Handwerkliche Tips&Tricks

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
carpenter
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Handwerkliche Tips&Tricks

Beitrag von carpenter »

Ich möchte mal ein Thema erstellen in dem handwerkliche Tips&Tricks veröffentlich werden können, die anderen vielleicht auch helfen können.

Ich mach auch den Anfang:
Wenn man unregelmäßige Körper (Messergriffe, Horn, etc.) so durchbohren möchte, das das Bohrloch auch auf beiden Seiten genau an der Stelle liegt wo es geplant ist, dann:
Bohre man an beiden Seiten dein Ein- bzw. Austrittspunkt mit einem kleine Bohrer (oder Zentrumsbohrer) an. Jetzt befestigt man ein Holzrest mit einem spitzen holzdübel (Pfeilrest) so unter der Ständerbohrmaschine, das der Bohrer genau auf der Spitze des Dübels ausläuft. Jetzt kann man das Bauteil so auf der Dübelspitze unten plazieren, das man am anderen Ende oben den eigentlichen Bohrer ansetzt und bohrt. Geht natürlich nur mit der Ständerbohrmaschine.
Carpenter
Azmodhan
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Beitrag von Azmodhan »

Hier mein Tipp nach getaner Arbeit:

Jeder kennt es, man arbeitet mit Nadelgehölz und hinterher stellt man fest daß man sich trotz grösster Achtsamkeit mal wieder die Finger mit Harz versaut hat.
Meistens versucht man dann mit irgendeinem Scheuerreiniger die oberste Hautschicht abzulösen.
Es geht auch schonender und viel einfacher mit etwas das in fast jedem Haushalt immer vorrätig ist:
Ein Stückchen Butter, gut in den Handflächen verteilen und einmassieren. Danach unter warmem Wasser mit etwas Seife abspülen, fertich...
Harz weg!

Gruß, Azmo.
>>>TrueMetalWarrior<<<
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Ravenheart
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Ein paar gleich...

Beitrag von Ravenheart »

(Klasse Thread, gute Idee!)

Epoxi von den Fingern bekommen:
So lange es noch frisch ist, ganz leicht mit Pinselreiniger.

Kleine Holz- oder Hornstücke plan Hobeln:
Zwischen 2 größere Leisten oder Bretter einspannen, und diese mithobeln.

Beschädigte Nocken(-reste) entfernen:
Mit Heißluftpistole bis zum Weichwerden erhitzen, und schnell mit Lappen greifen und abdrehen.

Federkiel für Wicklung vorne flach machen,
wenn die Feder schon aufgeklebt ist:
Gummi-Schleifscheibe in der Dremel. Rechtwinkligen Rand vorher auf Sandpapier abrunden.

Rabe
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Markus
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Super Idee!

Beitrag von Markus »

Gute Idee!
Eine Bitte an alle: Diskussionen über Sinn oder Unsinn einiger Tips ggf. an anderer Stelle führen und dann hier die Korrekturen einarbeiten. So wird dieser thread wirklich zum Sammelsurium an Tipps & Tricks und "verkommt" nicht zum Diskussionshread.
Danke und weiter so!!

Markus
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Mongol
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Schöne Nähte bei Lederarbeiten

Beitrag von Mongol »

... bekommt man, wenn man die Löcher mit einer Schwertahle vorsticht; und zwar derart, daß der Stich so ca. im 45 Grad Winkel zum Nahtverlauf ist. Beim Nähen dann immer darauf achten, daß der obere bzw. untere Faden immer im richtigen Eck des Einstichsloch liegt. (Tipp zum leichteren Nähen: die Löcher leicht mit einer Rundahle weiten - die ziehen sich dann später wieder in Form)
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

@Azmo
geht auch mit Margarine ;-)

Sicherung von Wicklungen:
Manche wicklungen sind nicht so fest, wie man möchte, oder der untergrund ist sehr glatt.
Da hilft dann nachträglich Sekundenkleber drauf und mit einem Stück Zeitungspapier den Überstand wegwischen oder verteilen.

(War nicht gerade die neueste Erkenntnis- aber mir viel nichts besseres ein ...)
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur
Taurus
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Federformen schneiden

Beitrag von Taurus »

Einfach gewünschte Federform auf Pappe aufzeichnen, ausschneiden und auf die Granen legen. Mit einem Rollmesser(oder wie auch immer es heißt) an der Pappe entlang rollen, fertig! Geht auch super bei ausgefallenen Formen.

Federn kleben:
Statt Klebstoff, einfach doppelseitiges Teppichklebeband verwenden. Mit Cutter in dünne Streifen schneiden, auf Federkiel aufkleben, obere Schutzfolie abziehen und an Schaft kleben. Klebt schneller als Sekundenkleber und hält ewig!

Hilfreich? oder alter Hut
Es gibt kein "NORMALES" Leben! Es gibt nur das Leben!
Bogi
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Beitrag von Bogi »

Zum Federkleben nehme ich das "Fletching Tape" von Bohning. Teuer, aber ist das beste, was ich bisher ausprobiert habe. Selbst das versetzen der Federn ist nach einem Nockschuß kein Problem, ein Cuttermesser, oder eine Rasierklinge läßt sich wunderbar zwischen Schaft und Feder durchziehen, Reste einfach mit dem Daumen wegrubbeln.

Für handgesägte Nocks benutze ich eine Kachelsäge aus dem Baumarkt. Hat annähernd Sehnenstärke und braucht nur noch mit einer Schlüsselfeile nachgearbeitet werden. Eignet sich auch hervorragend zum Sehnennock im Bogen sägen.
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Haftung und Bruchfestigkeit konisch gebohrter Spitzen erhöhen:

Beim Anspitzen den Konus etwas (ca. 2 - 3 mm) KÜRZER machen, als erforderlich. Dann den Schaft auf eine harte, glatte Unterlage legen, und mit einer feinen Flachfeile unter Druck den Konus und den Übergangsbereich rollend VERDICHTEN. (Hat man übertrieben, Konus einfach noch etwas kürzen.)
Das bringt 2 Vorteile:
1. Die Oberfläche bekommt ein Muster, was die Haftung erhöht.
2. Die äußeren Fasern des Schaftes sind nicht am Übergang abgeschnitten, sondern laufen ein Stück in die Spitze hinein!

Rabe

(Außerdem sieht der glatte, gerundete Übergang besser aus!)
fenrir

noch einer

Beitrag von fenrir »

vorm Spitzenankleben in den Konus des Schaftes eine feine Rille einfeilen, damit hat in der Spitze eingeschlossene Luft beim Anpressen derselben nen "Fluchtweg"...

Heiko
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Federn befestigen

Beitrag von Archiv »

Wie könnte es anders sein, von mir ein Tip zum Befestigen von Federn:
Solltet Ihr also dem Weißkopfseeadler in der Falknerei erfolgreich eine Feder ausgerupft haben und wollt diese nun z.B. an Euren Köcher hängen geht das wie folgt besonders gut:
mit einem scharfen Messer oder einer Nagelscheere in den Kiel der Feder ein Langloch einschneiden, so daß an der Federspitze und vor der Fahne noch etwas vom vollständigen Kiel erhalten bleibt, das Loch sollte ca den halben Kieldurchmesser entfernen, dann evtl vorhandenes Material aus dem Kiel herauskratzen und nun die Kielspitze in die entstandene Öffnung am Fahnenansatz drücken, dazu also den Kiel an der nun dünnen Stelle biegen und nach hinten umklappen. So entsteht eine Öse, durch die Ihr eine Schnur oder ähnliches ziehen könnt. Als Sicherung sollte der Kiel von der Fahne bis zur Öse umwickelt werden. Puh, ich hoffe das kapiert man (frau natürlich auch).
Viel Spaß benzi
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Verhindern des Fadendurchrauschens bei Ledernähereien

Beitrag von Mongol »

Wahrscheinlich für viele schon ein alter Hut: Wenn ich mittels Handnäherei (also auch ohne Verwendung von Nähahlen) Lederteile miteinander verbinden will, kann ich das Rausrauschen des gewachsten/gepichten Fadens durch das Nadelöhr dadurch verhindern, indem ich 1-2 mal durch den Faden selbst steche. Der Abstand zum Fadenende sollte so ca. 3-5 cm sein.
Wenn ich das gemacht habe, sollte ich die Durchstichsstellen noch mal extra wachsen/pichen, damit der Faden sich unter der Belastung beim Nähen nicht unnötig weiter aufdreht.
Damit kann ich nun munter drauflosnähen und brauch mir über das Rausrutschen des Fadens eigentlich keine Gedanken mehr machen. Am Schluß wird das einfach abgeschnitten und gut ist's.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
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Beitrag von carpenter »

Gewebeband hinten auf Schleifpapier geklebt läßt dieses länger an einem Stück. Besonders beim Schleifen von Bogen-Griffen bzw. Messergriffe.
Carpenter
Archiv
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So nu will ich auch mal

Beitrag von Archiv »

Ich habe lange gebraucht um auf diese schöne kostengünstige und einfache Lösung zu kommen.
An all diejenige die mit Knochen,Haut,Hasen,Hausenblasenleim arbeiten.
Habt ihr euch nicht auch schon überlegt wie ihr das Zeuch am besten und schonensten warm bekommt und warm haltet.
Natürlich gibt es da die tollen Leimkocher, aber wer kann und will sch so ein Gerät leisten. Ich zumindest nicht, weil das preis-leistungs Verhältniss nicht so wirklich stimmt.
Ich habs erst so in einem Wasserbad erwärmt ( geht ganz gut). Danach dann mit einem sog. Milchtopf ( doppelwandiger Topf mit Wasserfüllung), das ging schon viel besser. Aber diese Töpfe sind recht groß und man braucht immer noch eine Herdplatte. Tippy hats ja am Hintern gemerkt :D
Dan bin ich durch Zufall auf die nächste und letzte Idee gekommen. Ein Babykostwärmer, der kostet im gegensatz zu einem Leimkocher nur ein Bruchteil dessen und erfüllt aber eigendlich die gleichen Eigenschaften.Ich habemeinen bei Ebay ersteigert für sage und schreibe 1,50 Euro plus Porto und es funktioniert sehr sehr gut.Ein leeres Babykostfläschen in dem ich den Leim ansetze, Wasser bis zur Markierung in den Flaschenwärmer füllen, Gläschen rein und die Temperatur auf Flasche stellen ( bei meinem gibts da zwei einstellungen-Fläschen und Gläschen).In der Fläschen Einstellung regelt das Gerät bei ca. 60°C ab und hält die Temperatur. Und das ist genau die Temperatur die man bei den Leimen gebraucht und man kann ohne viel Aufwand immer nur kleine Portiönchen in arbeit haben.
Moonshadow
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Klebeband / Noch mal Butter ...

Beitrag von Moonshadow »

Bei nicht wenigen Klebebandsorten verbleibt ein sehr unschöner und unerwünschter klebriger Rest, wenn man es nach einiger Zeit wieder entfernt. Um das Ekelzeugs wieder los zu werden, genügt es bei einigen Sorten mit Spiritus nachzuhelfen oder einfach ein wenig mit den Fingern zu rubbeln. Bei fielen Sorten hilft das aber nicht sonderlich ...

... man nehme Butter oder Magerine, bestreiche die Stelle gut und lasse es ca. 10 Minuten einwirken. Dann mit einem zusammengefalteten Küchenkrepp kräftig abreiben. Notfalls Vorgang wiederholen, wenn beim ersten Versuch nicht alles runter ist. Ist der Klebkram weg, die Reste von Butter / Magerine mit Seifenlauge / Spiritus entfernen (je nach Material). Dummerweise funzt das bei Holz nicht so gut. man bekonnt zwar den Kleber runter, aber das Fett nicht mehr aus dem Holz.
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.
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