Naturpfeilpräsentationen 1

[Anasazi]

Sehr schöne Pfeile. Chapeau.

[Indie12]

Ich begradige immer etwa ein Meter Schössling und schieb dann auf dem Spinetester hin und her bis der spine passt. Gehobelt werden nur die vorderen 15cm, damit die Spitzen draufgehen. Damit die Fasern intakt bleiben. Wäre interessant welches Vorgehen die robusteren Pfeile ergibt bzw. obs überhaupt Unterschiede gibt, aber wie will man das prüfen.

[Ravenheart]

Einen Tipp noch zu den Pfeilen:
Deutlich zu erkennen ist, dass das Richten über der Kerze geröstete, sogar angekohlte Stellen hinterlassen hat. Dort ist das Holz versprödet, was eine potenzielle Schwachstelle bei Zugbelastung darstellt!

Besser ist, die Schösslinge mit Heißluft zu richten.
Spanne eine Heißluftpustole vorsichtig, ohne sie zu quetschen, in einen Schraubstock oder baue Dir einen kippsicheren Ständer dafür aus Holz. Dann schalte sie auf kleiner Stufe ein, und erhitze das Holz drehend im Luftstrom. Ca. 4 - 7 cm Abstand.. Um das punktgenau zu tun, ggf die Umgebung der Stelle mit leicht angefeuchteten alten Lappen abwickeln. Ist aber meistens nicht nötig... der Luftstrom ist je nach Abstand ja nur 2,5 - 4 cm breit...
So kannst Du das Holz auf die erforderliche Temperatur bringen ohne es anzukohlen!

Rabe

[Chirurg]

Zunächst Danke!

Neumi!
die Schösslinge sind nicht vom selben Strauch und auch nicht aus dem selben Waldabschnitt, aber immerhin am gleichen Tag geerntet

Rabe!
ich habe meine Schösslinge immer mit der Heißluftpistole gerichtet, ich hätte mich aber an einen Beitrag im Forum erinnert, wo empfohlen wurde, nicht mit der HLP, sondern über einer Flamme die Schäfte zu richten (weil das Holz durch die HLP angeblich stärker versprödet), den Beitrag habe ich gesucht, aber in der Schnelle nicht gefunden, auch weiß ich nicht mehr, ob er sich ausschließlich auf Bambusschäfte bezogen hat., die Verfärbung ist teils auch durch Verrußung, aber ich werde berichten, wenn es beim Schießen an den braunen Stellen einen Schaftbruch geben wird.
lG Stephan

[Indie12]

Ich begradige auch immer über ner Kerze, die in einer Müslischüssel steht, weil ich den Schaft dann ablegen kann und nur noch drehen muss. Mach ich meist beim Film gucken. Ankohlen ist dabei nur einmal passiert (spannende Stelle im Film = schwarze Stelle auf Schaft). Ist nur ein Fleck, kein Ring. Bisher nach zwei Jahren Schießen keine Probleme.
@Chirurg: rußen entsteht nur, wenn du zu nah an oder in der Flamme bist, falls dich das ästhetisch stört.
Ich hab meist beim begradigen nicht mal Farbänderung.

Ich hab mir so ein Brennpastetöpfchen besorgt, wollte mal ausprobieren wie das sich so macht, hab mich aber vorm Laptop indoor noch nicht getraut.

HLP wär mir aus akustischen und ökologischen Gründen nix.

[kra]

HLP hat den Vorteil das man (bei manchen) die Temperatur einstellen kann und sie etwas großflächiger erwärmen.

[Indie12]

Großflächiger erwärmen erhoff ich mir aus dem Versuch mit der Brennpaste. Hat das schon jemand gemacht?

[Ravenheart]

Also...
Versprödung entsteht durch
1. das Zersetzen der Zellulose zu u.a. Kohlenstoff, erkennbar an der dunkleren Farbe bis hin zu schwarz, und
2. das (über-)trocknen, also das Verdunsten von Restfeuchte (Wasser).

Wir sind uns ja vmtl. einig, dass ÜBER einer Kerzenflamme wegen der Rußpartikel eher zusätzlich ungünstig ist.
Erhitzt man NEBEN einer Flamme, hat man keinen Luftstrom sondern nutzt nur die Strahlungs-Wärme, was tatsächlich weniger Wasser entfernt als Heißluft.

Aber...
Wer schon mal Holz getrocknet hat, weiß, dass es ne Weile dauert...
Die 1 - 2 min, die es braucht, einen 8 - 10 mm dicken Schaft auf Biege-Temperatur zu bringen, leistet an Trocknung relativ wenig, allenfalls oberflächlich.

Da mache ich mir auch mit einer HLP keine Sorgen...
Beim Bogenholz, dass ich 20 min erhitzen muss, um es biegen zu können, mag das anders sein. Deshalb ölt man das Holz dann ja auch, was den Wasserverlust deutlich reduziert.

Rabe

PS: Zellulose hat die Summenformel C12-H20-O10, besteht also nur aus Kohlenstoff C, Wasserstoff H und Sauerstoff O.
Jede, auch leichte, Braunverfärbung bedeutet eine Zersetzung, denn die Verfärbung entsteht durch den freigesetzten Kohlenstoff.
Natürlich färbt auch der Kohlenstoff aus dem Ruß dunkel - aber nur AUF der Oberfläche...

[benzi]

Vllt interessant für user*innen die noch nicht so lange hier sind, denn wir haben das alte, aber hervorragende Video aus Japan hier schon vor langer Zeit ausführlich besprochen...
Ab min 2:40 ist der Lehmofen zu sehen, der zur Erhitzung für die Begradigung benutzt wird ....
Dadurch dass er oben geschlossen ist, dürfte große Hitze bei null aufsteigender Luft entstehen...
Klar hier für Bambus...aber das Prinzip scheint mir auf andere Hölzer übertragbar zu sein...

https://youtu.be/D_5Ha1qyFDo?si=t_0Zv4wnYb-1y8B3

Liebe Grüße

[kra]

Da möchte ich etwas korrigieren - auch wenn der Lehmofen oben geschlossen ist hat er doch 2 größere seitliche Öffnungen durch die trotzdem noch heiße Luft aufsteigt. Muß ja, weil das Holzkohlestück im Inneren für die Verbrennung Luft benötigt und die CO2 haltige Luft entweichen muß, um frischer Platz zu machen.

Keine Frage ist, das das Prinzip natürlich auf "normale" Hölzer übertragbar ist. Nur, wo bekommt man bei uns passende Holzkohlestücke her ?

Als Alternative kann ich mir diese Keramikheizer vorstellen, die man auf die 5kg Gasflaschen aufschraubt.

[fatz]

Beide sollte ein User aber nicht innen verwenden, oder zumindest nur mit guter Belueftung und CO-Warner