Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Hallo Gemeinde,
obwohl schon am Freitag, 02.01.2015 auf Erntetour, komme ich erst heute dazu, die Staves zu zeigen. Ich habe schon lange nach einem richtig ausgefallenen Stave gesucht und bin leider nicht fündig geworden. Da ich weiß, dass in Schwesterchens Gartengrundstück inkl. Wald sehr schöne Holunder wachsen, bin ich bei Tiefschnee mit Schlitten und Tochter dorthin gewandert.
Es sind jetzt keine schwierigen Staves darunter, aber immerhin sind es 4 Stück geworden, alle aus einem Busch (und einiges ist noch da, aber die werden bei besserem Wetter erlegt ). Die Staves sind zwischen 1,65 m und 180 cm lang und am dickeren Ende zwischen 4cm und 6 cm dick. Könnte schon mehr sein, aber ich denke, es können brauchbare Bögen werden.
Wahrscheinlich muss ich bei den Dünneren jeweils den Griff aufbauen mit Eibe oder ähnlich dunklem, mal schauen. Ich werde sicher nicht alle im Rahmen des Turniers fertigmachen, hier maximal zwei. Den Dicksten muss ich wegen nem Ast noch kürzen, das wird vielleicht mal ein Bogen mit geflippten Enden, das muss ich mir aber noch überlegen.
Doch hier nun die "Erntebilder":
Gruß
Gerd
obwohl schon am Freitag, 02.01.2015 auf Erntetour, komme ich erst heute dazu, die Staves zu zeigen. Ich habe schon lange nach einem richtig ausgefallenen Stave gesucht und bin leider nicht fündig geworden. Da ich weiß, dass in Schwesterchens Gartengrundstück inkl. Wald sehr schöne Holunder wachsen, bin ich bei Tiefschnee mit Schlitten und Tochter dorthin gewandert.
Es sind jetzt keine schwierigen Staves darunter, aber immerhin sind es 4 Stück geworden, alle aus einem Busch (und einiges ist noch da, aber die werden bei besserem Wetter erlegt ). Die Staves sind zwischen 1,65 m und 180 cm lang und am dickeren Ende zwischen 4cm und 6 cm dick. Könnte schon mehr sein, aber ich denke, es können brauchbare Bögen werden.
Wahrscheinlich muss ich bei den Dünneren jeweils den Griff aufbauen mit Eibe oder ähnlich dunklem, mal schauen. Ich werde sicher nicht alle im Rahmen des Turniers fertigmachen, hier maximal zwei. Den Dicksten muss ich wegen nem Ast noch kürzen, das wird vielleicht mal ein Bogen mit geflippten Enden, das muss ich mir aber noch überlegen.
Doch hier nun die "Erntebilder":
Gruß
Gerd
- Dateianhänge
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
So, gestern habe ich die Hollers weiterbearbeitet.
Zunächst habe ich einen dünneren Stave mit Holler-1 getauft und die Rinde mit der stumpfen Seite einer Spachtel entfernt.
Man sollte nur daran denken, dass eine alte, benutzte Spachtel an der Vorderseite extrem scharf ist. Ich wusste das leider nicht und habe mich in den Finger geschnitten, was man auf den Bildern erkennen kann. Holler-1 hat 4 cm Durchmesser an der dickeren Seite, am anderen Ende sind es nur 3 cm. Ich denke, für nen 30-Pfünder reicht es schon noch.
Anschließend wurde die Rohform des Bogens ausgearbeitet. Der Griffbereich wurde mit 10 cm festgelegt und die Wurfarme bis zum Markkanal heruntergemessert.
Man kann sehen, dass der Sehnenverlauf kein Problem sein wird, der Stave ist schön gerade.
Allerdings hat ein Wurfarm einen mächtigen Seitenast, dieser könnte noch Probleme machen.
Gruß
Gerd
Zunächst habe ich einen dünneren Stave mit Holler-1 getauft und die Rinde mit der stumpfen Seite einer Spachtel entfernt.
Man sollte nur daran denken, dass eine alte, benutzte Spachtel an der Vorderseite extrem scharf ist. Ich wusste das leider nicht und habe mich in den Finger geschnitten, was man auf den Bildern erkennen kann. Holler-1 hat 4 cm Durchmesser an der dickeren Seite, am anderen Ende sind es nur 3 cm. Ich denke, für nen 30-Pfünder reicht es schon noch.
Anschließend wurde die Rohform des Bogens ausgearbeitet. Der Griffbereich wurde mit 10 cm festgelegt und die Wurfarme bis zum Markkanal heruntergemessert.
Man kann sehen, dass der Sehnenverlauf kein Problem sein wird, der Stave ist schön gerade.
Allerdings hat ein Wurfarm einen mächtigen Seitenast, dieser könnte noch Probleme machen.
Gruß
Gerd
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 04.01.2015, 20:53, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Weiter gings mit Holler-2. Er ist ähnlich dünn wie Holler-1, knapp 4 cm. Auch hier der Griffbereich mit 10 cm festgelegt und die Wurfarme bis zum Markkanal heruntergeschnitzt.
Auch die Sehnenlage passt, alles schön gerade.
Bei beide Staves habe ich den Griff bis zum Markkanal eingesägt und die Enden mit Holzleim versiegelt.
bis hierher verwendetes Werkzeug: Ziehmesser und Fuchsschanz
Gruß
Gerd
Auch die Sehnenlage passt, alles schön gerade.
Bei beide Staves habe ich den Griff bis zum Markkanal eingesägt und die Enden mit Holzleim versiegelt.
bis hierher verwendetes Werkzeug: Ziehmesser und Fuchsschanz
Gruß
Gerd
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- bogenfreund
- Jr. Member
- Beiträge: 85
- Registriert: 19.01.2011, 15:25
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Das Holz nennt sich Blutholler . Gute Schnittheilung!
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Danke, aber es sieht schlimmer aus, als es war. Ist bald wieder heil
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Heute Abend waren nun Holler Nr. 3 und 4 fällig.
Zunächst mal zu Holler 3:
Damit nicht wieder Blut fließt, habe ich das Entrinden mit der Spachtel nur unter Schutz dicker Arbeitshandschuhe durchgeführt. Und alles blieb heil.
Der Stave hatte an einem Wurfarm zwei mächtige Äste, die allerdings beim groben Zurechtmessern( weil bauchseitig) komplett rausgefallen sind. Die Äste waren fürs Ziehmesser etwas zu heftig. Um nichts kaputt zu machen, habe ich die Äste mit dem E-Hobel platt gemacht.
Hier das ganze in der Gesamtansicht.
Nachdem der Griff eingezeichnet war und die Wurfarme bis auf den Markkanal heruntergearbeitet waren, sah das Ganze so aus. Der zukünftige Rücken hat keine gefährlichen Nodien.
Ursprünglich habe ich gedacht, dass der Stave zu kurz wird, da ich ihn um ca. 15 cm kürzen musste. Grund war ein Monsterast, der den zukünftigen Rücken verunstaltet hätte. Nach genauem Hinschauen bleiben mir jedoch 1,70 m, und somit wird der 28er-Auszug kein Problem werden. Der Stave hat an der dickeren Seite 6 cm Durchmesser. Er darf jetzt in meiner Werkstatt (Garage, so ca. 5 Grad plus) noch ein paar Tage trocknen. Ende der Woche mache ich ihn schlanker und dann darf er in den Hausflur.
Zunächst mal zu Holler 3:
Damit nicht wieder Blut fließt, habe ich das Entrinden mit der Spachtel nur unter Schutz dicker Arbeitshandschuhe durchgeführt. Und alles blieb heil.
Der Stave hatte an einem Wurfarm zwei mächtige Äste, die allerdings beim groben Zurechtmessern( weil bauchseitig) komplett rausgefallen sind. Die Äste waren fürs Ziehmesser etwas zu heftig. Um nichts kaputt zu machen, habe ich die Äste mit dem E-Hobel platt gemacht.
Hier das ganze in der Gesamtansicht.
Nachdem der Griff eingezeichnet war und die Wurfarme bis auf den Markkanal heruntergearbeitet waren, sah das Ganze so aus. Der zukünftige Rücken hat keine gefährlichen Nodien.
Ursprünglich habe ich gedacht, dass der Stave zu kurz wird, da ich ihn um ca. 15 cm kürzen musste. Grund war ein Monsterast, der den zukünftigen Rücken verunstaltet hätte. Nach genauem Hinschauen bleiben mir jedoch 1,70 m, und somit wird der 28er-Auszug kein Problem werden. Der Stave hat an der dickeren Seite 6 cm Durchmesser. Er darf jetzt in meiner Werkstatt (Garage, so ca. 5 Grad plus) noch ein paar Tage trocknen. Ende der Woche mache ich ihn schlanker und dann darf er in den Hausflur.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Abschließend nun noch Holler 4:
Auch dieser Stave sieht von weitem gut aus, wenn nur nicht der dicke Ast bei knapp 1,60 m wäre.
Ich habe also den Stave gekürzt und 1,55 m blieben übrig. Anschließend den Griff festgelegt und die Wurfarme bis zum Markkanal heruntergearbeitet. 1,55m ist ja nun etwas kurz. Mal schauen, ob ich hier die Enden flippe und nen kurzen, knackigen Bogen versuche. Der Rücken hat keine Problemstellen, es könnte klappen.
An der dickeren Seite hat der Stave einen Durchmesser von 4,5 cm, das reicht.
Auch Holler 4 darf noch ein paar Tage in meiner kühlen Werkstatt bleiben.
Holler 1 und Holler 2 sind ja schon ein paar Tage nackich und durften heute in unseren Hausflur bei ca. 15 Grad.
Im Moment geht meine Tendenz für das Sap-Turnier zu Holler 3 und Holler 4, da die zwei einfach etwas dicker sind.
Aber endgültig festgelegt habe ich mich noch nicht. Mal schauen, wie ich Ende der Woche darüber denke.
Verwendete Werkzeuge: Spachtel, teilweise Handschuhe , Ziehmesser, Elektrohobel, Fuchsschwanz zum Einsägen des Griffbereichs.
Für heute ists genug, viel Erfolg an alle Mitstreiter und bis die Tage wieder.
Gruß
Gerd
Auch dieser Stave sieht von weitem gut aus, wenn nur nicht der dicke Ast bei knapp 1,60 m wäre.
Ich habe also den Stave gekürzt und 1,55 m blieben übrig. Anschließend den Griff festgelegt und die Wurfarme bis zum Markkanal heruntergearbeitet. 1,55m ist ja nun etwas kurz. Mal schauen, ob ich hier die Enden flippe und nen kurzen, knackigen Bogen versuche. Der Rücken hat keine Problemstellen, es könnte klappen.
An der dickeren Seite hat der Stave einen Durchmesser von 4,5 cm, das reicht.
Auch Holler 4 darf noch ein paar Tage in meiner kühlen Werkstatt bleiben.
Holler 1 und Holler 2 sind ja schon ein paar Tage nackich und durften heute in unseren Hausflur bei ca. 15 Grad.
Im Moment geht meine Tendenz für das Sap-Turnier zu Holler 3 und Holler 4, da die zwei einfach etwas dicker sind.
Aber endgültig festgelegt habe ich mich noch nicht. Mal schauen, wie ich Ende der Woche darüber denke.
Verwendete Werkzeuge: Spachtel, teilweise Handschuhe , Ziehmesser, Elektrohobel, Fuchsschwanz zum Einsägen des Griffbereichs.
Für heute ists genug, viel Erfolg an alle Mitstreiter und bis die Tage wieder.
Gruß
Gerd
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
So,
die letzten Tage war ich auch fleißig und habe weitergemacht. Am letzten WE waren die zwei dünnen Saplinge Holler 1 und 2 soweit trocken. Ich wollte im Turnier ja eigentlich nur 3+4 fertigstellen, aber die waren noch nicht trocken, als ich was machen wollte.
Ich habe dann zuerst mal Holler 2 geschnappt und mit dem war ich ganz schnell fertig. Ich habe ihn nämlich aus purer Dummheit selbst zerstört . Man sollte einfach daran denken, dass so dünne Holler wenig "Fleisch" haben und dass,wenn man so einen Stave in die Werkbank einspannt, der Markkanal wie ein Sollbruchstelle wirkt. Etwas zu stark eingespannt und das Ding war der Länge nach fast in zwei Teilen .
Aber ich hatte ja noch Holler 1:
Auch Holler 1 ist etwas unterernährt, 4 cm auf knapp 3 cm, da wird´s schwierig. Mit etwas Reflex lag er vor mir.
Auch die Sehnenlage war ok, beide Wurfarme am Ende etwas schief, aber gegenläufig und folglich die Sehne im Griff.
Damit mir bei Holler 1 nicht die gleiche Dummheit passiert wie bei Holler 2 habe ich den Griff, der sowieso zu dünn für einen starren Griff war, mit dem E-Hobel komplett platt gemacht. Mit nem aufgeklebten Griffstück konnte ich den Rohling wenigstens im Griff einspannen, ohne wieder was kaputt zu machen. Da ich bei meiner eigenen Quitte im Garten vor zwei Jahren nen Ast entfernt habe, habe ich daraus mit der Bandsäge ein Griffstück geschnitten.
So sieht der neue Griff dann nach grober Formgebung aus:
An einem Ende hatte der Stave einen gewaltigen Seitenast. Diesen habe ich entfernt, allerdings großzügig Holz stehen lassen.
die letzten Tage war ich auch fleißig und habe weitergemacht. Am letzten WE waren die zwei dünnen Saplinge Holler 1 und 2 soweit trocken. Ich wollte im Turnier ja eigentlich nur 3+4 fertigstellen, aber die waren noch nicht trocken, als ich was machen wollte.
Ich habe dann zuerst mal Holler 2 geschnappt und mit dem war ich ganz schnell fertig. Ich habe ihn nämlich aus purer Dummheit selbst zerstört . Man sollte einfach daran denken, dass so dünne Holler wenig "Fleisch" haben und dass,wenn man so einen Stave in die Werkbank einspannt, der Markkanal wie ein Sollbruchstelle wirkt. Etwas zu stark eingespannt und das Ding war der Länge nach fast in zwei Teilen .
Aber ich hatte ja noch Holler 1:
Auch Holler 1 ist etwas unterernährt, 4 cm auf knapp 3 cm, da wird´s schwierig. Mit etwas Reflex lag er vor mir.
Auch die Sehnenlage war ok, beide Wurfarme am Ende etwas schief, aber gegenläufig und folglich die Sehne im Griff.
Damit mir bei Holler 1 nicht die gleiche Dummheit passiert wie bei Holler 2 habe ich den Griff, der sowieso zu dünn für einen starren Griff war, mit dem E-Hobel komplett platt gemacht. Mit nem aufgeklebten Griffstück konnte ich den Rohling wenigstens im Griff einspannen, ohne wieder was kaputt zu machen. Da ich bei meiner eigenen Quitte im Garten vor zwei Jahren nen Ast entfernt habe, habe ich daraus mit der Bandsäge ein Griffstück geschnitten.
So sieht der neue Griff dann nach grober Formgebung aus:
An einem Ende hatte der Stave einen gewaltigen Seitenast. Diesen habe ich entfernt, allerdings großzügig Holz stehen lassen.
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 24.01.2015, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Weiter geht´s.
Mitte der Woche wurde getillert. Leider habe ich vom Tillervorgang keine Bilder. Ich denke, ich habs vergessen, weil mich der Stave extrem geärgert hat. Ich hatte den WA mit dem großen Seitenast als unteren Wurfarm vorgesehen und diesen deshalb drei Zentimeter kürzer als den(zunächst) oberen WA belassen.
Nach ungefähr halbem Auszug war die Biegung des bis dahin unteren Wurfarms allerdings deutlich stärker, einfach weil hier sehr wenig Holz vorhanden war. Also einfach umgepolt und den WA mit dem Seitenast zum oberen Wurfarm erkoren. Damit das Ganze einigermaßen brauchbar aussehen kann, habe ich den um 3 cm längeren WA um genau dieses Maß gekürzt, so dass der Bogen nun doch symmetrisch ist. Ich hoffe, Ihr könnt das Ganze nachvollziehen, ich verstehs selbst kaum.
Hier nun das Tillerbild. Ich bin nicht ganz zufrieden. Das Problem ist einfach der Seitenast, dessen Mitte ungefähr 15 cm vor der Nocke liegt. Ab da ne Biegung hätte den Bogen bestimmt zerstört, und deshalb ist die Biegung bis zum Ast etwas zu viel. Der rechte, untere Wurfarm hätte etwas mehr Biegung vertragen, aber ich wollte nicht noch mehr Zuggewicht verlieren.
So hat er nun 32 Pfund bei 30 Zoll Auszug.
Mitte der Woche wurde getillert. Leider habe ich vom Tillervorgang keine Bilder. Ich denke, ich habs vergessen, weil mich der Stave extrem geärgert hat. Ich hatte den WA mit dem großen Seitenast als unteren Wurfarm vorgesehen und diesen deshalb drei Zentimeter kürzer als den(zunächst) oberen WA belassen.
Nach ungefähr halbem Auszug war die Biegung des bis dahin unteren Wurfarms allerdings deutlich stärker, einfach weil hier sehr wenig Holz vorhanden war. Also einfach umgepolt und den WA mit dem Seitenast zum oberen Wurfarm erkoren. Damit das Ganze einigermaßen brauchbar aussehen kann, habe ich den um 3 cm längeren WA um genau dieses Maß gekürzt, so dass der Bogen nun doch symmetrisch ist. Ich hoffe, Ihr könnt das Ganze nachvollziehen, ich verstehs selbst kaum.
Hier nun das Tillerbild. Ich bin nicht ganz zufrieden. Das Problem ist einfach der Seitenast, dessen Mitte ungefähr 15 cm vor der Nocke liegt. Ab da ne Biegung hätte den Bogen bestimmt zerstört, und deshalb ist die Biegung bis zum Ast etwas zu viel. Der rechte, untere Wurfarm hätte etwas mehr Biegung vertragen, aber ich wollte nicht noch mehr Zuggewicht verlieren.
So hat er nun 32 Pfund bei 30 Zoll Auszug.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Am Donnerstag habe ich mit dem Bogen ein paar Pfeile fliegen lassen und er hats überlebt. Nun gings an die Overlays.
Dabei kam das zweite Problem des dünnen Staves auf mich zu. Am Ende des oberen Wurfarm, dem dünneren, habe ich einen Längseinriss mit einer Länge von ca. 2 cm festgestellt, als ich das Wurfarmende für die Overlays geraspelt habe. Ich denke, die Tillersehne hat das Ganze zusammengedrückt, da ja hier auch am Ende noch der Markkanal vorliegt. Und genau, wie es mir Holler 2 in der Werkbank zerquetscht hat, ist dies hier durch den Druck der Tillersehne mit der oberen Nocke passiert.
Damit die Nocke trotzdem hält, habe ich einfach die letzten 5 cm des oberen WA (den Markkanal bauchseitig)mit Epoxy verfüllt und nach Trocknung das Overlay aufgeklebt. Jetzt hält Epoxy die Nocke von beiden Seiten zusammen.
So sahe die beiden Overlays nach dem Grobschliff aus. Beide Overlays sind übrigens aus Zwetschge (schreibt man so bei uns ).
Heute habe ich nun dem ganzen Bogen den Feinschliff verpasst. Morgen schieße ich mal 50 Pfeile und wenn er dann noch lebt, fange ich mit dem Finish an.
Gruß
Gerd
Dabei kam das zweite Problem des dünnen Staves auf mich zu. Am Ende des oberen Wurfarm, dem dünneren, habe ich einen Längseinriss mit einer Länge von ca. 2 cm festgestellt, als ich das Wurfarmende für die Overlays geraspelt habe. Ich denke, die Tillersehne hat das Ganze zusammengedrückt, da ja hier auch am Ende noch der Markkanal vorliegt. Und genau, wie es mir Holler 2 in der Werkbank zerquetscht hat, ist dies hier durch den Druck der Tillersehne mit der oberen Nocke passiert.
Damit die Nocke trotzdem hält, habe ich einfach die letzten 5 cm des oberen WA (den Markkanal bauchseitig)mit Epoxy verfüllt und nach Trocknung das Overlay aufgeklebt. Jetzt hält Epoxy die Nocke von beiden Seiten zusammen.
So sahe die beiden Overlays nach dem Grobschliff aus. Beide Overlays sind übrigens aus Zwetschge (schreibt man so bei uns ).
Heute habe ich nun dem ganzen Bogen den Feinschliff verpasst. Morgen schieße ich mal 50 Pfeile und wenn er dann noch lebt, fange ich mit dem Finish an.
Gruß
Gerd
Viele Grüße
Gerd
Gerd
-
- Hero Member
- Beiträge: 968
- Registriert: 02.06.2012, 13:31
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Ei gude Lieblings Schamane,
sieht doch soweit schon mal richtig gut aus und dass Holz scheint auch so gut zu sein das nicht einmal du es verbocken kannst.
Sorry, musste ich mir geben.
Gruß,
Frank
sieht doch soweit schon mal richtig gut aus und dass Holz scheint auch so gut zu sein das nicht einmal du es verbocken kannst.
Sorry, musste ich mir geben.
Gruß,
Frank
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!
wie andere mich gerne hätten!
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Lieber Frank,
3 cm ist echt grenzwertig, da hast Du gar kein Holz, um ne schmale Nocke zu formen. Wenn Du das versuchst, dann besteht Deine Nocke zum großen Teil aus dem Markkanal.
Nächstes Mal lass ich solche Hollers stehen. Allerdings habe ich neulich keine besseren gefunden.
Heute war ich mit unserem Stadtförster im Wald unterwegs. Ich darf 10 Holler, 10 Hartriegel, ein paar Bergulmen holen.
Eschenstamm schaue ich mir nächste Woche an, wenn er gefällt ist.
Gruß
Gerd
3 cm ist echt grenzwertig, da hast Du gar kein Holz, um ne schmale Nocke zu formen. Wenn Du das versuchst, dann besteht Deine Nocke zum großen Teil aus dem Markkanal.
Nächstes Mal lass ich solche Hollers stehen. Allerdings habe ich neulich keine besseren gefunden.
Heute war ich mit unserem Stadtförster im Wald unterwegs. Ich darf 10 Holler, 10 Hartriegel, ein paar Bergulmen holen.
Eschenstamm schaue ich mir nächste Woche an, wenn er gefällt ist.
Gruß
Gerd
Viele Grüße
Gerd
Gerd
-
- Hero Member
- Beiträge: 968
- Registriert: 02.06.2012, 13:31
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Ei gude Gerd,
Hartriegel gibt es bei mir so gut wie gar nicht, also heb mal bitte einen für mich auf.
Hole ich irgend wann Persönlich ab und erzähle deiner Frau was du für ein toller Typ bist!
Ja ja, für Freunde lüge ich auch!
Gruß,
Frank
Hartriegel gibt es bei mir so gut wie gar nicht, also heb mal bitte einen für mich auf.
Hole ich irgend wann Persönlich ab und erzähle deiner Frau was du für ein toller Typ bist!
Ja ja, für Freunde lüge ich auch!
Gruß,
Frank
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!
wie andere mich gerne hätten!
- Güssenjäger
- Hero Member
- Beiträge: 961
- Registriert: 18.12.2010, 09:13
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
So hallo,
mittlerweile ist mein fertiger Holler 1 etwas aufgehübscht. Ich habe den Rücken gebeizt und ihn mit Schellack gestrichen. Bilder davon mach ich morgen.
Zwischenzeitlich habe ich Holler 3 geschnappt. Das wird der zweite und letzte Holler in Rahmen des Turniers sein. Holler 4 ist ein ganz kurzer, den bewahre ich mir für später auf. Ich denke, ich werde die Enden flippen und was für den Rücken tun, mal schauen, Sehne, Rohhaut...ich weiß noch nicht.
Aber nun zu Holler 3:
Er war im Griffbereich eingesägt und klaffte dort natürlich auseinander. Iregndwie hat mir das nicht gefallen und ich habe den Griff mit dem E-Hobel platt gemacht.
Anschließend habe ich mal meine Werkstatt nach einem brauchbaren Griffstück durchsucht. Ich habe gar nicht gewußt, was ich da für Schätze habe. Vor zwei Jahren habe ich bei einem Apfelbaum einen dicken Ast entfernt und die Stücke einfach in eine Ecke gelegt. Ich habe das Runde dann mit dem E-Hobel eckig gemacht und ein schönes Stück für den Griff zugesägt.
Nach Trocknung des Epoxy habe ich den Griff mal ganz grob in Form gebracht.
Anschließend habe ich den Stave ziemlich ausgedünnt und die Breite festgelegt.
Leider hatten sich beide Wurfarme in die gleiche Richtung etwas verzogen. Nachdem beide im Dampf waren, passt die Sehnenlage perfekt.
Anschließend kam der Bodentiller, der relativ schnell gepaßt hat. Nun kamen die Overlays dran, auch dafür war noch Apfel da. Nach dem Kleben habe ich sie mit der Raspel nur mal grob in Form gebracht.
Nun ging´s an´s tillern. Der linke (obere) Wurfarm war etwas reflex und der rechte (untere) Wurfarm war etwas deflex.
zunächst gings mit bogenlanger Sehne relativ zügig voran.
Da konnte Standhöhe ja auch nicht schaden.
Ich hab mir schon gedacht, dass es so reibungslos nicht weitergehen kann. Der rechte Wurfarm hat in der Mitte einen starken Ast, der jedoch nicht so sehr nach aussen dringt. Ich hab den Wurfarm an dieser Stelle einfach nicht zum Biegen gebracht.
Nach ewigem Schaben habe ich es dann doch noch geschafft, einen brauchbaren Tiller zu erreichen. Allerdings hat mich die Aktion einige Pfunde gekostet. Ich wollte 45 Pfund haben, jetzt sind es im Moment nur 41, aber was soll´s, Hauptsache gehalten.
Bild folgt im übernächsten Beitrag (11.Bild im Beitrag war nicht möglich)
Morgen werde ich den Bogen einschiessen und wenn er hält, wird er in den nächsten Tagen fertiggemacht.
Ich bin auch froh, dass ich jetzt fertig bin. Ich werde mich die nächsten Wochen damit befassen, aus Fichtenstangen eine Ladung Wurfspeere zu schnitzen. Außerdem sind auch noch 20 Speere für die Speerschleuder zu machen und so habe ich für den Bogenbau in den nächsten Wochen keine Zeit.
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch ein bißchen Werbung machen (für die, die nicht zu weit weg wohnen) für die Eröffnung nach der Winterpause des www.archaeopark-vogelherd.de . Vielleicht sehen wir uns ja dort am Samstag, 28.02.2015 zum Wettbewerb im Speerschleuderwerfen.
Das war´s
Gruß
Gerd
mittlerweile ist mein fertiger Holler 1 etwas aufgehübscht. Ich habe den Rücken gebeizt und ihn mit Schellack gestrichen. Bilder davon mach ich morgen.
Zwischenzeitlich habe ich Holler 3 geschnappt. Das wird der zweite und letzte Holler in Rahmen des Turniers sein. Holler 4 ist ein ganz kurzer, den bewahre ich mir für später auf. Ich denke, ich werde die Enden flippen und was für den Rücken tun, mal schauen, Sehne, Rohhaut...ich weiß noch nicht.
Aber nun zu Holler 3:
Er war im Griffbereich eingesägt und klaffte dort natürlich auseinander. Iregndwie hat mir das nicht gefallen und ich habe den Griff mit dem E-Hobel platt gemacht.
Anschließend habe ich mal meine Werkstatt nach einem brauchbaren Griffstück durchsucht. Ich habe gar nicht gewußt, was ich da für Schätze habe. Vor zwei Jahren habe ich bei einem Apfelbaum einen dicken Ast entfernt und die Stücke einfach in eine Ecke gelegt. Ich habe das Runde dann mit dem E-Hobel eckig gemacht und ein schönes Stück für den Griff zugesägt.
Nach Trocknung des Epoxy habe ich den Griff mal ganz grob in Form gebracht.
Anschließend habe ich den Stave ziemlich ausgedünnt und die Breite festgelegt.
Leider hatten sich beide Wurfarme in die gleiche Richtung etwas verzogen. Nachdem beide im Dampf waren, passt die Sehnenlage perfekt.
Anschließend kam der Bodentiller, der relativ schnell gepaßt hat. Nun kamen die Overlays dran, auch dafür war noch Apfel da. Nach dem Kleben habe ich sie mit der Raspel nur mal grob in Form gebracht.
Nun ging´s an´s tillern. Der linke (obere) Wurfarm war etwas reflex und der rechte (untere) Wurfarm war etwas deflex.
zunächst gings mit bogenlanger Sehne relativ zügig voran.
Da konnte Standhöhe ja auch nicht schaden.
Ich hab mir schon gedacht, dass es so reibungslos nicht weitergehen kann. Der rechte Wurfarm hat in der Mitte einen starken Ast, der jedoch nicht so sehr nach aussen dringt. Ich hab den Wurfarm an dieser Stelle einfach nicht zum Biegen gebracht.
Nach ewigem Schaben habe ich es dann doch noch geschafft, einen brauchbaren Tiller zu erreichen. Allerdings hat mich die Aktion einige Pfunde gekostet. Ich wollte 45 Pfund haben, jetzt sind es im Moment nur 41, aber was soll´s, Hauptsache gehalten.
Bild folgt im übernächsten Beitrag (11.Bild im Beitrag war nicht möglich)
Morgen werde ich den Bogen einschiessen und wenn er hält, wird er in den nächsten Tagen fertiggemacht.
Ich bin auch froh, dass ich jetzt fertig bin. Ich werde mich die nächsten Wochen damit befassen, aus Fichtenstangen eine Ladung Wurfspeere zu schnitzen. Außerdem sind auch noch 20 Speere für die Speerschleuder zu machen und so habe ich für den Bogenbau in den nächsten Wochen keine Zeit.
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch ein bißchen Werbung machen (für die, die nicht zu weit weg wohnen) für die Eröffnung nach der Winterpause des www.archaeopark-vogelherd.de . Vielleicht sehen wir uns ja dort am Samstag, 28.02.2015 zum Wettbewerb im Speerschleuderwerfen.
Das war´s
Gruß
Gerd
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 31.01.2015, 11:40, insgesamt 3-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
- schnabelkanne
- Forenlegende
- Beiträge: 5596
- Registriert: 11.10.2012, 05:36
Re: Saplingbow7, Güssenjäger - Holunder
Hallo, möchte mich mal an dieser Stelle stellvertretend für alle Neuanfänger für Eure tollen Dokus bedanken.
Ich kann hier anhand der tollen Fotos und Texte echt viel Wissen in kurzer Zeit aufschnappen
Danke!!!!!!!!!
Ich kann hier anhand der tollen Fotos und Texte echt viel Wissen in kurzer Zeit aufschnappen
Danke!!!!!!!!!
The proof of the pudding is in the eating!