Leim

Themen zum Bogenbau
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

Eine Frage noch.

Ist es sinnvoll den Rohling vor dem Verleimen grob vor zu tillern?
Weil dann bekomme ich ja eigentlich eine unebene Fläche und das ist so weit ich weiß fürs Leimen nicht so gut. ???

Oder wäre Heißluftföhn eine Alternative? :D
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u.schild
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Re: Leim

Beitrag von u.schild »

Ich empfehle Titebond III als Leim. Der hält bombenfest, ist aussendiensttauglich und hält auch bei moderatem Regen.
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Squid (✝)
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Re: Leim

Beitrag von Squid (✝) »

Hmm, was willst du wo tillern und was womit verleimen?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

@ Squid
Ich will Manau mit Hickory als Facing verleimen( 6mm dick).
Meine Frage war, ob ich nun das Manau vorm Verleimen schonmal grob vortillern sollte.

Ich habe nämlich die Manaurohlinge(mache 2 Bögen der selben Art) schonmal vorbereitet:
Also Draufsichtprofil und Seitenprofil herausgearbeitet.
Ich habe die beiden dann mal in den Tillertstock gehängt und der Tiller schaud nun ja ein bisschen schief aus. :-\

Nun war mein Gedanke, ob es nicht sinnvoll sei, vor dem Verleimen mit dem Hickoryfacing, den Manau Rohling grob vor zu tillern?
evtl. mit Heißluftföhn?

Die Frage bezüglich des Leims hat sich geklärt: ich nehme 2k- epoxidharzkleber von UHU her.
Ich habe jetzt endlich auch alles zu Hause, was ich brauche. Hickory und Leim sind heute eingetroffen. Am Wochenende wird hoffentlich verleimt. :)
Ich habe vorsichtshalber noch Aceton bestellt um die Oberflächen ganz sauber und fettfrei zu machen.

Mal schaun obs diesmal klappt. :D
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Galighenna
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Re: Leim

Beitrag von Galighenna »

Ja Vortillern ist immer sinnvoll. Je besser sich die Ausgangslaminate biegen, desto weniger muss man später Tillern, und desto gleichmäßiger sind auch die Laminate. Das bewirkt einen gleichmäßigeren Aufbau und damit eine gute Belastungsverteilung im Bogen.
Es könnte sonst sein, das du an manchen Stellen, das Hick einiges dünner machen musst als an anderen Stellen. diese dünnen stellen sind dann trotz gutem rundem Tiller stärker belastet. Das geht auf Kosten der Bogenleistung und vor allem auf die Haltbarkeit.
ein 5mm dünnes Hick-Facing lässt sich nämlich auch in gewissen Grenzen an eine leicht unebene Leimfläche anpassen durch den Anpressdruck. ---> VORSICHT !!!! Nicht zu dolle Pressen, sonst wird der Kleber komplett rausgedrückt und dann hält die Leimfuge nicht!
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

Ich stelle mal Bilder von dem jetzigen Tillern rein.
Kann ich da mit Heißluftfühn evtl. auch noch ein Bisschen was machen?



So hier die Bilder.
Tiller ist jetz noch unbearbeitet schaut deswegen noch recht schlimm aus. ( Hab sie jetzt mal weiter ausgezogen 22 zoll, um die Biegung besser zu zeigen)
Es sind 2 verschiedene Bögen, aber gleicher Aufbau. Da ist noch kein Facing drauf.
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Galighenna
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Re: Leim

Beitrag von Galighenna »

NIX HLP... Tillern mit Ziehklinge, Hobel und Raspel ist da angesagt...
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

Ok.
Hab ich mir gedacht. ;D
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

Reicht das als grobes Vortillern, oder muss das vorm Verleimen noch genauer sein?
Wenn ja, könntet ihr mir beim Tillern ein bisschen helfen?
Auszug beträgt jetzt 26 zoll mit Spannschnur.

Hier mal die Bilder. Bis jetzt ohne Hickory-Facing
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Re: Leim

Beitrag von texas92 »

äääähmmm.... wenn das 26'' mit überlanger Schnur sind, dann kommst du um geflippte Enden gar nicht rum :-[ du bist schon bei 90°, wenn nicht sogar leicht drüber.
Biegen musst du aber vor dem Verleimen (korrigiert mich bitte wenns anders auch geht ;D ), dann bekommst du aber unter Umständen Probleme mit dem Radius beim Hick :-\
Und bei (zugegebenermaßen recht radikalen) Recurves hatte ich mal Probleme mit abspringender Sehne und mit Umschnappen des Bogens..
da hast du noch was zum Grübeln O0
zum Tiller: ich würde sagen: zum Verleimen reichts... Rattan kann man auch problemlos über den Rücken tillern und mit Facing verändert sich das Verhalten eh noch mal ;)
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Leo
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Re: Leim

Beitrag von Leo »

Bei so kurzen Bogen ist das mit dem Winkel über 90 grad aber normal.
Also bei dem ich einen Bogenbaukurs gemacht habe, hat mir einen von seinen Bögen gezeigt.
Das ist der selbe bloß mit Birne als Facing, und das verkraftet den Biegeradius ohne Probleme.

Das einzige was mir Gedanken macht ist das wahrscheinliche Stacking.
Aber ich mach einfach mal weiter und schau wies wird.
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Re: Leim

Beitrag von texas92 »

mit dem Stacking bleibt abzuwarten... Rattan ist sehr weich und dehnbar..

aber die 90° würden mir zu denken geben: falls die Sehne abspringt hast ein Problem >:)
YIIIIIIIEEHAAA!! :-)
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Re: Leim

Beitrag von Galighenna »

texas92 hat geschrieben:mit dem Stacking bleibt abzuwarten... Rattan ist sehr weich und dehnbar..
Der Sehnenwinkel >90° ist mit der wichtigste Faktor der Stacking verursacht... Bei einem Sehnenwinkel von unter 90° am Tip wird die Zugkraft des Wurfarmes über den Winkel der Sehne am Wurfarm und an den Fingern, nur als Teilkomponente übertragen. Man muss also nur einen Teil der Zugkraft der Wurfarme ziehen. Je mehr man sich den 90° an den Tips nähert, desto direkter wirkt die Kraft der Wurfarme in Zugrichtung, und desto mehr Anteil der Zugkraft muss vom Schützen gezogen werden.
Über das Zusammenspiel der Winkel ergibt das bei Langbögen einen ziemlich linearen Kraftverlauf, BIS man den Winkel von 90° an den Tips erreicht. Überschreitet man den Winkel, wirkt die Sehne zwar trotzdem immer mehr in Zugrichtung, weil ja der Sehnenwinkel an den Finger immer kleiner wird, aber gleichzeitig verschlechtert sich die Übertragung der Zugkraft auf den Wurfarm, weil dort der Winkel immer größer wird. Dadurch wird die Zugkraft des Wurfarmes sozusagen verstärkt. Die Zugkraft steigt also ab 90° Sehnenwinkel mit jedem bisschen weiteren Auszug immer stärker an (Ich nehme an, die Winkelfunktion an dieser Stelle wäre der Tangens) und genau das ist es was man als Stacking bezeichnet.

Ein weiterer Faktor, der Stacking verursacht, ist die Elastizitätsgrenze der verwendeten Materialien. Wenn diese überschritten wird, steigt die Kraft die für weitere Verbiegung notwendig ist ebenfalls an, weil ein Teil der Biegearbeit zu einer plastischen Verformung des Materials "verbraucht" wird. Bei Gutmütigen Hölzern wie Esche führt dies erstmal zu Set... Bei Eibe macht es einfach BUMM
---> Wenn der Bogen Stackt bevor der Sehnenwinkel an den Tips 90° erreicht, dann macht das Holz an dieser Stelle zu und man hat die (bogenbautechnische) Belastungsgrenze des Materials erreicht.
texas92 hat geschrieben:Rattan ist sehr weich und dehnbar..
Richtig, aber es soll ja auch ein Facing auf den Bauch geklebt werden. Da dieses aus Holz ist, wird es weniger "stauchbar" sein als das Rattan und es setzt die Biegsamkeit des Rattans herab. Deshalb steigt ja das Zuggewicht. Man wird damit also sicher nicht die gleichen Biegeradien beim Auszug machen können wie mit Rattan. Entweder nimmt das Facing auf Dauer Schaden in Form von Knitterfalten, oder Set, oder es Platzt vom Bogenbauch ab.
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Re: Leim

Beitrag von texas92 »

Recht hast :D
wieder schlauer geworden... :P

mit stacking hab ich das "Zumachen" des Bogens gemeint... und weil Rattan so dehnbar ist, hab ich halt vermutet, dass der nicht so "zumachen" wird bei +-90°
YIIIIIIIEEHAAA!! :-)
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Squid (✝)
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Re: Leim

Beitrag von Squid (✝) »

Hmm, also der sollte auf jeden Fall geflippte Enden bekommen, wenn er in diesen Auszugsbereichen vernünftig schießen soll und nicht plötzlich die Nocken nach außen wegbrechen.
Sorgen macht mir das Facing... Hick kann auch als Belly eine ganze Menge ab und bekommt erst mal eine Menge Set bevor es knittert (weswegen man Hicklaminat-Bellys immer mit relativ viel Reflex verleimen sollte) aber das hier ist schon reichlich extrem...
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