Haselnuss-Problem

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Gummer
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Haselnuss-Problem

Beitrag von Gummer »

Moin Gemeinde,
vor ca. 3 Wochen habe ich eine Haselnuss gefällt. Die Abmessungen des Stammes waren oval 6 x 7 cm. Ich machte mich also daran ihm die Rinde zu Klauen und ihn auf Grundform zu bringen. Die WA machte ich dabei auf 5 x 4 cm (wegnehmen kann man ja immer). Alles war in bester ordnung, keine Äste, keine Drehung nitchts. Also Holzleim auf die enden und ab mit dem Ding auf den Heuboden.
Gestern fing ich an das teil auf endmass zu bringen, die WA sollten 4 x 2,5 cm werden, dabei Offenbarte sich mir folgende, fiese Tatsache.
Im oberen WA hatte sich doch tatsächlich, über nacht, ein Ast eingeschlichen >:( Das A....stloch ist etwa 20 cm vom Griff entfernt und läuft seitlich aus. Auf dem Rücken ist nichts zu sehen, nicht mal eine Beule.
Nun meine Bescheidene Frage soll ich weitermachen oder lieber gleich zu Brennholz verarbeiten??
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Firestormmd
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Firestormmd »

Ich würde weitermachen. Vielleicht fällt der Ast später komplett weg.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx
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Palmstroem
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Palmstroem »

Kurze Fragen:
Ist der Rohling schon überall auf Sollbreite 4cm?
Für mich sieht es momentan nicht aus, als wenn Du bis zum Markkanal vorgedrungen bist?
Bis dahin solltest Du den Rohling zunächst einmal abarbeiten, bevor ein Urteil möglich ist.
Zeig mal die Rückenansicht an der astigen Stelle. Du hast am Rücken hoffentlich nichts außer dem Kambium entfernt?

Palmström
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Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
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Gummer
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Gummer »

Der Markkanal ist schon weg, die fertige Breite von 4 cm ist auch schon erreicht. Der Ast kam als ich ihn dünner geschnitzt habe.
Auf dem Rücken wurde nur die rinde entfernt. Fotos vom Rücken folgen.
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Wilfrid (✝)
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Wilfrid (✝) »

der Ast in der Mitte stört garnicht, so er nicht auf den Rücken durchgeht , und auch der seitliche ist so schlimm nicht. Einfach mit etwas Leim und dem Schmirgelgut verfüllen, und gut. Druck hlten Äste wie dieser ja aus, nur keinen Zug
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Palmstroem
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Palmstroem »

Ok, obwohl ich nicht daran glaube, dass der Ast verschwindet, bin ich mit Firestormmd einer Meinung: Weitermachen.
Als, zugegeben nicht die beste, Option hättest Du noch, den Bogen insgesamt schmaler zu machen und dabei dem Faserverlauf um das Astloch zu folgen. In der Hoffnung, dass die Zugabe an Material reicht, die Biegung aufzunehmen.

Wenn das Astloch bei der weiteren Bearbeitung im Durchmesser kleiner wird, könntest Du auch probieren, den Ast vorsichtig auszudremeln und das entstehende Loch mit einer Epoxy-Holzspäne- oder Epoxy-Glasfasermischung zu "plombieren".
Aber da Du Dich im Hauptbiegebereich befindest, wird diese Reparatur auf eine harte Probe gestellt werden. Möglicherweise hast Du nicht Dein ganzes Leben lang Freude am Bogen (hat man aber mit dem ersten eh selten... :D )

Palmström
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Gummer
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Gummer »

Ok hier erst mal noch ein paar fotos vom Rücken (wenn auch nicht grade scharf)
Wenn man die Fotos ansieht fällt auf das der WA recht ungleichmässig wird, Links hat er etwa 8-9 mm, Rechts 15-18 mm.
Der Ast kommt auf der Dünneren Seite raus.
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und von der Seite
und von der Seite
Die stelle mit dem Ast
Die stelle mit dem Ast
PICT0014.JPG
Komplett
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SchmidBogen
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von SchmidBogen »

Bitte schau, dass du ein absollut scharfes Foto von der Rücken-Ast Stelle kriegst, damit wir sehen können ob Du genug Holz dran gelassen hast.
Ansonsten Flachs drauf mit Ponal Blau oder Eule Endfest und dann einfach weiterbauen und keine Hohen Pfundansprüche, also unter 40 Pfund. :)


Gruss Rainer
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Gummer
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von Gummer »

SirNicholas hat geschrieben: Ansonsten Flachs drauf mit Ponal Blau oder Eule Endfest und dann einfach weiterbauen und keine Hohen Pfundansprüche, also unter 40 Pfund. :)


Gruss Rainer
40 lbs ????????? ??? ich bin froh wenn ich mit meinem Rücken 30 schaffe. ;D Also daran wird es definitiv nicht scheitern.
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SchmidBogen
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von SchmidBogen »

Astlöcher/Astbuckel und durchtrennte Astknubbelchen sind und waren schon seit je her in den meisten Fällen aller Brüche verantwortlich gewesen, weil sich da ein Span abhob oder gar ein Jahrring loslöste und somit den Bogenrücken zerrissen hatte.
Es gab hier im Forum auch schon ein Bogen vor nicht langer Zeit, war eine Eberesche, die hat sich auch wegen einem Astloch verabschiedet.

Aber so wie sichs bis jetzt erahnen lässt bei deinem Astbuckel, hats da Hicke/Schnitte drinn und sieht sehr Grobbehandelt aus.

Wäre Dir dennoch dankbar um ein absolut scharfes Foto so nah wie Möglich von dieser Aststelle.
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zwirn
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Re: Hasselnuss Problem

Beitrag von zwirn »

Sieh es mal so, egal ob oder wann er bricht, alles was du jetzt lernst braucht der nächste Bogen nicht mehr zu erdulden.
Du wirst zu Beginn und später eh mehr Probleme mit dem Tillern haben.

Im Übrigen vermute ich, dass das Astloch nicht so problematisch ist. Wenn du Sorge hast, lass die Stelle etwas steifer.

Wie dick ist der Wurfarm an der Stelle mit dem Astloch?

LG Zwirn

Ach ja, leg dir mal 5 Hasel auf Halde.
Zuletzt geändert von zwirn am 17.10.2014, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.
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Benedikt
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Re: Haselnuss-Problem

Beitrag von Benedikt »

Nunja, ich hab ja auch schon so einiges gehaselt.....
Lass ie Stelle mit dem Ast etwas steifer, dann hält das ;)
Gruß
Benedikt
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