Eschen Stämchen, spalten oder sägen

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

Bild
Thumb

Die Verhältnisse sind schwer zu beschreiben:
Aus dem Markmeristem entwickelt sich
das zentrale Mark. Im Zentrum entsteht ein
Kanal (Markhöhle), dessen Zellen zur Peripherie hin etwas kleiner sind (Markscheide) .
Aus den ringförmig angeordneten Zellen des Prokambiums differenzieren sich vorwiegend
durch Längsteilung langgestreckte Zellen mit geringem Querschnitt des Protophloems und -
xylems. Die kambiumartigen Zellen liegen zwischen den anfangs bündelartigen Strängen des
Phloems und Xylems (offenes Leitbündel), erst danach schließen sie sich rund zu einem
Zylindermantel. Dieser umschließt das Mark, er selbst ist von einem Sklerenchymring
umgeben. Dieser der Leitung von wäßrigen Lösungen dienende Komplex ist der
Zentralzylinder. Mit Beginn der Tätigkeit des Kambiums ist der Primärzustand beendet.

Mit anderen Worten: Der Markkanal wird noch oben verlängert, der 1. Jahresring nicht.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

@Snake-jo: Super, danke! Ich hatte mit den Farben auch nur die SCHICHTEN darstellen wollen, nicht die Jahre; aber um es ganz präzise zu machen: so einverstanden?:
Baumwuchs2.jpg
Rabe
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Rado
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Beitrag von Rado »

Wie wärs mit von einer Seite Anfangen(ich spalte auch von oben)und wenn man pech hat und der Spalt raus zu laufen droht, von unten spalten.Wenn der Spalt von unten eben falls raus zu laufen droht, den Rest zwischen oben und unten mit breiten Stemmeisen und flachen, scharfen Keilen aufhacken.
So hab ich mal ein 11cm dickes Ulmenstämmchen spalten müssen.
Donizetti
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Beitrag von Donizetti »

Dank snake-Jo endlich Klarheit :-)

Danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Oben sind nicht (!) ebensoviele Jahresringe wie unten, und der anal ist ein Stabilisator.
Man stelle sich vor, der Kanal für die Versorgung der Blätter (oder Nadeln) wäre 400 Jahre alt ;-)

Warum von oben nach uten spalten "lichter" ist liegt ebenfalls an der Tatsache, dass ein Spalbeil (und keil) nur eine bestimmte Kraft überträgt. Auf der schmaleren Seite aber weniger Fasern Kontakt haben (sind ja weniger und jüngere(!) Ringe) als unten.
Von oben ist die Gefahr eines "auslaufens" geringer, da der Spalt dem Kanal folgt. Von unten werden aber viele Schichten angespaltet, so dass die größere Kraft gewinnt. (an bedenke Windverhältnisse am Standort)

Wer einmal versucht hat einen Ast von unten oder von ben vom Stamm mit dem Beil zu trennen lernt ein wenig aus der Physik. Ein Beil spaltet und benötigt Gegenkraft. Von oben wird es immer einfacher sein. es hat die Fasern gegen den Schlag und damit spaltet er sofort.

Grüße

der olle Waldbesen ;-)
Nicht zielen, dann triffst Du!

Aber nicht ich :-)

Itaker - oder der mit dem Specht tanzt!
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