Der nächste Trilam Bambusbogen

[the_Toaster (✝)]

So...

Ich habe mich nun entschlossen ihn als fertig zu betrachten.
Unten ein Foto auf Standhöhe von 19 cm mit verkürzter Sehne.
Der Bogen hat bei 30" etwa 28#.
Auf dem Foto habe ich zwei Fehler markiert. Es sind andere als auf dem obigen Foto.
Die Fehler auf dem linken Wurfarm haben sich für mich erledigt.
Korrekturen sind bei diesem Bogen IMHO nicht mehr möglich, denn die Fehlstellen sind keine zu weichen oder zu harten Bereiche, sondern durch fehlerhaftes Verleimen der Leisten entstanden.
Die Fehlstellen biegen sich bis zum Vollauszug gleichmäßig mit.
Ich werde den Bogen nun ausprobieren und dabei beobachten wie sich vor allem der Knick verhalten wird.

Der Bogen wird nun noch einen Griff wie beim letzten erhalten und dann wars das.

Bambus ist ein sehr homogenes Material. Sind die Stärken der Laminate gut zurecht gemacht, hat man die Chance einen guten Bogen ohne großen Tilleraufwand zu erhalten.
Beim ersten Bogen waren die Laminate zu dick. Bei diesem nun zu dünn. Kürzen werde ich ihn nicht, das würde den möglichen Auszug reduzieren.
Um beim nächsten Bogen bei meinen gewünschten 40# zu landen wird es wohl reichen die Mittellage etwa einen milimeter stärker zu machen.

[acker]

O, sehr schön
Ich find die "Fehler" auch garnicht so tragisch.
Aber sach ma....wo das eine Foto herkommt gibt es dort evtl noch mehr davon

Gruß acker

[magenta]

Schöner Bogen - Gratulation!

Ich kann auf dem linken Wurfarm keine offensichtliche Schwachstelle erkennen, m.E. passt die Biegung
so sehr gut.
Den rechten Arm würde ich ebenfalls hinsichtlich der leichten Knickstelle beobachten; wenn die Stelle aber weiterhin gleichmäßig
mitbiegt, dürfte sich keine Überlastung ergeben.

Bewundernswert finde ich die Verleimung mit Holzleim. Ich klebe meine Bambusbackings sicherheitshalber mit
Epoxi - ist bei evtl. doch eintretenden Spalten eben besser füllend 

Vor allem, da ich schon öfter die Erfahrung machen mußte, dass sich während des Klebevorgangs die Ränder
des Bambus leicht nach oben wölbten, insbesondere wenn der Bogen in der Wärmebox verleimt wurde.

Klaus

[the_Toaster (✝)]

Tja Acker...

Da gibbet im Moment leider keine weiteren Bilder.
Am Mittwoch geh ich mit ihm wahrscheinlich schießen. Vielleicht nehm ich die Kamera mit. Ich habe hier nämlich leider keinen, der/die die Kamera bedienen könnte, wenn ich den Bogen auf Vollauszug ausziehe und die Ängste wie beim letzten Mal will ich nicht nochmal austehen.
Detailfotos gibts dann auch mit dem fertigen Griff.

Für die Leute, die noch mehr Infos zwecks Nachbau oder Ideen für eigene Bögen wollen, habe ich mal die Werte der Laminate aufgezeichnet.
Zwischen den angegebenen Zahlen ändern sich die Werte natürlich kontinuierlich. Bevor also einer fragt, ob da Stufen drin sind, es sind keine drin... 

Das zweite Bild stellt die Werte für die Änderungen des Mittellaminates des nächsten Bogens dar. Am Fadeout sind das zwei milimeter mehr und an den Enden nur ein halber. Ich möchte dadurch dafür sorgen, dass sich der nächste Bogen an den Enden weiter biegt, als dieser.
Vielleicht werde ich auch den Reflex noch auf 25 bis 30 cm erhöhen.
Entweder geht er oder bricht...

@ Magenta:

Das Hochbiegen der Bambuskanten entsteht vor allem, wenn der Bambus warm wird. Das ist jetzt der vierte Bogen, den ich mit Kaltleim und mit Wicklung verleime und es gab mit Hochwölben noch keine Probleme. Wahrscheinlich weil die Wicklungen gerade die Kanten gut zusammen halten. Die Japaner wissen schon warum sie das so machen...
Die Bauchlage hat sich beim Rösten natürlich hochgewölbt, aber da ich das wusste, habe ich die Leiste etwa sieben mm stark belassen, um die Bauchlage nach dem Rösten, auf die geplanten Maße, plan zu bekommen.
Um nachzuprüfen, ob die Laminate wirklich Plan gehobelt/geschliffen sind, kannst Du eine Kante eines Winkels auf das Laminat halten und das dann gegen das Licht halten. Wenns durchscheint musst Du nacharbeiten.

[magenta]

Ja, ich denke, da hast Du recht, dass die Wicklung eben auch die Ränder andrückt.

Ich klebe mit (gaaanz vielen) Zwingen, daraus entstehen bei Bambus zwei Probleme:

- die Zwingen üben Druck nur in der Mitte des Bambuslaminates aus
- hohe Anzahl der Zwingen bedeuten ein großes Gewicht; wenn man da nicht aufpasst (also zumindest rechts/links abwechselnd setzen), verzieht es die Bogenform oder
  (noch schlimmer) es verdrehen die Wurfarme

Insoweit hat die Keilmethode sicher Vorteile. Ist aber dann problematisch, wenn man - wie ich das normalerweise mache -
den vorbereiteten Bambus (also in Form gesägt und ausgeschliffen) auf ein planes und abgerichtetes  Laminat klebt und erst danach die Bogenform nachsägt/schleift.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Kra den Bambus in der Mitte der Auflagefläche mit der Schwanenhalsklinge etwas
hohl macht.

Klaus

[the_Toaster (✝)]

@ Magenta:

Dann baust Du doch einen zweilagigen Bogen oder?
Also einen Rohling, den Du auf einer Seite schön planiert hast und dann darauf ein schön planiertes Bambusbacking draufleimst. Richtig?
Wenn ja, sehe ich für die Keilmethode keine Probleme. Dann kannst Du die Keile nämlich auf der zukünftigen Bauchseite in die Schnürung einschlagen. Mach eh Sinn, weil die Keile von sich aus schon eine gewisse Tendenz haben einen Reflex zu erzeugen. Dann kannst Du auch direkt einen Reflex reinbiegen und das Ganze dann so trocknen lassen.
Guck Dir mal das Video hier an:

http://www.youtube.com/user/kazuudata#p ... 5JUM6f_ros

Das zeigt sehr schön wie ein Yumi gekeilt wird. Immer entgegen der jeweilgen Reflexbiegung.

Wenn Du, so wie ich das bisher unterlassen habe, noch eine PVC Leiste auf dem Backing mit einwickelst wird der Druck sehr schön auf die Fläche verteilt. Die zusätzliche Leiste kommt hinterher natürlich wieder runter. Macken brauchst Du durch die Keile übrigens nicht zu fürchten. Ich habe mir noch keine ins Material gedrückt. Da gibts mit Zwingen eher Ärger.
Leider habe ich mir, weil ich die PVC Leisten weggelassen habe, eben die beschriebenen Fehler in der Biegung eingehandelt.
Für einen Bogen von 180 cm brauchst Du etwa 25 bis 30 Keile.

[kra]

Ja, allerdings klebe ich bisher mit Epoxy - und der füllt mir eine evtl. übrigbleibende Höhlung eban aus.

Zu den Keilen - lieber mehr als zu wenig. Und in verschiedenen Dicken/Breiten. Eigentlich hat man nie zu viele...

Wenn du erst nach dem Verkleben die Form aussägen willst - auch möglich. Du verschenkst halt nur die Chance, die einzelnen Lagen "für sich" zu tillern und so gleich näher an das gewünschte Ergebnis/Tiller zu kommen.



P.S. die Videos sind ganz aufschlußreich. Ne Frage: weiß jemand, wie man sich so ein You-Tube Video auf den lokalen PC laden kann? Wenn das überhaupt geht...
Sorry, wenn die Frage naiv klingt, aber mir den "modernen" Internetsachen (jenseits von WWW, email und bitnet  ) kenn ich mich nicht sehr aus...

[the_Toaster (✝)]

Klar geht das, sogar recht komfortabel.
Z.B. hiermit:

http://www.dvdvideosoft.com/

free youtube download

Das Progrämmchen kann alle auf der angezeigten Seite verlinkten Videos aus einen Rutsch herunterladen. In einem extra Fenster kannst Du die Videos anwählen, die Du herunterladen willst. Die Programme können während des herunterladens in Formate konvertiert werden, die dir Recht sind. Das youtube Flash Video Format kann ja nicht jedes Gerät verarbeiten.
Wenn Du die Videos heruntergeladen hast, kannst Du sie dann mit einem beliebigen Videoeditor zu einem Gesamtvideo zusammenfügen.
Z.B. hiermit:

http://www.nchsoftware.com/videopad/index.html

Video Pad Editor

Ich habe mir damit alle der Videos herunter geladen und die Viedeos zu vier großen zusammen gefügt, dass meine Multimediabox damit umgehen kann.

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Wieso naiv?
Wenn ich das Space Shuttle fliegen sollte müsste ich auch erstmal nachfragen wie das geht...

[Mike W.]

@the_Toaster

sehr informativ! Klasse Anleitung!


@kra

ich hab, glaub ich, mal von nem Tool gelesen, das soll automatisch mitspeichern. Hoffentlich finde ich das noch! Melde mich dann bei dir.

Gruß Mike

[the_Toaster (✝)]

Da gibts für Firefox ein Plugin namens Download Helper.
Das schafft auch Videos von anderen Seiten als Youtube runter zu laden.
Aber leider immer nur eines auf einmal.

[kra]

Danke für die Tips. Ich werde mich mal damit versuchen.

[Mike W.]

@kra


Firefox anpassen-  addons- Fotos, Musik und Videos- 1-Click YouTube Video Download
hoffe das geht.

mfg

[Acopa]

In dem Youtube Video wird doch einfach alles von rechts nach links gekeilt, oder seh ich das gerad ganz falsch?

Mit Reflex/Deflex haben die dabei nichts beachtet soweit ich das seh.

mfg

[the_Toaster (✝)]

Aso der Bogen hat drei reflexe Zonen.
Eine im Griffbereich und jeweils eine am oberen und unteren Tip.
Dann hat der Bogen zwei ganz leicht deflexe Bereiche. Die können auch gerade sein. Die sind auf der anderen Seite gekeilt.

Gustu Video nochmal an:

http://www.youtube.com/user/kazuudata#p ... 5JUM6f_ros

[the_Toaster (✝)]

Wie bereits an anderer Stelle angedroht hier nun das Ergebnis der Reparatur des Bogens.

Am Sonntag habe ich mit dem Bogen am Clout Turnier des BSC in Erkrath teilgenommen.
Leider musste ich nach der dritten Passe abbrechen, weil ich eine Ablösung des Bauchlaminats an einem Nodium des oberen Wurfarmes bemerkte.
Schade.
Aber hatte auch was gutes.
So bin ich mit den Leuten des BSC´s in plaudern gekommen.
Echt nette Leute da. Nach langer Stagnation kommt da in der nächsten Zeit wieder Leben rein.
Ich finde es lohnt sich da mal rein zu gucken.

http://www.bsc-duesseldorf-ev.de/

Aber zum Bogen:

Er hat mittlerweile gut 100 maliges Pumpen und etwa 20 Schuss hinter sich.
Die Reparatur scheint auch bei 32" Auszug zu halten.

Für die Reparatur habe ich den Bogen mit der Tillersehne auf den Tillerstock aufgespannt, bis sich der Spalt weit genug öffnete. Dann habe ich mit einer Spritzkanüle Holzleim so tief es ging in die Naht gespritzt.
Dann habe ich den Bogen wieder abgespannt.
Nach ein paar Stunden warten habe ich mit Schumacherleinen und Holzleim eine Wicklung gemacht.
Die habe ich nach ein paar weiteren Stunden mit braunem Schellack lackiert, damit sie sich nicht so deutlich absetzt.

Ergebnis siehe unten: