Hallo,
ich möchte auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich habe mittlerweile (geschätzt) über 100 Eschestaves in den Händen gehabt. Ich kaufe jeden Winter bei meinem Förster einen Stamm von ca. 6-8 Meter Länge und einem Durchmesser von 35-40 cm.
Den Ersten habe ich selbst gefällt, ohne die Jahresringe zu sehen. Waren dann nicht sehr üppig, so 2-3 mm. Diese Esche jedoch war bisher meine Beste. Keinerlei Stauchrisse, und über die Zugfestigkeit brauchen wir nicht zu diskutieren, da reichen 2 mm locker für nen 50-Pfünder. Irgendwie kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass ein Eschenbogen über den Rücken aufgeben kann.
Die letzten 3 Jahre durfte ich alle gefällten Eschen im Wald begutachten und habe mir immer den m.E. schönsten Stamm ausgesucht. Letzten Winter habe ich mich besonders gefreut, da ich einen Stamm mit Ringen teilweise über 5 mm bekommen habe. Leider war dieser Stamm der Schlechteste
![ohjeh :-\](./images/smilies/undecided.gif)
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Ich habe aus diesen Staves bisher 4 Bögen gebaut, zwei davon haben Stauchrisse bekommen. Ich tendiere deshalb mittlerweile zu dünneren Ringen. Außerdem war diese schlechte Esche eher aus einem feuchten Waldgebiet, alle anderen davor eher aus trockeneren Gefilden.
Ob es jetzt am Standort liegt, weiß ich natürlich auch nicht. Ich bin allerdings überzeugt, dass man Esche (vor allem knittergefährdete) EXTREM langsam tillern sollte. Mittlerweile weiß ich, dass es meistens schon zu spät ist, wenn man eine Schwachstelle erkennt (auch wenn sie nur schwach zu sehen ist).
Bei alle Eschenbögen, die bis jetzt ohne Knitter überlebt haben, habe ich mich beim Tillern sehr zurückgenommen, um erst gar keine Schwachstellen aufkommen zu lassen. Ist natürlich schwer, das erfordert sehr, sehr viel Geduld. Meistens ging´s schief, wenn ich vorher drucktoleranteres Holz unterm Messer hatte und dachte, jetzt geht´s bei der Esche genauso flott
![zwinkernd ;)](./images/smilies/wink.gif)
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Obs dem Threadersteller hilft oder nicht, keine Ahnung
![grinsend ;D](./images/smilies/grin.gif)
, sind nur meine Erfahrungen.
Gruß
Gerd