Das Stämmchen hatte die ursprünglichen Dimensionen L x Du x Do 187 x 6,6 x 5,7 cm und war schön gerade, wie man das von Hasel eben gewohnt ist. Die anderen Hasel braucht man sich eh nicht antun.
Zum Trocknen habe ich auf den Markkanal reduziert, die Rinde jedoch draufgelassen.
Zum Møllegabet-Design gekommen ist der Rohling auf die Bemerkung eines Teilnehmers hin: "Mach doch nen Hasel-Mölle, das hat noch nie einen Sinn gehabt!".
Also wurde am 23.06.2018 auf dem Treffen der Bau begonnen mit der Absicht, einen schießfähigen Bogen zu fertigen. Die Rinde ist aus wirtschaftlichen Gründen auf dem Rücken belassen worden: Wenn das Holz nur zur Nahrungsbereitung beigetragen hätte, hätte ich mich furchtbar geärgert, wenn ich stundenlang die trockene Schale runtergepopelt hätte und der einzige Nutzen vom Holz ein bisschen Glut gewesen wäre...
Weitere Bilder vom frühen Baustadium habe ich leider nicht mehr gefunden...
Am Abend des selben Tages ist aus unbekannten Quellen die Idee in mein Hirn gedrungen, den Bauch zu rösten. Ich glaube das war aus dem Grund, dass ich mir durch voreiliges Aufspannen griffnah einige Stauchrisse eingefangen habe.
Ich war froh, dass mehrere Teilnehmer mit der Verfügbarkeit von elektrischem Strom mitten in der Wildnis ausgingen und ihre Heißluftgebläse eingepackt hatten, andernfalls hätte der Plan ein schlabbriges Ende und der Bogen gleich zwei davon gehabt (oder die Grillwürstle etwas mehr Glut...

8. SDBBT in Kolbingen 21.06. - 24.06.2018, Bild: doralf.vom.wald
Am nächsten Morgen waren die Sorgen vergessen, der Rohling könnte durch das Toasten übertrocknet sein (wozu ein Schlafmangel doch gut sein kann

Die Nadeln (Derzeit noch eher Bodenanker, damit hätte man ein Einheitszelt beim letzten Sturm festnageln können...) waren noch ein wenig wuchtig und haben mir ordentlich das Gebiss (der regelmäßigen Mundhygiene sei gedankt) nur durch- und nicht rausgeschüttelt.
Davon gibt's leider auch kein Bildmaterial, das hätte ich gerne als Schmankerl mitgeliefert. Auf solchen Treffen läuft's oder es läuft nicht aber Fotodokumentation ist doch eher spärlich vorhanden wenn alle was am Bauen sind...
Das späte Ergebnis sieht wie folgt aus:
Länge: 182 cm (72 ") NtN (184,5 cn Gesamtlänge)
WA-Breite: 35-45 mm
WA-Dicke: 15-20 mm
Griffbereich: 4 " (8 3/4 " mit Fade-Out)
Biegebereiche: 23 " oWA, 21 " uWA
Nadeln: 7 1/2 " (10 " mit Fade-Out)
Nock-Breite: 5,5 mm
Nock-stärke: 14,5 mm
Bogenmasse (ohne Sehne): 492,8 g
Die Sehne ist eine 6-strängige Spectra mit etwas größeren Ohren (fast wie Vuklanier... [oh, das war jetzt vielleicht ein wenig rassistisch

Die Hornnocken sind aus einer Spende von Theron gewonnen.
und haben sich nicht dazu entschieden, sich seitlich zu verwinden oder gar abzubrechen.