicht und einfach hergestellt: er mischt 10 Teile Magertopfen (Topfen aus Kuhmilch - nicht fett aber feucht) mit 1 Teil Löschkalk, gut umrühren und fedig! Durch eine chemische Reaktion wird aus dem Topfen der Casein freigelegt. Es entsteht dadurch eine starke, gut bindende, widerstandsfähige Leim - sagt er! ;) Er lernte den Verfahren als Kind von einem Altarbauer.

Die Sehnen klebt er jedoch mit Hautleim. Wieso er zwei verschiedene Kleber benutzt erklärt er nicht - aber ich vermute dass der Caseinleim zu dick ist und nicht in die Sehne reinziehen würde.

PS: Falls jemand noch Fragen hat - ich kann die gewünschte Stelle übersetzen!

A magyarok nyilaitol ments meg urunk minket!! ;D
nemrod
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corto
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von corto »

Das ist ja mal sehr cool, danke nemrod!
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !
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Arry
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Arry »

Auch von mir Dank!
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von szuku76 »

Feanor1307 hat geschrieben:Moin Moin alle beisammen,

zu den Ursprüngen des ungarischen Bogenbau Revivals habe ich vor kuzrzem etwas auf ATARN gefunden. Es handelt sich um einen Film produziert für das ungar. Fernsehen zu Beginn der 80'er. Er zeigt die Art und Weise wie Dr. Fabian Gyula sich seinerzeit an die Rekonstruktion dieser in Vergessenheit geratenen Kunst heranmachte. Meines Erachtens ein echtes Zeitdokument :), und eine Antwort auf die Frage ob man Sehne auch als trockenes Laminat aufkleben kann: http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305 .
Mehr dazu auch hier http://www.atarn.org/magyar/magyar_2/bow.htm.
Als Randnotiz: Es taucht im Abspann nicht auf aber könnte es sein das einer der Bogenschützen Jozsef Monus ist der heute mit Grozer Bögen Rekorde schießt?

Viele Grüße
Kevin
Jozsef Monus schießt seine Rekorde NICHT mehr mit Grozerbögen....

Gruß

Laszlo
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Feanor1307
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Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens

Beitrag von Feanor1307 »

Moin Moin,

und mit wessen Bögen schießt er jetzt und vor allem warum :)?

Viele Grüße Kevin
Niemand versucht es herauszuholen, wenn er einmal weiß was in Ihm steckt!
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