Damast Bowie vom Flohmarkt

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Bogensport Bernhard
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Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Bogensport Bernhard »

Hallo,

ich habe heute am Flohmarkt ein Damast Bowie Messer gefunden. Der Verkäufer wusste nicht recht, was er da hatte. Ich kenn mich auch nicht aus. Aber da wir einen guten Preis ausgehandelt haben, hab ich das gute Stück nach Hause mitgenommen.

Das Messer hat eine Gesamtlänge von ca. 35cm. Der Griff ist aus Horn und einem braunen, stark gemasertem und grob porigem Holz. Der Klingenrücken misst an der dicksten Stelle etwa 6mm. Die Messerscheide ist aus recht ordentlichem dickem Leder, schön punziert und auch ganz gut vernäht.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich da ein gutes Messer oder nur billigen China-Schrott gekauft habe? An welchen Merkmalen könnte ich das erkennen?

Ich habe ein paar Bilder angehängt, Detailbilder kann ich gerne nachreichen.

Lieben Gruß,
Bernhard
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Bogensport Bernhard
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Bogensport Bernhard »

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Haitha
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Haitha »

Sieht für mich zu gut gearbeitet aus für "Schrott".
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skinwalker
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von skinwalker »

Hallo,
kenne diese Messer und habe mir mal aus Interesse eins für 35,00 Euronen in der Bucht geschossen ...
Wie Du sicher vermutest,lebt es nicht mehr ... die Klinge ist irgendwann an der Schneide wie Blech auseinandergerissen !
Bilder kann ich noch liefern ... falls ich es nicht entsorgt habe ;)

Hier der gleiche Schrott

Gruß
skin
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Holzbieger »

Hallo

schwer zu sagen, die Klinge kann überall auf der Welt gemacht sein.

Auf den ersten Blick sieht der Griff recht sauber verarbeitet aus. Ich meine jedoch am Übergang Klinge zu Parier Spalte zu sehen, sowie von Griff zu Parier Lötpunkte. Mach hier doch mal zwei Detailaufnahmen. (Dies ist für mich ein Kriterium wie gut der Messermacher arbeitet.)
Da filework ist recht grob passt aber zum Messer. Ist das an der letzten "Kerbe" ein Riss? Falls ja wäre dies nicht gut.
Die Scheide sieht vernünftig aus. Wie dick ist das Leder? Ist es Leder?

Die Klinge ist "normaler" rostender Damast. Das wichtigste an der Klinge, die korrekte Wärmebehandlung (dies entscheidet ob das Messer gut ist) kann man auf den Bildern leider nicht sehen.
Ich habe für Skinnwalker mal ein Bowie aufgehübscht. Da war die Klinge nicht mal gehärtet
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 75#p344575
Mach mal einen Glasritztest.
Falls die Klinge hart ist, mach das Messer sauber, entroste es und ätze die Klinge u.U nach, und nachschärfen nicht vergessen. Falls Die Klinge weich ist und sich der Riss bestätigt, häng es an die Wand (oder wirf es weg).

Gruß
Roland
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Ravenheart »

Bogensport Bernhard hat geschrieben:Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich da ein gutes Messer oder nur billigen China-Schrott gekauft habe?
Indien*! Die kommen aus Indien und kosten so um die 20 Eusen.
Immerhin echter Damast, aber kein Vergleich zu den japanischen Originalen.
Ein gebrauchsfähiges Messer, ohne Frage, aber eher zur Salaternte als zum Schneiden.

Ganz typisch für diese Messer ist die völlig überdimensionierte Dicke der Klinge - die aber hier nötig ist, damit der Stahl - Härte dürfte max. Anfang 50er liegen - nicht verbiegt.

Guckst Du auch:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 17&t=12621

Rabe

*oder auch Pakistan
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Holzbieger
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Re: Damast Bowie vom Flohmarkt

Beitrag von Holzbieger »

Ravenheart hat geschrieben: Ganz typisch für diese Messer ist die völlig überdimensionierte Dicke der Klinge - die aber hier nötig ist, damit der Stahl - Härte dürfte max. Anfang 50er liegen - nicht verbiegt.
Diese Aussage ist so nicht richtig. Es gilt eher:
Sehr hart bis hart = Klinge bricht
Kling weich = Klinge verbiegt sich

Das war ja der Eiertanz mit dem vor allem Schwertschmiede zu kämpfen hatten, eine harte, schnittige Klinge zu bekommen die nicht beim ersten Schlag bricht.
Die Lösungsansätze der Schmiede waren weltweit durchaus unterschiedlich.
Die Kelten, Wickinger, Araber hatten in unterschiedlichen Zeiträumen den Ansatz als Damaststahl (ob der Name jetzt Damast, Wurmbunt etc. ist, ist egal)
Die Japaner entwickelten Verbundstähle mit einem weichen Kern und einem harten Mantel.
Die Zielsetzung ist die gleiche. Ein weicher flexibler Anteil der den Bruch verhindert und ein harter Anteil für die Schärfe.
(Das ist natürlich jetzt alles sehr vereinfacht dargestellt)

Dass diese Klingen aus Pakistan/Indien kommen, jep sehr wahrscheinlich. Die sind aber so dick und weich weil:
a) die Schmide es nicht besser können
b) eine dünne Klinge herzustellen mehr Zeit kostet und auch dort ist Zeit Geld
c) wenn die Klinge bricht ist der Kunde sofort angepisst, ist die Klinge verbogen hat man immer noch eine Messer. Es ist zwar krumm und u.U stumpf, aber ein Messer.

Diese Klingen müssen nicht zwangsweise schlecht sein, das hängt aber nicht nur von den verwendeten Stählen sondern auch von der Wärmebehandlung ab.

Gruß
Roland
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